Kostenlose Portale und ihre Kommerzialisierung

Mahlzeit allerseits.

„Alles, was Spaß macht, ist entweder verboten, unmoralisch oder macht dick.“ Oder in dem Fall: Wird umständlich, teurer und langsamer.

Viele geraten in Aufruhr, nachdem der noch bis vor wenigen Tagen marktbeherrschende Mitfahrgelegenheitenvermittler seine AGB geändert hat. Ob dieser den Mitfahrmarkt weiterhin dominieren kann, wird sich zeigen.

Angeregt durch die vielen Diskussionen, Forenbeiträge und auch teils berechtigten Wutausbrüche möchte ich hier auch mal meinen Senf dazugeben. Passend, dass hier schon eine Subkategorie namens „Spenden“ vorhanden ist, denn das fiel mir als erstes ein, wenn es um die zweifelhafte Umsetzung der Geldbeschaffung des großen Bruders ging.

Fakt ist: Das Internet bringt viele Vorteile mit sich. Es gibt Unmengen an Seiten, viele Nischen können erschlossen werden. So auch Vermittlungsportale. Meistens entstanden aus einer Idee. Eines einzelnen. Eines kleinen Kreises. Egal von wem. Rasch können Ideen umgesetzt werden und die Kosten, um eine Webseite zu betreiben, nehmen vor allem in der heutigen Zeit ab. So kostet eine .de-Domain samt etwas Webspace und Traffic schon unter 5 Euro im Monat. Nicht außer Acht gelassen werden dürfen natürlich die Zeit und die Mühe, die von den Machern in das Projekt gesteckt wird. Meist ist aber eben die Umsetzung einer Idee Motivation genug. Vor allem, wenn die Idee aufgeht und viele Leute diese Umsetzung nutzen und in Anspruch nehmen.

So sind schon viele Projekte ins Leben gerufen worden. Das Internet ist voll mit solchen Beispielen. Viele davon sind erfolgreich. So kommt es, dass irgendwann der 5-Euro-Server nicht mehr reicht, da Datenbanken so groß werden, dass bessere Hardware im Hintergrund laufen muss. Weil der zulässige Traffic ausgereizt wird. Weil man mehr Ressourcen in die Zuverlässigkeit eines Systems stecken muss, z.B. Flexibilität für alle Arten an Browsern. All das kann aber mit richtiger Umsetzung nahezu kostendeckend aufrechterhalten werden, vor allem durch Werbung bzw. Sponsoring. Aber auch hier nochmal:

All das mit dem Hintergedanken, dass die Leute, die das umsetzen, aus eigener Motivation erledigen.

Wenn man nun sein Team verstärkt, dies aber vergütet werden muss - woher nimmt man das Geld? Entweder die Seite bzw. Werbepartner werfen genug ab, oder man muss sich etwas einfallen lassen. Gerade in der heutigen Zeit, wo sogar schon Computerspiele mittels Crowdfunding finanziert werden, würde ich mich doch hüten, als Besitzer eines bisher kostenlosen Portals fixe Kosten einzuführen. Wie wäre es mit - häufig in OpenSource-Gemeinden anzutreffenden - Spenden? Der, dem es das wert ist, gibt 'nen kleinen Obolus an die Macher. Klar, dass sich manche denken „irgendjemand wird schon was spenden, ist tu’s aber nicht“. So würde man aber vielleicht mehr bekommen, als wenn man sich seine Kundschaft vergrault in dem man jeden, auch die, die nicht spenden würden, zu einer Abgabe zwingt.

Wie dem auch sei. Ich vertrete die Ansicht, dass sich solch ein Portal kostenlos halten kann, und wenn keine Unmengen an neuen Mitarbeitern angeheuert werden, um unnütze Funktionen einzubauen und von seinem Kerngeschäft abzuschweifen, dann auch dauerhaft. Einmal die Webseite gut aufgesetzt, und alles ist im Lot. Die Pflege und Wartung wird durch Spenden belohnt.

Auf jeden Fall hoffe ich, dass die Maja-Apokalypse, die am 21.12.2012 eingeläutet wurde und mit dem Ende der Mitfahrgelegenheit ihr erstes Opfer gefunden hat, durch die Fahrgemeinschaft ihre erste positive Veränderung, eine zweite Alternative für Deutschland, hervorruft ;D

An die Macher: Es ist nur in Eurem Interesse, eine Spenden-Funktion hier auf Euren Seiten einzubauen.

Desweiteren würde es mich brennend interessieren, was denn solch ein Portal (fahrgemeinschaft.de) für Kosten verursacht und was z.B. mitfahrgelegenheit für Umsätze generiert. Also wenn jemand was weiß, dann her damit.

P.S.: Der oben geschriebene Text widerspiegelt meine eigene Ansicht. Dass es auch Webseiten gibt, die nicht mit Werbung finanziert werden können, ist mir klar. Ich bin hier von einer statischen Datenbank ausgegangen, die kaum Skripte nutzt und daher wenig Rechenleistung kostet, und durch die überwiegende Textdarstellung auch nicht so viel Traffic verursacht, sodass mit einem guten Werbepartner die Unkosten gedeckt werden können.

Ich stimme Georg voll zu! Eine Spenden Funktion hilft euch bestimmt die Kosten zu stemmen. 

Es gibt auch eine Möglichkeit die Nutzern eher dazu bringt etwas zu spenden - Transparenz.

Je transparenter ihr seid und eure Kosten und Pläne/Projekte den Nutzern zugänglich macht desto eher spendet man etwas.

Kleines Beispiel:

Liebe Community durch die vielen Nutzer und Anregungen der letzten Tage haben wir beschlossen eine Honorarkraft einzustellen um XXX zu verbessern und die Funktion YYY zu programmieren. Leider decken unsere bisherigen Einnahmen lediglich die Server und Traffic. Die Honorarkraft würde pro Woche Betrag X kosten. Sobald wir die X€ zusammenhaben wird die Kraft engagiert und wir halten euch auf dem laufenden! Danke

Liebe Grüße

Johannes

Hallo,

ja lasst uns doch die Seite über Crowdfounding durch uns Nutzer finanzieren. Unser Profit ist eine funktionierende und gut besuchte Seite die uns Fahrern hilft die Fahrtkosten zu decken und Mitfahrern hilft, günstig von A nach B zu kommen. 

Jeder gibt so viel wie er ein gutes Gefühl dabei hat. Ich würde sofort 50€ zahlen wollen. Vielleicht, könnt ihr so etwas starten. :slight_smile:

Ich finde Crowdfunding super. Ich bin auch bei www.flattr.com angemeldet. Schaut euch das mal an!Wobei ich bei einer Seite wie dieser auch gerne bereit bin mehr per Einmalspende zu geben. In einem (werbefreien) Forum habe ich gesehen, dass dort ein Balken installiert ist. Da steht dann: Jährliche Kosten: 1005€ und auf dem Balken steht dann wieviel in dem jeweiligen Jahr schon durch die Spenden der Benutzer reingekommen ist. Ganz transparent und einfach.

Ja, ich finde die Möglichkeit *freiwillig* zu spenden auch sehr gut. Man könnte doch hinter den jeweils aufgerufenen Fahrten einen Button installieren. Sozusagen als Erinnerung oder Hinweis, dass das Ganze hier auch irgendwie finanziert werden muss. Ich denke, fast jeder Weg der Refinanzierung ist besser als der von mitfahrgelegenheit.de. In meinen Augen skandalös. Ich habe meinen Account dort gelöscht und bin jetzt hier. Natürlich in der Hoffnung, dass es funktionieren wird :). Glück auf!