carpooling-Jahresbilanz 2013

2013-Jahresbilanz_carpooling.pdf (13.7 KB)

Sieht zumindest nicht gut aus: Vermögen gesunken, Verbindlichkeiten gestiegen und ein gegantischer Fehlbetrag. Ohne Kapitalspeitze können die 2014 eigentlich nicht überlebt haben.

Gruß Eike

Ist  ziemlich eindeutig - Firma (über)lebte 2013 schon vom Geld der Investoren, dass diese für die Geschäftsanteile bezahlt haben.
Ein Teil davon wird zur Rückzahlung fällig gewesen aber gestundet sein.
Zitat: „Gegenüber den Gesellschaftern bestehen zum 31. Dezember 2013 Verbindlichkeiten in Höhe von € 748.413,11, die unter den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst sind.“
Hier kann man nur spekulieren - sieht aber sehr nach 3x 250.000 „angemessener“ Erfolgsboni für die drei Gründungsgesellschafter aus, die dann erst Anfang 2014 ausgeschüttet werden.
Kasse geplündert, Schulden gestiegen - wird zum klassischen Übernahmekandidaten, wenn der Übernehmer Abschreibungen braucht.
carpooling ist da nur ein kleiner Fisch im Haifischbecken, der irgendwann von einem Größeren geschluckt wird.
Die drei verblieben Gründungsgesellschafter hatten entweder den Zug der Zeit erkannt oder aber in Ihrer Gier nur einfach Schwein gehabt - auf jeden Fall haben die Ihre Schäfchen ins Trockene gebracht.
Bei ca. 60 Mitarbeitern ab März 2013 und Münchner Gehältern, dürften die Personalkosten 2013 (ohne Geschäftsführer) bei etwa 2 bis 2,5 Mio Euro gelegen haben.
Dann noch die Geschäftsführer insgesamt  etwa 750.000 Euro p.a. Geschäftsführergehalt  für alle 3 ( wenn inserierte Spitzenposten mit 100.000 Euro p.a. dotiert sind, dürfte das hinkommen), dann ist schon mal die halbe Kasse nur für „weiche“ Kosten drauf gegangen.

Tatsächliche Einnahmesituation ist aber nur in der GuV erkennbar.

Wenn man dann noch die Kapitalerhöhungen 2014 in den Bekanntmachungen auf www.unternehmensregister.de mit hinzuzieht, gab es 2014 entweder neue Finanzspritzen durch Investoren,oder aber Umwandlung von Forderungen in Geschäfstanteile.

War ziemlich clever von Daimler über die Beteiligung an die jahrelang aufgebaute Streckenstatistik der Mitfahrer heranzukommen und passt auch ins Zukunftskonzept des Konzerns.
Nicht umsonst hat Flixbus (an denen Daimler ebenfalls beteiligt ist) mit seinem Streckennetz ziemlich genau die Bedürfnisse der Mitfahrer getroffen.
Liest man ja allenthalben an den Klagen der Fahrer, die weniger oder keine Mitfahrer mehr finden, auf ansonsten stark frequentierten Reisestrecken.
Auch die Umfragen auf mitfahrgelegenheit.de ob man denn einen Fahrdienst zum eigentlichen Treffpunkt gut finden und nutzen würde zielt auf die Strategie von Daimler.
Stichwort Kooperation mit Uber oder Aufbau eines eigenen Systems.
Die meisten anderen Busunternehmen sind da nur hinterhergelaufen und haben abkopiert. Einige davon sind ja auch schon ausgeschieden, kooperieren (Meinfernbus) oder überleben Dank finanzkräftiger Mutterunternehmen (berlinlinienbus). Post und ADAC hatten gedacht, dass das Vetriebsnetz groß genug ist, um es selbst zu stemmen - der ADAC hat schon aufgegeben.

Auch wenn hier niemand in derLage ist, die Zahlen 100 %ig zu erklären, kristallisiert es sich wohl heraus, das die Zahlen nicht so sind, wie es Carpooling gern hätte.

Bei einem Fehlbetrag von mehr als 5,5 Mio € (mehr als verdoppelt zum Vorjahr) scheint man von ca. 9 Mio € Rücklagen zu leben.

Ich bezweifle stark, dass das noch lange gut geht…aber was soll`s.

Sie waren lange Zeit einmalig und gut und haben sich dann ihr eigenes Grab geschaufelt…!

Schade nur um die Arbeitsplätze, die MA hatten sich das sicher auch nicht so gedacht.

Weiß jemand, ob die immer noch 60 MA haben ?

Auch ich werde es für die nächste Zukunft so halten wie Guido S. und die Preise anpassen.

Damit erhöhe ich meine eigenen Chancen, MF zu finden und mache den Bussen Konkurrenz.

Und es wäre in meinen Augen durchaus vorteilhaft, wenn sich der Mitfahrmarkt auf weniger Anbieter beschränkt, analog zu den Fernbussen.

mitfahrgelegenheit hatte vor Jahren mitfahrzentrale übernommen. Nun könnte es blabla sein, die mitfahrgelegenheit übernehmen. Wie gesagt: könnte. Auf dem freien Markt ist es so, dass man entweder isst oder gegessen wird. In wechselnden Rollen.

Deine Glaskugel möchte ich haben :slight_smile:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Franzoesische-BlaBlaCar-kauft-Anbieter-von-mitfahrzentrale-de-2608619.html

Da sollte jemand anfangen, sein Hobby zum Beruf zu machen und zu traden :wink:

Anbei die vor kurzem veröffentlichte Jahresbilanz 2014 von carpooling.com.

Könnte mal jemand der sich damit auskennt die Zahlen deuten/erklären?

Zudem ist die carpooling.com nun in die Comuto Deutschland mit Sitz in Hamburg überführt worden.

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Amtsgericht München Aktenzeichen: HRB 165611  

Bekannt gemacht am: 05.02.2016 02:06 Uhr

In ( ) gesetzte Angaben der Anschrift und des Geschäftszweiges erfolgen ohne Gewähr:

Veränderungen

04.02.2016

HRB 165611: carpooling.com GmbH, München, Nymphenburger Str. 86, 80636 München. Neue Firma: Comuto Deutschland GmbH. Neuer Sitz: Hamburg. Geschäftsanschrift: c/o MDS Möhrle Partnerschaft mbB, Haferweg 24, 22769 Hamburg. Sitz verlegt nach Hamburg (nun Amtsgericht Hamburg HRB 140007).

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@katerkrater:

Verdammt, auf die Idee, dass es beim Engagement von Daimler um die Reisedaten und das Verkehrsaufkommen auf den Strecken gehen könnte, bin ich überhaupt nicht gekommen. Das erklärte ja wirklich einiges. Bislang hatte ich eher in die Richtung gedacht, dass sie mit dem Einstieg in mfg diese bis 2013 wirklich unangefochten gute Mitfahrseite einfach nur kaputt machen wollten. Wobei: Vielleicht ist die Deutung auch nicht so ganz verkehrt.

@ratzfatz: Ist dort nicht auch eine Gewinn- und Verlustrechnung zu finden?

Ansonsten kann man aus den Bilanzdaten rauslesen:

  • In 2014 hat eine Kapitalerhöhung um rund 4,5 Mio. stattgefunden

  • die hat aber nicht ausgereicht, um die Verluste dieses Jahres auszugleichen ==> Unternehmen ist -mit 0,6 Mio.!- bilanziell überschuldet

  • die Verbindlichkeiten (mit 2,5 Mio. überwiegend Kredite) sind um über 1 Mio. gestiegen (trotz der Kapitalspritze!) und übersteigen mit 2,7 Mio. das (kurzfristige) Umlaufvermögen um 0,8 Mio. deutlich. Wobei 1,6 Mio. Kredite eine Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren haben.

Sieht insgesamt also nicht gut aus. :wink:

Grüße,
MVP

Zum Thema Comuto noch folgende Ergänzung:

„BlaBlaCar ist  ein  Firmenname  von  Comuto  SA
(eine  in  Frankreich  unter  der  Firmennummer
RCS       Paris       491904546       eingetragene
Gesellschaft) mit eingetragenem Sitz in der 84
Avenue    de    la    République,    75011    Paris,
Frankreich.“

Ohne jetzt nachgeprüft zu haben, vermute ich jetzt mal, dass die „Comuto Deutschland GmbH“ eine Tochter der „Comuto  SA“ ist.

Grüße,

MVP

PS: SA bedeutet Aktiengesellschaft.

Grüße,

MVP

PS: SA bedeutet Aktiengesellschaft.

Und wofür steht das „S“ ? :smiley:

" …Aktiengesellschaften verbergen sich in Frankreich hinter dem Kürzel SA (société par actions) … "

keine Angst, ich hab’s auch nur „gegoogelt“.

Wer sich dafür interessiert:

Bei drive2day.de gibt es im Gästebuch eine interessante Frage zu blablacar. 

Was macht Blablacar mit den Guthaben der Fahrer? Wie sicher sind die Guthaben im Falle einer Insolvenz von Blablacar?

Beides natürlich. :wink:

Daimler macht keine halben Sachen.

Wäre mal interessant zu wissen, wie die Verkaufszahlen der Reisebusse aussehen. :slight_smile:

Dabei spielt allerdings MAN auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. :wink:

Daimler war zuletzt größter Anteilseigner* der carpooling.com und somit treibend/verantwortlich für den Verkauf/Niedergang von Mitfahrgelegenheit.de.

( * Quelle: http://www.handelsregister.de )

Und der Vollständigkeit halber die 2015er Bilanz für die deutsche BBC-Tochter (=Comuto Deutschland GmbH). Gut sieht anders aus.

VG,

MVP

Wenn die selbst dieses Jahr nur Verluste einfahren, frage ich mich wie sie es schaffen wollen. Viel mehr Menschen werden da nicht mitmachen und die Gebühren erhöhen können die auch nicht.

Die sehen sich erst bei 10% Marktpotential.

Mit drei glücklichen Fahrern, und dem Rest, der angewidert abgesprungen ist, ist zugegeben noch viel Luft nach oben.

Das oben gepostete ist die Bilanz des Jahres 2015. Die Gebührenpflicht wurde es im Laufe des Jahres 2016 eingeführt. Daher sind die oben geposteten Zahlen noch nicht wirklich aussagekräftig.

@zzz: Mit solchen Aussagen (insbesondere dem 2. Satz) diskreditierst Du Dich aber selbst.

VG,

MVP