Unfair - Neue Art der Abzocke bei Mitfahrgelegenheit.de ???

@carsti

ob car2go „gut“ läuft möchte ich nicht beurteilen. Der Unterschied bei den „neuen“ Verkehrsmitteln liegt aber schon in der Sichtbarkeit.

Auf der Autobahn sehe ich häufig Fernbusse (bunt geklebt) herumfahren. Car2go-Smarts habe ich auch schon gesehen.Im Allgemeinen stehen diese auf Ihrem Parkplatz rum. Im Stadtverkehr sind sie eher selten, auf der Autobahn nie. Da ich noch nie innerstädtische Mitfahrer über Mitfahrzentralen hatte, muß das Verkehrskonzept car2go wohl eine andere Zielgruppe bedienen.

Mir scheint es vergleichbar der Zeilgruppe zu sein, die sonst ein Citybike mietet. Also statt dessen motorisiert, etwas weitere innerstädtische Ziele unabhängig vom eigenen PKW oder der Bahn/Busse zurück legen zu können. Ich hab mich in Hamburg mit einem Bekannten unterhalten, warum er das macht. Er will kein eigenes Auto halten, da er es derzeit nicht genug nutzen könne und für die nötigen Strecken mit car2go einfach kostengünstiger als mit eigenem Auto unterwegs ist, falls das öffentliche Verkehrsnetz mal nicht paßt oder er etwas schwereres mitnehmen muß. Hinzu kommt der ersparte Ärger mit dem Parkplatzproblem einer Großstadt und eine für ihn größere Flexibilität gegenüber Fahrplänen, wie er meint.

Ich lerne ja gerne dazu: Vielleicht kannst Du das näher ausführen? Oder einen Link zu einem entsprechenden Beitrag nennen?

Da ich die Personenbeförderung nicht gewerblich mache, sehe ich keinen Grund, mich vor einer Steuerprüfung zu fürchten.

Und im übrigen:

Was soll eine Kritik ohne einen Verbesserungsvorschlag?

Tatsache ist - ob es Dir paßt oder nicht - daß ich auf der Strecke, die ich üblicherweise fahre, die weit überwiegende Mehrheit der Mitfahrer immer noch über die MFG bekomme und ich nicht den Eindruck habe, daß sich das in nächster Zukunft wesentlich ändern wird.

Ich bin auch kein Freund des MFG-Sytems und halte es für Abzocke - aber ich habe keine Lust, aus Trotz auf die Einnahmen zu verzichten.

K11

Nachtrag: Ich inseriere immer (!) meine Fahrten in mehreren Portalen (u.a. auch hier) - bisher mit dem oben beschriebenen (Miß-)Erfolg.

Einen Link habe ich nicht, nur meine Meinung:

Dadurch, dass die Bezahlung von carpooling bargeldlos für jede Fahrt gemacht wird, steht 

auf den carpooling-Konten Schwarz auf Weiß, was die einzelnen Fahrer wann eingenommen haben.

Und zu der carpooling GmbH kommen natürlich die Steuerprüfer.

Die haben es dann leicht, anhand der Lastschriften hochzurechnen,

welcher Fahrer welche Einnahmen in bestimmten Zeiträumen gemacht hat.

Da werden aus Sicht des FA schnell Begehrlichkeiten wach.

Ein Gewerbe hast du nicht auf Antrag oder Anmeldung. Ein Gewerbe hast du durch dein Tun automatisch, wenn du gewisse Voraussetzungen erfüllst (siehe eBay).

Sogar  Prostituierte müssen Steuern zahlen (ist ja auch das älteste Gewerbe ;-).

Die wichtigste Voraussetzung ist meines Erachtens: Regelmäßige Einnahmen (nicht Gewinnerzielung).

Ich würde mich nicht wundern, wenn das Finanzamt den einen oder anderen Top-Fahrer anschreibt mit der Bitte diese Einnahmen zu erklären.

Vielleicht waren das Fahrten, deren Kosten schon steuerlich geltend gemacht wurden?

Oder es ist ein Geschäftswagen mit Tankkarte und man hatte gar keine Kosten?

Und wenn du dem Finanzamt dann mit Kosten kommst, die du von diesen Einnahmen abziehen willst, musst du diese erst mal nachweisen. Kann schwierig werden, die wollen Belege sehen.

Und dann ist fraglich, welche Kosten-Arten überhaupt abgezogen werden dürfen .

Also ich bin mir nicht sicher und will keine Panik machen, aber nach meiner Erfahrung halte ich das für die logische Konsequenz.

Ich hatte diese Befürchtung übrigens schon lange vor dem Zwangsbuchungssystem und habe eine entsprechende Frage an den mfg-Kundenservice gestellt.

Es kam eine Antwort mit folgendem Tenor:

„Wir dürfen keine Steuerberatung machen, falls sie hohe Einnahmen, mit ihren Fahrten erzielen, fragen sie bitte ihren Steuerberater“.

Nicht gerade beruhigend diese Antwort.

Es kommt sicher auf die Höhe der Einnahmen an. 

„Zwei Dinge sind sicher: der Tod und die Steuer. (Benjamin Franklin)“

Gruß Robert 

Das Steuerrecht ist noch viel perverser, als wir es uns mit normaler Logik erklären könnten. In den Fällen von ebay, wo in einem Fall allein die Vielzahl der verkauften Kindersachen der Familie zu einer Steuerpflicht führten, durften gar keine sonstigen nötigen Ausgaben gegen die erzielten Einnahmen gegengerechnet werden, weil zwar aufgrund der Nachaltigkeit der Verkaufstätigkeit die Einnahmen voll steuerpflichtig, dagegen die Ausgaben mangels eines Gewerbebetriebes als unbeachtlich gewertet wurden. Noch Fragen, Kienzle? :wink:

Macht also mit Euren registrierten Fahrten ruhig weiter, beklagt Euch später im Ernsfall nicht, daß Euch der Fiskus unerwartet schröpfen möchte. Vielleicht sogar das Ordnungsamt die Fahrten noch als illegal einstuft, mit einem Bußgeldbescheid oder gar Strafanzeige um die Ecke kommt, da ihr Euch regelmäßig Beförderungsverträge ohne einen entsprechenden Personenbeförderungsschein und ohne Anmeldung eines Gewerbes habt vermitteln lassen und diese Fahrten gegen ein fein säuberlich dokumentiertes Entgelt auch durchgeführt habt. :smiley:

Eins hab’ ich noch:

Thema Beförderungsvertrag.

Dazu ein Zitat aus den AGBs von carpooling:

2.2.1 Hinweise zum Buchungssystem

[…]

 Sobald der Fahrer das Angebot des Mitfahrers bestätigt, kommt ein Beförderungsvertrag zustande. 

[…]

Gruß Robert

@Robert

Ich sehe das Ganze auch sehr kritisch!

Siehe Personenbeförderungsgesetz:

http://www.gesetze-im-internet.de/pbefg/\_\_1.html

und die Anmerkung auf:

http://de.wikipedia.org/wiki/Personenbeförderungsgesetz\_(Deutschland)

die da lautet:

„Erläuterung: § 1 Abs. 2 Nr. 1 PBefG will vor allem Gefälligkeitsfahrten, wie die Mitnahme von Bekannten auf Ferienreisen oder von Kollegen auf der Fahrt zur Arbeitsstelle vom Genehmigungszwang ausnehmen. Betriebskosten sind dabei nicht mit den Selbstkosten gleichzusetzen. Der Begriff umfasst hier nur die „beweglichen“ Kosten der Fahrt für Treibstoff, Öl, Abnutzung der Reifen, Reinigung nach der Fahrt und ähnliches. Feste Kosten wie Steuern, Versicherung und Garagenmiete werden nicht mit umfasst. Gesamtentgelt meint die Summe der von Mitfahrern geleisteten Einzelentgelte.“

Ein Kommentar aus dem flinc-Forum:

"Rechtlich gesehen darfst nicht mehr einnehmen, als deine Betriebskosten sind: Zu den Betriebskosten zählen nur die Kosten die durch die Bewegung des Fahrzeugs entstehen: Sprit, Reifenabnutzung, Ölverbrauch, Reinigung des Fahrzeugs und ähnliches. nicht dazu zählen Steuern, Versicherung und Wertverlust. Als Faustformal kann man nehmen Sprit + 10%, vielleicht auch Sprit + 20%. "


Von diesen 10% habe ich schön öfters gelesen, aber ob und wo die festgeschrieben sind… (?)

Es dürfte aber klar sein:
Wenn ich meine 500 km Fahrt anbiete und dabei 6 Liter Diesel (á € 1,50) pro 100 km verbrauche, enstehen mir Spritkosten von 5 x 6 x 1,5 = € 45.
Dazu kommen diese 10%, macht € 49,50 insgesamt, sagen wir € 50.

Tatsache ist, daß ich die Fahrt für € 23 pro Mitfahrer anbiete. Bis zwei Mitfahrer ist also alles im grünen Bereich (€ 46 < €50).
Wenn Nummer 3 mitfährt könnte ich ein Problem haben, weil meine Einnahmen die Betriebskosten für diese Fahrt (€ 69 > € 50) übersteigen.
Bei meiner Ex (mitfahrgelegenheit.de) wird das mittlerweile dokumentiert!

Oder darf ich dieses Plus auf meiner Rückfahrt mit nur einem Mitfahrer ausgleichen?
Wenn ja, was ist wenn sich keiner meldet? Wie soll ich nachweisen, dass ich ‚leer‘ gefahren bin?
Ich könnte hier noch weiter spinnen. :wink:


Und wenn ich schon schreibe, dann mal so nebenbei:

Anonymität

Ist es heutzutage als Fahrer noch vernünftig in der Anzeige Automarke, Modell, Farbe, und vor allem Kennzeichen bekannt zu geben?
Und was ist mit dem Mobiltelefon? Hast Du dafür einen Vertrag?
Vielleicht wäre es besser sich fürs Mitfahren eine prepaid-SIM-Karte zu besorgen.
Und die dann auf dem Namen Deiner Nachbarin anzumelden, die jederzeit wahrheitsgetreu sagen kann: „Isch abe gar gein Audo“ :wink:

Gute Reise!

Oh je, jetzt muß das PBefG geändert werden. Schließlich muß eine Klarstellung ins Gesetz, ob es sich bei der Gebühr um „bewegliche Kosten“ handelt, die Provision also eher wie Spritkosten, oder eher wie die KfZ-Steuer zu betrachten ist. Am besten regeln wir die gleich auf europäischer Ebene…

Wozu diskutieren wir hier? Die meisten sind doch hier, weil sie das MFG-Theater nicht mitmachen wollen. Wer möchte, darf gern noch parallel in anderen Portalen inserieren, sollte aber wissen, was er tut. Wir sollten uns darauf konzentrieren, daß unser Portal besser, bekannter und beliebter wird.

Dazu wäre es besser sich weniger mit dem Verbreiten von Tips/Hisweisen über das Abzockportal zu beschäftigen, wie am Themenbeginn vom IngoAudi gewünscht. Lassen wir das Thema jetzt einfach absterben…

@ingoaudi,

warum gefällt Dir Dein eigener Beitrag?

Ganz interessant auf meiner Stammstrecke finde ich die meisten Inserate immer noch auf der verhassten Seite.

Was mir aber aufgefallen, der gößte Teil umgeht geschickt das Buchungssystem, dabei verhalten sich die Fahrer wirklich kreativ.

Das Ergebnis sieht dann oft so aus:

Antwortet in: -

Der Fahrer hat von den letzten 10 Anfragen

0 bestätigt 1 abgelehnt 9 nicht beantwortet

Fazit: wer dort bucht ist selber schuld :stuck_out_tongue:

@longdrivehome

Das große Manko der Gesetze ist, dass diese sehr statisch sind (Papier ist geduldig;-).

Deswegen ist es schwierig, diese auf die sich dauernd verändernde Realität anzuwenden.

Das Gesetze alleine nicht reichen um eine Situation klar zu beschreiben, sieht man ja an den unzähligen Zivil-Gerichtsverhandlungen.

Als das PBefG geschrieben wurde gab es zum Beispiel gar keine Fernbuss-Anbieter.

Solange alles bar abläuft sehe ich keine große Gefahr, da nicht belegt/beweißbar.

Was die Konsequenzen der mfg-Methode sein wird, kann wohl kaum jemand vorhersagen.

Man muss wohl die ersten Urteile abwarten.

Mir ist aber jetzt schon zu heiß.

Gruß Robert

Da zum Beispiel in diesem Portal ja nicht getrackt wird, ob sich jemand gemeldet hat, dürfte das kein Problem sein. Wer soll Dir nachweisen, ob sich jemand gemeldet hat und mitgefahren ist?

Gruß Eike

Da stimme Ich zu.