Genau mit dieser Inkonsequenz der Fahrer scheint blabla zu rechnen.
Wenn man einmal genau hin schaut:
Bei mfg wurden die Prozesse seitens blabla jüngst dahingehend geändert dass nur noch die Fahrer die Vermittlungsprovision bezahlen können, siehe https://www.fahrgemeinschaft.de/forum/topic/416-blablacar-überholt-mitfahrgelegenheit/?p=9141
Der dort aufgeführte Spruch " Auf allen Fahrten, die Du zukünftig anbietest, bezahlen Deine Mitfahrer in bar." bedeutet in der Praxis, dass nur noch die Fahrer die Vermittlungsgebühr an die Betreiber abführen können (natürlich werden sie den Fahrpreis entsprechend erhöhen und sich die Vermittlungsgebühr vom Mitfahrer bezahlen lassen).
Aus blabla-Sicht ist das clever, weil die Mitfahrer erst gar nicht mitbekommen dass es eine Vermittlungsprovision gibt. Zudem gibt es vermutlich mehr Mitfahrer als Fahrer, d.h. die Mehrheit der „Kunden“ wird mit der Problematik/ Diskussion gar nicht bzw. nur indirekt konfrontiert.
Weiterhin wird auch blablacar beobachtet haben, dass die meisten Fahrer letztendlich eigennützig handeln: sie bieten dort an wo sie die meisten Mitfahrer bekommen. Den Fahrern scheint egal zu sein, dass sie damit die schleichende Einführung des Gebührenmodells unterstützen.
Aus dieser Sicht hat blabla jetzt alles richtig gemacht:
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die Diskussion wird auf die geringere Anzahl der „Kunden“ verlagert (die Fahrer)
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die Fahrer stört es nicht, sie schlagen die Vermittlungsgebühr auf den Fahrpreis auf
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die Mitfahrer stört es nicht da sie die Diskussion um die Vermittlungsgebühr gar nicht kennen
(der ein oder andere Mitfahrer wird wohl mal aufmerksam sein, die große Masse wird es nicht wahrnehmen)
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die meisten Mitfahrer sind bequem und werden zuerst dort (oder nur dort) suchen wo sie die meisten Angebote finden
(meistens werden sie kein zweites Portal oder fahrtfinder.net nutzen)
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die Fahrer inserieren aus Eigenutz dort wo die meisten Mitfahrer finden…
… somit schließt sich der Kreis.
Solte das Hamsterrad mal nicht funktionieren, muss blabla das ganze nur mit etwas Geld und Werbung befeuern. Es lebe der Kommerz. Letztendlich ist der Konsument aufgrund seines Verhaltesn selbst schuld an diesem funktionierenden Hamsterrad. Würden die Konsumenten nicht nur an ihren eigenen Nutzen/ Vorteil denken, würde so mache „Geldmacherei“ gar nicht funktionieren, z.B. billige Produkte, hergestellt unter unwürdigen Bedingungen in China oder sonstwo. Es gibt massenhaft weitere Hamsterrad-Beispiele.
Es würde mich sehr freuen, wenn viele Fahrer und Mitfahrer aufwachen und diesem Spiel den Rücken zukehren und ausschließlich nur noch auf den kostenfreien Portalen inserieren bzw suchen.
Aber ich vermute es wird bei meiner Hoffnung bleiben. Leider.
Geld siegt. Auch hier.