Bus, du hast den Gast gestohlen

Martin Rammensee bezeichnet die Mitfahrzentralen als „die großen Verlierer der Reform“. Zusammen mit zwei Kommilitonen betreibt er das Portal Busliniensuche.de, eine Webseite, auf der Nutzer eine Strecke auswählen und anschließend sämtliche Anbieter vergleichen können.

Bei ihrer Analyse des Markts sind Rammensee und seine Mitstreiter auf markante Veränderungen gestoßen. So werden etwa auf der Strecke Freiburg–Tübingen rund 80 Prozent weniger Mitfahrgelegenheiten angeboten, seit Fernbusse dieselbe Route im Programm haben. Offenbar verzichten viele Reisende gerne auf den obligatorischen Smalltalk mit dem Kleinwagenfahrer und geben Bussen den Vorzug, die im Übrigen erwiesenermaßen seltener in Unfälle verwickelt sind. Rammensee betrachtet die neuen Angebote als Freiheitsgewinn, vor allem für Menschen mit geringem Reisebudget: „Wer wenig Geld hat, kann jetzt einfacher und sicherer Städtereisen unternehmen.“

http://www.zeit.de/2013/41/fernbusse-deutschland-mitfahrzentralen

Wenn sich die Mitfahrer plötzlich für den Bus entscheiden würden, hätte dies erstmal keinen Einfluß auf die Angebote in Mitfahrportalen. Ein Rückgang bei den Angeboten um 80 Prozent auf einer bestimmten Strecke, kann doch bloß heißen, daß auch recht viele Fahrer nun auf den Bus umgestiegen sind. Die verbliebenen Fahrer teilen nun die verbliebenen Mitfahrer unter sich auf, die Nachfrage bleibt also in etwa gleich.

Verlierer kann also nur eine Mitfahrzentrale sein, die versucht über die Zahl der inserierten Fahrten und von den Fahrern gefahrenen Kilometern einen Umsatz zu generieren. Andere Mitfahrportale haben die Möglichkeit, ebenfalls „Bussuche“ oder „Bahnmitfahrten“ oder andere lustige Sachen (ein Forum, wo wir über moderne Mobilität diskutieren) auf der Webseite anzubieten, so daß die Besuche auf der Webseite konstant bleiben.

Fahrer, Mitfahrer und Busfahrer sind Gewinner, da ich auch als Fahrer nicht des Gewinnes wegen von A nach B fahre, sondern weil ich aus irgendeinem Grund dorthin will/muß. Wenn mir ein Busunternehmen ein günstigeres Angebot machen kann als „selber fahren + Leute mitnehmen“ warum nicht. Dies wäre kein „großes Verlieren“!

In diesem Punkt hat der Beitrag den Blick auf ein „Gewinnbringendes Unternehmen“ welches sich eine Scheibe von den Mobilitätskosten der Reisenden abschneiden will.

Ein wenig Sorgen macht mir das schon. Die Strecke Berlin-Heilbronn wird mittlerweile von MeinFernbus.de für 22 Euro angeboten, bei der mfg ist es illusionär, so günstig mitzufahren. Ich fahre öfter längere Strecken und kann mir eigentlich das eigene Auto nur aufgrund mehr oder weniger gut ausgelasteter mfg-verbindungen leisten, und der Vorteil von selbst fahren + Leute mitnehmen ist einfach, dass ich vor Ort dann eigene vier Räder stehen habe, und nicht zusehen muss, wie ich von einer irgendwo gelegenenen ZOB mit völlig überteuerten Öffentlichen irgendwo hinfahren muss.

So sehr ich es befürworte wenn Menschen günstig von A nach B kommen und der Bahn Feuer gemacht wird: ich würde meinen historisch wertvollen T3 nur ungern aus Nichtfinanzierbarkeit einmotten… :wink:

Wahrscheinlich muß man als Fahrer einer Mitfahrgelegenheit jetzt noch mehr auf den Service achten, damit man seine Mitfahrer behalten kann.Dieser Service besteht mMn vor allem daraus den Treffpunkt variabel zu halten und pünktlich beim vereinbarten Treffpunkt zu sein.Ich bin selber Fahrer und habe auch früher schon gerne die Mitfahrer bis vor die Haustür gefahren, wenn es nicht zu weit weg ist.Dabei habe ich beobachtet wie erfreut und überrascht die Mitfahrer waren, also gehe ich davon aus, dass dieser Service immer noch nicht selbstverständlich ist.

Ich denke, das alle diese Möglichkeiten eine Daseinsberechtigung haben. Aber die privaten Mitfahrgelegenheiten werden deshalb nicht untergehen.

Wenn jemand z.B. von Stuttgart nach München fahren will, dann hat er die Möglichkeit, per Fernbus oder mit einer Mfg dorthin zu kommen. Je nachdem wie flexibel derjenige sein kann…und wie frühzeitig er entscheidet, wann er fahren will.  Auch ob er nette Gesellschaft will, oder doch lieber „für sich“ ist. Ich hatte schon Mitfahrer die beides nutzen.

Aber sobald sich ein Ziel fernab der Hauptrouten befindet, sind die Mfg klar im Vorteil. Ich z.B. habe meist ein volles Auto, weil fast keiner ausser mir diese Strecke fährt…wäre für die Fernbusse auch unrentabel. Auch die Flexibilität spielt eine Rolle. Nehmen wir z.B. einen Mitfahrer der sich, bedingt durch Stau o.ä. verspäten wird. Ein Anruf genügt und der Fahrer weiß Bescheid und könnte warten. Der Bus wäre weg.

Zudem sollte man auch die Preisentwicklung bei den Bussen im Auge behalten.

Also…keine Panik :slight_smile:

Naja, so sehr ich hoffe dass ihr recht habt, aber auf den Kapitalismus ist Verlass und für die Fernbus-Anbieter sind wir auch nur Marktkonkurrenz, die es gilt, preislich zu unterbieten. Hinzu kommt, dass es immer noch genug Menschen gibt, denen etwas „Offizielles“ einfach lieber ist, weil es in Deutschland aus Mentalitätsgründen einfach ominös erscheint, sich bei jemand Fremdem ins Auto zu setzen.

Mir ist das ganze dann irgendwie zuwider. Ich darf als Fahrer keinen Gewinn einfahren, aber muss mich auf das Rattenrennen einlassen und am Besten noch den Service an Bord verbesern, um meine Mobilität zu erleichtern.

Kannst Du das irgendwie untermauern? Meine Erfahrungen sind ganz anders. Es ist in Frankreich (trotz BlaBlaCar) längst nicht so üblich wie in Deutschland. Und in nicht-westlichen Ländern kann Trampen extrem gefährlich sein.

Klar darfst Du Gewinn einfahren, aber dann hast Du natürlich auch ein Gewerbe anzumelden, Steuern abzuführen und dich an weitere Regeln zu halten. So funktioniert ein Sozialstaat nun einmal.

Und einmal etwas weitergedacht: sollte es tatsächlich passieren, dass Reisebusse rentabel die Fahrgemeinschaften verdrängen, dann wäre es „global gesehen“ gut. Um die Fahrgemeinschaften zu verdrängen, muß die Beförderung trotz Mehrwertsteuer an den Staat, bezahltem und sozialversichertem Fahrer, aufwändigerem TÜV, etc. immernoch besser/billiger/effektiver sein. Klar, der einzelne Fahrer guckt in die Röhre und bleibt auf den Kosten sitzen oder steigt selbst auch um. Aber die Gesellschaft gewinnt.

Aber ich denke auch, dass sich die Reisebusse nur auf den fetten Strecken ausbreiten… und wer für 3€ Ersparnis die Strecke München-Berlin in 7:20h statt in 5-5:30h zurücklegen will… :smiley:

Viele Grüße

Konstantin

Ausser Deutschland gibt es natürlich nur Frankreich. Ich habe nun keine kultursoziologische Doktorarbeit darüber geschrieben, aber ich weiss, dass es in Ländern, in denen Autos aus Armutsgründen nicht so verbreitet sind, wie in Europa, dazu ein völlig anderes Verhältnis besteht und Trampen und mfg’s Hauptverkehrsmittel sind. Spürbar in unserer Gesellschaft ist nunmal ein medial geschürtes Misstrauen gegenüber fremden Menschen. Besonders ausgeprägt ist hierbei die Angst von Frauen, Opfer eines sexuellen Übergriffs zu werden. Hier gibt es aber tatsächlich eine Statistik, die eindeutig zeigt, dass die allermeisten dieser Fälle im bekannten Umfeld passieren und nicht von Fremden begangen werden. Das ist mal wieder eine Sache der Medienpräsenz…

Du verwechselst da etwas: die Tatsache, dass ich ein Gewerbe anmelden und Steuern abführen muss, hat nichts mit dem Sozialstaat zu tun sondern einzig und allein mit den Gesetzen. Der Sozialstaat wird nur aus den Steuereinnahmen finanziert. In den USA zB gab/gibt es auch keinen Sozialstaat aber dennoch muss ein Gewerbe angemeldet und müssen Steuern bezahlt werden. Das hat aber nichts unmittelbar mit Sozialleistungen zu tun.

Nebenbei: statt meine Aussage bewusst falsch aufzufassen könntest du einfach nur davon ausgehen, dass ich auch gar keinen Gewinn einfahren WILL, weil das, ob angemeldet und versteuert oder nicht, nicht der Sinn von Fahrgemeinschaften ist. Meine Aussage bezieht sich eben darauf, dass ich für eine nichtkommerzielle Institution auf Methoden des kommerziellen Wettbewerbs zurückgreifen muss, um gegen die gewinnorientierte Konkurrenz zu bestehen. Verständlicher ausgedrückt?

„Die Gesellschaft“ gewinnt dann, wenn hierzulande irgendwann mal wieder ein bezahlbares öffentliches Verkehrssystem existiert, welches sein Dasein als infrastukturellen Selbstzweck betrachtet und nicht als Goldgrube. Die kostenfreien Fahrgemeinschaftsportale sind eine solche Einrichtung.

Also muss ich in Zukunft auf die Tube drücken und auf der linken Spur drängeln, um meine Daseinsberechtigung als Mitfahrgelegenheit zu behalten?

@ausfallerscheinung

Du erwähntest einen T3-Bus. Ich finde man kann auch mit modernen Fahrzeugen ein bezahlbares Verkehrssystem betreiben. Dazu gehören moderne Reisebusse mit WLAN und Komfortsitzen genauso dazu, wie zügig fahrende Limousinen, die auch ohne Drängeln deutlich kürzere Fahrzeiten auf langen Strecken erreichen. Ob ein 20 Jahre alter Kleinbus noch unbedingt für ein „bezahlbares Verkehrssystem“ nötig ist, da bin ich mit nicht so sicher.

Nicht alle wollen Nostalgiereisen.

Also mein Benziner mit G-Kat und grüner Plakette fährt 100 bis 120 km/h ud überholt so manchen PKW wenn es sein muss. Dennoch halte ich 5 einhalb Stunden bei der üblichen Verkehrslage für unrealistisch. Ich stelle in den Inseraten die Information rein, um welches Fahrzeug es sich handelt und ich habe bei meinen Mitfahrern seit 5 Jahren definitiv kein Akzeptanzproblem was den Bus angeht, eher bekomme ich ständig Kaufangebote. Ich fahre das Teil als Alltagsauto und in den Innenstädten, wo der Spritverbrauch deutlich steigt, fahre ich (doh!) mit den Öffentlichen und dem Fahrrad.

Warum tun sich hier Leute eigentlich so schwer, zu verstehen, was ich meine. Ein Fahrer einer mfg ist kein Anbieter im eigentlichen Sinne und ein Mitfahrer ist nicht Kunde bei mir. Ich bin freundlich und entgegenkommend und verlange den Standardpreis von 5 € pro 100 km als Kostenbeteiligung, die ich immerhin, mal mehr mal weniger, auch als Fahrer erbringe.

Ich muss weder WLAN anbieten noch eine Stewardess an Bord meines Transporters engagieren, noch ein neues Auto kaufen, um im „Geschäft“ der Fahrgemeinschaften mithalten zu können, weil es sich hier nicht um ein Gewerbe handelt und handeln darf. Daher habe ich sehrwohl ein Problem damit, wenn eine gemeinnützige Sache mit marktwirtschaftlichem Konkurrenzdruck zu kämpfen hat, Ist das so schwer zu verstehen?

Zumal für den Fahrer im Gegensatz zum Fernbus nunmal der nicht zu verachtende Vorteil ins Spiel kommt, am Zielort einen PKW zur Verfügung zu haben.

Wem mein Bus nicht passt, der muss nicht mitfahren. Ich hatte bisher jedoch nicht dein Eindruck, dass der Hinweis irgend jemanden vergrault.

Ah okay, oben hattest Du von „Mentalitätsgründen“ in Deutschland geschrieben. Meiner Erfahrung nach sind MFGs in Deutschland aber viel stärker verbreitet als im restlichen Europa (beispielsweise Frankreich). Ein Vergleich mit „armen“ Ländern kann ich nur mit Südafrika, Türkei und Vietnam ziehen, und dort steigt man nicht einfach mal bei einem Fremden ins Auto.

Na, genau das wollte ich ja ausdrücken.

Das habe ich schon verstanden. Ich bin jedoch anderer Meinung. Zumindest bekomme ich mein Auto auch ohne WLAN, Bordtoilette, TV und Bordservice voll.

Nö, für 560km in 5,5 Stunden reicht ein Schnitt von 102 km/h. Das sollte man auch ohne Drängeln hinbekommen :smiley:

Viele Grüße

Konstantin

@ausfallerscheinung

Dei Problem ist, daß Du Dir den Luxus eines großen Auto, welches du Dir nicht leisten kannst (Zitat: „Nichtfinanzierbarkeit“ bzw. „kann mir eigentlich das eigene Auto nur aufgrund mehr oder weniger gut ausgelasteter mfg-verbindungen leisten“) von Mitbezahlen lassen möchtest. Auch wenn Du „marktübliche Mitfahrpreise“ nimmst, 5€/100km sind schon ok. kannst Du im Grunde genommen aber nicht erwarten, daß Deine Kalkulation von irgendwann (Finanzierung des KFZ-Unterhaltes durch Mitfahrer) auf ewig so funktionieren muß.Derzeit hast Du halt das Problem, daß sich die Rahmenbedingungen geändert haben. Der Gesetzgeber hat die Monopolstellung der Deutschen Bahn aufgehoben, damit dürfen jetzt Busunternehmem gegründet werden und Ihre Dienstleistungen gewerbsmäßig anbieten. Das Recht der Privatpersonen aus gemeinsame Fahrten in Privat-KFZ mit Kostenteilung wurde dagegen nicht geändert. Hier ist quasi festgelegt, ab wann eine Fahrt eventuell als Gewerbliche Fahrt eingestuft werden müßte, wofür dann ein Gewerbeschein, Taxischein, Linienbuslizenz, oder was weiß ich, erforderlich ist. Hier wurde nix geändert.

Also paß Dich am besten einfach den neuen Rahmenbedingungen an. Es gibt jetzt halt mehr gewerbliche Verkehrsmitteloptionen, die verstärkt von ehemaligen Mitfahrportalnutzern genutzt werden. Nimm eines der von Dir erwähnten „häufigen Kaufangebote“ für Deinen T3 an, legt Dir einen sparsamen Kleinwagen zu. Auch da hast Du immer ein KFZ vor der Tür stehen und bist somit bequem mobil. Der Grundverbrauch sollte deutlich geringer sein, als der des Busses. Für die weniger werdenden Mitfahrer hast Du jetzt auch weniger Plätze, aber kannst natürlich trotzdem gern welche mitnehmen (in die meisten Autos passen 4 Personen). Gängige Kleinwagen fahren im allgemeinen auch Ihre 140km/h, Du bist bei weniger Verbrauch schneller am Ziel

Ich bin langjähriger Pendler. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es im Jahresverlauf zu Über- / Unterangeboten von Mitfahrgelegenheiten kommt. Besonders auf meiner Strecke werden von ca. Mitte August bis Mitte Oktober und von Mitte Februar bis Mitte März deutlich mehr Fahrten angeboten als Mitfahrgelegenheiten gesucht werden.

Auf einigen Strecken hat sicher auch der Fernbus Auswirkungen auf die Auslastung der MFG.

Aber bedenkt folgendes: Der Fernbus hat aber auch einige Nachteile gegenüber der MFG: Er ist auf den zeitlich interessanten Strecken teurer als MFG und der Bus hat eine bedeutend längere Fahrzeit als ein PKW, besonders auf den Langstrecken.

Ich sehe die Fernbusse eher als Kongruenz zur Bahn. Die Fernbusse werden in absehbarer Zeit sicher die Mitfahrgelegenheiten nicht verdrängen, besonders wenn die gesetzlichen Reglungen so bleiben, wie sie sind.

Du meintest sicher „Konkurrenz zur Bahn“, aber ansonsten bin ich voll deiner Meinung!

Gruß

Micha

die mitfahrer auf meiner strecke suchen sich ihre mitfahrgelegenheiten nicht mehr in fahrgemeinschaft.de ( wenn sie das ueberhaupt je taten). dabei handelt es sich durchaus um eine vielbefahrene route zwischen 2 universitaetsstaetten mit 2 veritablen universitaetsstaetten am „wegesrand“. da kann es hier im forum noch soviel rethorischen mut regnen; die mitfahrer suchen anderweitig ihre befoerderung. oder alle fahren jetzt selbst. das wuerde wiederum meine und aller anderen verkehrsteilnehmer „wahnwitzige“ durchschnittsgeschwindigkeit erklaeren. so hat man aber die moeglichkeit die fernbusse zu betrachten.

so. weitermachen!

@mattiboo:

Bist du Fahrer oder Mitfahrer?

Als Fahrer würde ich mehr Werbung für das Portal hier machen.

Bist du aber Mitfahrer, weiß ich nicht wo du diese Weißheit her hast?

fahrer mit viel weisheiten. mit weisheiten die fuer 3 mitfahrer und manchmal 6h fahrt reichen muessen, auf ca 400km.

Was leider viele vergessen bei ihrer Rechnung bezüglich der Kfz-Kosten sind Fixkosten und der Wertverlust. Vor allem letzerer dürfte sich bei einem gut gepflegten T3 in Grenzen halten, wenn nicht sogar reziprok sein, legen die Kaufangebote das doch nahe. Kauft sich der Fahrer jetzt einen deutlich jüngeren Kleinwagen, der eventuell etwas sparsamer ist, wird er unterm strich möglicherweise sogar teurer fahren, da der Wertverlust am Anfang extrem ist (bis zu 70 Prozent in den ersten drei Jahren sind durchaus nichts Ungewöhnliches), zumal offen ist, ob er den Kaufpreis für den Kleinwagen durch den Verkauf des T3 überhaupt zusammenbringt. Weiterhin dürfte die Versicherung für ein derart junges Auto höher liegen, da Massenmodelle üblicher Weise auch häufiger in Unfälle verwickelt sind (ganz einfach weil es davon mehr gibt und die Wahrscheinlichkeit der ungeplanten Kaltverformung höher ist). So kann sich die Rechnung des günstigeren Verbrauchs schnell relativieren. Die Steuerlast ist sicher ne Fixgröße, die beim modernen kleinwagen etwas geringer ausfällt als beim T3, aber man sollte in dieser Rechnung wirklich alle Faktoren berücksichtigen. Schließlich bleibt der T3 das Auto mit dem deutlich höheren Nutzwert, und wenn es noch durch regelmäßige MFGs ordentlich ausgelastet ist und auf den Kurzstrecken zugunsten von Fahrrad oder Öffis stehen bleibt, dann kann das sogar ökologischer sein als der Kleinwagen, denn die Effizienz steigt mit der Anzahl der beförderten Passagiere pro Fahrzeug, wie Reisebusse ja nahelegen.

Ich hab auch ein Stück lang überlegt, ob es ein Passat Variant (natürlich dekadent mit Automatik, Tempomat, Sitzheizung und 170PS-Fünfzylinder…) sein muss oder nicht auch was Kleineres reicht. Die Fixkosten des Passat sind aber kaum höher als die eines ähnlich alten Golfs, ganz zu schweigen von denen eines neuen Polos, der dann gerade mal mit 75 PS daherkommt und jedes Jahr massiv an Wert verliert. Und überhol mal mit nem vollgeladenen Auto und 75 Pferden auf der Landstraße zwei Lkw am Stück… :wink:

Schließlich hab ich ne Gasanlage nachgerüstet und fahre nun auf Dieselkosten-Niveau, und das mit grüner Plakette und relativ geringen Schadstoffwerten. Ich bin zufrieden damit.

Grüße

Lars

Hallo Eclypse :slight_smile:

Benke bitte, dass Du einen Gewerbebus so nicht so einfach mit Privatfahrern vergleichenn kannst.

Ich verstehe schon was Du sagen willst.

Der Fernbus kann alle nur erdenklichen Auto- und Geschäftskosten die anfallen steuerlich abwälzen. Weiterhin fährt er,

wenn er einen starken Finanzpartner hat, lange lange Zeit unter Break Even.

In dieser Zeit kann er durch geschicktes Dumping viele, auch finanzachwächere Konkurrenzunternehmen vom Markt verdrängen.

Einen Vergleich kannst Du nur dann machen, wenn Du selber einen angemeldeten Betrieb hast und der T3

über den Betrieb angemeldet ist.

Alles Andere läuft lediglich auf Spritkostenbeteiligung und Obolus hinaus.

Deswegen sind hier auch alle Fahrer, die in irgend einer Form ein Gewerbe angemeldet haben, wie z,B. der klassische Handelsvertreter

oder Versicherungsagent etc. Dir gegenüber klar im Vorteil.

Gruß :wink:

Hi, das mit der Kostenabsetzung ist mir schon klar. Es ging mir allein darum, das Pauschalargument, dass ein Kleinwagen billiger und ökologischer ist als der T3, zu relativieren. Den Bus habe ich bloß zum Vergleich herangezogen was die Ökobilanz angeht.

Grüße

Lars