Ratschläge der Polizei vor Schleusern

Fahrgemeinschaft.de und ADAC e.v. teilen die Ratschläge der Polizei zu empfehlen diese zu beachten.

Ratschläge und nützliche Verhaltensregeln
http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/online-mitfahrzentralen.html

Schleuser missbrauchen Online-Mitfahrzentralen - Bundespolizei warnt Autofahrer
http://www.polizei-dein-partner.de/themen/verkehrssicherheit/privater-strassenverkehr/detailansicht-privater-strassenverkehr/artikel/schleuser-missbrauchen-online-mitfahrzentralen.html
 

Hi!

Da steht BRANDGEFÄHRLICHER Blödsinn drin! Meine Wenigkeit war MITTEN drin in so einer geschichte. Hier meine Kommentare und die Korrekturen:

„Schleuser und Geschleuste erkennen:
Anbieter von grenzüberschreitenden Mitfahrgelegenheiten sind besonders gefährdet, von Schleusern missbraucht zu werden.
Die Kontaktaufnahme zum Fahrer erfolgt nicht durch die Mitfahrer selbst, sondern durch einen Vermittler.“

KORREKT! Aber - auf grenzüberschreitenden Fahrten sind oft Besucher in dem Land, die die Landessprache nicht sprechen. Dazu weiter unten mehr!

" Nicht der Mitfahrer, sondern eine andere Person bezahlt die Fahrtkosten zu Beginn der Reise bzw. am Zielort."

FALSCH: Es KANN so sein, muss aber nicht. Bei mir haben die Geschmuggelten selbst gezahlt und die, die illegal reisen wollten, und sich SELBST um die Mitfahrgelegenheit gekümmert haben, hätten auch selbst gezahlt. Das Verlangen einen Passes hat das Angebot auf lockere 400 EUR hochschnellen lassen… Wer das annimmt, dem ist natürlich nciht zu helfen.

„Mitfahrer sind häufig sprachlich nicht in der Lage, sich mit dem Fahrer zu verständigen.“

Korrekt, fragt sich nur, warum. Vom Land A ins Land B sind oft zwei Sprachen im Spiel? Wenn der Reisegast die Sprache des Ziellandes spricht, dann sollte der Verdacht minimal sein, selbst, wenn jemand anders bezahlt (Mutti? Oma? Tante? Freund?). Wichtig: der Fahrgast spricht die Sprache des Startlandes oder des Ziellandes halbwegs ordentlich. Dann ist es auch kein problem, wenn sich die polnische Oma mit dem biodeutschen Studenten mit orientalischem Migrationshintergrund nicht unterhalten kann! Oder umgekehrt…

„Was tun bei verdächtigen Mitfahrern?“

Jetzt wird es gefährlich… Achtung!

„Haben Sie den Verdacht, dass eine Schleusung geplant sein könnte, sollten Sie darauf bestehen, dass sich die Mitfahrer vor Fahrtantritt mit einem Pass bzw. Personalausweis ausweisen. Teilen Sie dies dem Vermittler möglichst bereits bei der telefonischen Kontaktaufnahme mit.“

Kein Problem, die können ALLES fälschen. Ein unbedarfter Fahrer aus einer Mitfahrzentrale kann KEINE Pässe und Visa auf Echtheit und Gültigkeit(!) prüfen. Diese Aussage stammt von einem ungarischen Fahndungsbeamten, der MICH verhört hat. Nach einem Pass verlangen KANN eine höfliche Abwehrform sein „Sorry, ich bin da formalistisch veranlagt, und ohne Reisepapiere kann ich Sie nicht mitnehmen“, aber wenn der Betreffende einen Pass vorlegt, oder Visa, hat man KEINE Chance deren Gültigkeit zu erkennen.

„Können die Mitfahrer keine Pässe vorweisen, nehmen Sie Abstand von einer Mitnahme dieser Personen und informieren Sie die Polizei.“

NEIN! Damit begibt man sich in Gefahr, Eure Identität ist zu diesem Zeitpunkt möglicherweise bekannt! „Mein“ Polizist hat MIR eine Hintertür geöffnet: ich liefere ihm die Mobilrufnummer (wenn ich Eine habe), und den rest erledigt er so, dass ich nicht in Verdacht komme. Alles andere ist potentieller Selbstmord. Mein Rat: wer eine Vertrauensperson bei der Fahndung hat, kann so verfahren, die Anderen sind nur dann sicher, wenn sie verdächtiges einfach nur ablehnen.

„Haben Sie trotz Vorlage von Pässen aufgrund der Gesamtumstände erhebliche Zweifel an der rechtmäßigen Ein- oder Ausreise sowie dem Aufenthalt der Mitfahrer, sollten Sie ebenfalls von einer Mitnahme der Personen absehen und die Polizei benachrichtigen.“

NEIN! Die Polizei bitte NICHT benachrichtigen! S.o. Wer sich Pässe zeigen lassen will, sollte gleich von der Mitnahme der Personen absehen.

"Verständigen Sie die Polizei in Deutschland über den polizeilichen Notruf 110 oder die Bundespolizeihotline 0800 / 6 888 000.

Wenden Sie sich im Ausland an den dortigen Polizeinotruf oder die nächstgelegene Polizeidienststelle."

NEIN, ausdrücklich NEIN: Davor bin ich gewarnt worden - WEGEN der Gefährdung, der möglichen Herstellung der Verbindung zu der Person, die das meldet. Das ist kein Kinderspiel, und kein Emil und die Detektive.

Darf ich noch eine Runde rassistisch sein? Arabisches/nahöstliches Aussehen oder Schwarze, die aus einem EU-Grenzland in ein EU-Kernland wollen… Meistens Alarmzeichen. Aber das darf die Polizei nicht schreiben? :smiley:

Es kommt SEHR selten vor, dass blonde, hellhäutige Männer geschmuggelt werden…

Danke für Deinen Beitrag, Du hast Dir viel Zeit genommen.

Ist man denn auch Schleuser, wenn man die Person bereits in der EU einsteigen lässt? Schleusen über die EU-Grenzen hinweg, sehe ich ja noch ein. Und was ist, wenn man gar nicht über Grenzen fährt?

@goli

JA! Es gibt tatsächlich die Regel, dass man sich nicht nur im Schengenraum aufzuhalten hat, sondern auch gültige Reisepapiere für den Grenzübertritt benötigt.

Es ist in der Tat hirnrissig, einen Raum der Freizügigkeit zu definieren, um ausgewählte Grenzübertritte trotzdem als illegal einzustufen. Aber GENAU das haben uns unsere Europa-Politiker-Helden eingebrockt.

Heißt - wenn jemand illegal nach Ungarn eingereist, kann er nicht legal nach Österreich weiterreisen. Wenn Du diese Person unbedarft mitnimmst, bist Du genau so ein dreckiger, krimineller „Schleuser“, wie der, der dem Analphabeten weißmacht, in der Bundesrepublik würde der Honig von den Hauswänden tropfen, und dass jeder, der einreist, ein Haus, ein Auto und eine unbegrenzte Anzahl von Frauen kriegt. Der Schleuser, der dafür einige Tausend Euro/Dollar/wasauchimmer kassiert, um den „Kunden“ anschließend tot oder lebendig in die EU zu schaffen, wird also ebenso beurteilt, wie ein Fahrer, der über eine Mitfahrzentrale einen Mitfahrer mitnimmt.

Ebenso gibt es Reisepapiere, die nur für das betreffende Land gelten. In die Bundesrepublik illegal eingereiste bekommen hier legale Aufenthaltstitel. Nach Polen dürfen sie damit aber noch lange nicht rüberlaufen (z.B. um im Supermakt einzukaufen, der nur wenige Hundert Meter von deren Aufnahmezentrum entfernt ist).

Ausgenommen von der Straftat der Schleuserei ist natürlich, wer im Auftrag der Kanzlerin schleust (Bahn, Busunternehmen, wer Spaziergänger über die Autobahn unkontrolliert einreisen lässt).

Gleiches Recht gilt eben nicht für alle.

In meinem Fall konnte ich glaubhaft machen, dass ich völlig unbedarft war, und ich wurde nicht strafrechtlich belangt. Die Option stand aber im Raum. Was mich „geschützt“ hat waren u.A. folgende Dinge,

  • zwischen Ungarn und Deutschland ist es relativ normal, dass die Fahrt durch Dritte organisiert wird (Ungarisch ist keine sehr verbreitete Sprache bei Ausländern)

  • ein sehr niedriger Fahrpreis (20 EUR je Person)

  • meine Beschreibung der Fahrgäste (als nicht Verdachterregende, gebildete junge Männer)

Sollte ich jemals wieder erwischt werden, dass ich Personen ohne Papiere über die Grenze „schleuse“, würde ich wahrscheinlich zu Gefängnis verurteilt. Bei mir wird nun vorausgesetzt, dass ich jetzt weiß, was Schleusen sei…

Mittlerweile habe ich gehört, dass es sogar problematisch sein soll, OHNE Grenzübertritt mit Personen ohne gültigem Aufenthaltsrecht erwischt zu werden. Am besten nimmt man nur noch seine Mutti im Auto mit, der Rest wird ganz legal in Bussen und Bahnen geschleust - im Endeffekt ist dies auch umweltfreundlicher :smiley:

P.S.: Ja, ich BIN stinksauer. Ich bin STINKSAUER wegen des Unrechts, unbedarften Personen Schleuserei anzuhängen, wegen es Unrechts, dass Schleuserei im Schengenraum überhaupt als Straftat existieren darf, und wegen des Unrechts, dass Schleuserei von der Kanzlerin gefördert und straffrei durchgeführt wird, während die Fahrer von Mitfahrzentralen rechtlicher Verfolgung ausgesetzt sind.

Ich denke, diesen Punkt wollte @goli ansprechen. Man transportiert irgendwo in Deutschland Personen, die nicht reisen dürfen.

Ich habe selbst schon mindestens 3 mal Personen von Dortmund nach Sachsen mitgenommen, wo sich am Zielort herausstellte, daß sie aus einem sächsischen oder thüringischem  Asylantenheim stammten.

Ich halte das auch für „weltfremd“, sich von einem Mitfahrer aus dem Ruhrgebiet den Ausweis zeigen zu lassen wo doch (gefühlt) jeder dritte Einwohner einen Migrationshintergrund hat. Ich bin nie kontrolliert worden, aber ein ungutes Gefühl bleibt, wenn der Mitfahrer am Zielort plötzlich sagt: „Du mußt mich nicht zum Bahnhof bringen, ich steige gleich hier aus.“

Und Du weißt, daß dort das Asylantenheim ist und vielleicht notiert sich das Personal Dein Kennzeichen oder die Überwachungskamera zeichnet Dich auf. Vielleicht ist er unter mehreren Identitäten gemeldet und nutzt die Mitfahrten aus, um abzukassieren?

Ich hätte mich gerechtfertigt daß ich nicht wußte, daß es ein illegal Eingereister oder ein Asylbewerber ist, der eine Residenzpflicht hat, weiß aber nicht ob mir das etwas genutzt hätte.

Schlimmstenfalls ist er einer, nach dem gefahndet wird und deshalb keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzt? Aber das könnte auch jeder Deutsche sein…

Das ist ja das Unerträgliche: der Staat hat den Anspruch Recht und Ordnung durchzusetzen, versagt aber auf der ganzen Linie bzw. die Verantwortlichen handeln bewusst ungesetzlich - belangt werden (sollen) aber unbescholtene Menschen. Totale Bananenrepublik ist das! Mit Demokratie und Rechtsstaat hat der derzeitige Zustand Dank „Mutti“ nichts mehr zu tun.

An Grenzen passe ich auf.

Wenn ich aber jemals für Mitfahrer im Inland auch nur ansatzweise von der Seite angemacht werde, gibt es eine ziemlich fiese Reaktion von mir, das steht fest (selbstverständlich nur im Rahmen geltender Rechtslage - die aber ausgenutzt bis zum Anschlag).

also innerdeutsch sollte es nun wirklich keine Probleme geben…

Bei grenzueberschreitenden Fahrten schreibe ich das gleich mit rein, dass ich den Ausweis sehen mag - und zwar von *jedem*! Ok, wenn die (nach 3h Fahrt von Norddeutschland) NL-Studentin, die viel aus ihrem (norddeutschen) Leben erzaehlte, dann kurz vor der Grenze unaufgefordert mal kurz mit ihrem D-Perso weselt, und das Foto stimmt, sehe ich das als ok an, und pruefe nicht noch Groesse und Augenfarbe - Haarfarbe aendert sich bei den Maedels ja sowieso oefters

Und zum Asylantenheim habe ich auch schonmal jmd gefahren - innerdeutsche Fahrt ueber fast 800 km, sogar mit Umweg (vorher abgesprochen, gg. Mehrpreis) am Ziel. Schwere Verstaendigung, aber im Grunde nett, warum sollte ich also nicht?W

Wie gesagt, bei allem innerdeutschen sehe ich das ganz entspannt, bei jeglicher Grenze (EU-Aussengrenzen ueberfahre ich selten) herrscht Ausweispflicht, bei „entsprechender Klientel“ (sprachlich/optisch) auch schon bei Abfahrt.

Mein Gott, an diese Problematik (Schleuserverdacht) habe ich überhaupt noch nicht gedacht. Fahre regelmäßig ins Ausland und zurück. Das, was ich eigentlich immer mache, ist nach Drogen zu fragen. Habe einmal sogar eine „erwischt“. Das Kuriose, nicht die Tochter (25) hatte ein Päckchen dabei sondern die Mutter (49).

Einmal wurde ich kurz vor Berlin routinemäßig vom Zoll angehalten. Das Ergebnis: Auto wurde komplett gefilzt, (Gott sei Dank nicht auseinander genommen). Das Ganze hat zwei Stunden gedauert, alle Mitfaher waren sauer hatten aber Verständnis. Nach dem amtlich festgestellt wurde, " es liegen keine weiteren Verdachtsmomente vor, sie können jetzt ihre Sachen wieder einladen, (lagen alle auf der Strasse verstreut) und weiterfahren"  wurden die Zöllner wieder etwas freundlicher.

Habe nachgefragt, warum diese überzogene Aktion. Die Antwort: Die Zusammenstellung der Mitfahrer kam ihnen verdächtig vor. Alle waren verschiedenen Alters, sahen alle anders aus und wohnten alle in verschiedenen Städten, so wie es bei Mitfahrern eben mal so ist.

Fazit: Wir stehen einmal mehr, alle unter Generalverdacht, Fahrer wie Mitfahrer.

Auch für Mitfahrgelegenheiten interessant:

https://web.de/magazine/politik/anschlag-berlin/anis-amri-fernbus-fahrt-mutmasslichen-attentaeters-flixbus-imaustausch-ermittlern-32091702

„…Die französischen TV-Sender TF1/LCI und BFMTV hatten am Mittwoch berichtet, Amri sei per Fernbus von Nimwegen nach Lyon gelangt…“

Er hätte auch eine Mitfahrgelegenheit nutzen können, durfte NRW (Kleve/Emmerich glaube ich) aber garnicht verlassen.

Ich stelle mir gerade vor was ein bewaffneter „Mitfahrer“ tut, wenn im Autoradio seine Personenbeschreibung (vllt. noch verbunden mit dem Hinweis keine Anhalter mitzunehmen) verlesen wird. Solche Anschläge wie in Berlin wären auch mit einem robusten PKW möglich, und der hat keine „Abschaltautomatik“ wie der LKW…

Die Begründung ist nachvollziehbar. Ich wäre aber auch sehr unglücklich über die Kontrolle und den Zeitverlust. Da verstehe ich dich.

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