Winterreifen

Ich kann mich auf solche Spielereien nicht einlassen.

Mein Fzg muss zu jeder Zeit einsatzfähig sein.

Für Wetterkartenspielchen habe ich keine Zeit.

Und eine Garage mit Fahrzeugen für jede erdenkliche Witterungslage habe ich auch nicht.

Ich denke mal andere Fohrenteilnehmer auch nicht. :wink:

Die großen, schmalen Räder haben tatsächlich eine super Traktion geboten, aber die Seitenführung wurde von Vielen unterschätzt. Ende der 80er war der Käfer auch nur ein billiges Studentenauto, entsprechend viele Fahranfänger (und Leute, denen bewusst war, dass sie untalentiert sind) fuhren ihn.

Was die Winterreifen an Deinem Auto angeht: schön. Aber würdest Du Dich strikt weigern, einen Wagen mit Sommerreifen zu fahren (Mietwagen, Auto von Anderen), nur weil im Kalender z.B. “Dezember” steht, oder wenn es Minusgrade gibt, die Straßen aber knalltrocken sind?

Wenn man wegen der kargen Heizungsfunktion nicht erfroren ist oder man sich wenigstens ordentlich zugedeckt hatte =) Aber ich stimm die zu Käfer ist Kult und ich werde mir bestimmt irgendwann mal zu meinem Bulli noch einen Käfer dazu leisten =)

Ja definitiv. Es gibt Winterreifen nicht umsonst. Und kein Autovermieter vermietet Autos mit Sommerreifen im Winter. Legal, illegal, mir egal. Ich weis nicht wie das Wetter morgen wird und ich möchte auf Regen/Schnee/Eis vorbereitet sein.

Ausnahmen gibt es immer…

  • ohne ABS hat man auch einen kürzeren Bremsweg -auf gerader trockener ebener Straße (getestet von Michael Schumacher)

  • ohne Gurt ist die Überlebenschance ab 80Km/h höher als mit Gurt, da man hierbei noch die Chance hat aus dem Fahrzeug herausgeschleudert zu werden, statt zerquetscht zu werden - dies muss aber nicht immer für beide vorne sitzende gelten. Rechts- und links ist schon ein Unterschied (Versicherungsstudie nicht für die Öffentlichkeit gedacht)

  • persönlich kenne ich einen ExKollegen der nachweislich durch den Gurt verstorben wäre, hätte ihn ein Bauer nicht gerettet - er hat nun eine Gurtbefreiung

  • selbst hatte ich einen schweren Unfall bei 130Km/h unangegurtet auf der Autobahn mit Schräganschlag auf Betonmauer. Ich unverletzt, mein angegurteter Beifahrer hatte schwere Brustkorbverletzungen.

Möglich wäre es gewesen, dass ich angegurtet schwerer verletzt gewesen wäre, aber der Beifahrer hätte tot sein können, wenn er nicht angegurtet gewesen wäre, evtl. weil einem Beifahrer weniger Einfluss und Bewusstsein am Geschehen zugeschrieben wird, wo dieser eher nicht reagieren wird oder gar kann, zumal er Beobachter aus einem anderen Blickwinkel ist und keine Einsicht in den Rückspiegel hat.

  • ich darf auch bei Rot über die Ampel fahren, sofern erkennbar ist, dass für ein mit Blaulicht nahendes Einsatzfahrzeuges sonst kein Platz vorhanden wäre, und man durch diese Maßnahme nicht andere Verkehrsteilnehmer gefährden würde.

Dies aber sind alles Ausnahmefälle die nicht repräsentativ sind. Von der Wahrscheinlichkeit her aber, trifft überwiegend aber immer das andere ein.

  • der Gurt rettet leben
  • mit ABS ist der Bremsweg kürzer
  • bei Rot über Ampel (nur bei rechtfertigenden Notstand)

Heißt also;

wenn wir 4,5 Km zum EDEKA fahren wollen im Winter, bei -1 Grad, die Straße vor der eigenen Haustüre trocken ist, die Bundesstrasse in der einen Gemeinde gestreut, von der anderen Gemeinde nicht gestreut wurde und zudem nass ist, die Landstraße mit Raureif bedeckt ist, ja dann fahren wir wohl besser mit Winterreifen und diskutieren nicht rum, hätte hätte Fahrradkette…

Gurt: es ist eine Abwägung der Wahrscheinlichkeiten. Gurt + Airbag sieht auch besser aus, als Gurt ohne Airbag. Der Aufprall selbst ist MEIST unter 80 km/h bzw. unterhalb der Kräfte, die bei einem Crash mit 80 km/h frontal gegen die Wand auftreten würden. Es muss auch klar sein, dass der Gurt bei höheren Geschwindigkeiten nichts mehr nützt (also auch nicht bei meinen häufig gefahrenen 200 km/h+) - allerdings erwarte ich auf der Autobahn erst einmal keine Wand, gegen die ich fahren würde (das hat Maurice Banach Anno 1991 allerdings auch nicht erwartet, und bei Enschede hätte Anschnallen in den ersten Zugwaggons auch niemandem geholfen - weiter hinten aber wohl eher). Auch in Bussen muss man neuerdings angeschnallt sein, da hat man in Sierre-Tunnel-ähnlichen Fällen eher eine Chance.

Frühe Amischlitten haben den Gurt erst gespannt, wenn man die Bremse getreten hat. - von wegen, man würde nicht ohne gebremst zu haben, crashen.

Und auf der Rückbank fährt mir KEINER unangeschnallt mit: bei einem Crash würde der mich (oder meine Frau auf dem Beifahrersitz), auch bei einem “harmlosen” Crash, der Hintermann umbringen, ob ich angegurtet bin, oder nicht, ob Airbag oder nicht. Der Quetscht den Vordermann einfach mitsamt Sitz tot.

Als Fahrer bin ich natürlich angehalten, eine solche Situation nicht im geringsten zu riskieren :slight_smile:

Unfälle mit Bäumen, die plötzlich vor’s Auto springen (oder die Autos seitlich anspringen) sind meist tödlich - ob mit oder ohne Gurt. Bäume können nämlich “überraschend” stur und unnachgiebig sein, wenn man auf sie trifft… Überraschend im Sinne von: da ist keine technische Maßnahme möglich, um die Insassen zu schützen - unangeschnallt kann man mit etwas Glück weiterfliegen, während sich das Auto um den Baum wickelt. Solange man die Flugbahn nicht beeinflussen kann, ist das Überleben reine Glücksache, und unangeschnallt keinesfalls garantiert (wahrscheinlicher ist es, dass man den direkten Weg in den eigenen Tod einige Bruchteile von Sekunden wie im Fluge genießen kann).

Winterreifen:

Warum die Straßen im Winter die Winterreifen erfordern können, darüber streiten wir nicht im geringsten. Mein Einwand bezog sich auf eine reine FORMALITÄT: sofern die Straßen nicht “winterlich” sind, also “nur” trocken oder nass (ohne Streusalz, ohne Heizung - trotzdem einfach nur nass), wird kein Polizist in Österreich oder Deutschland den Notizblock zücken und keine Versicherung wegen eines Unfalls die Reifen (erfolgreich) anmeckern. Das heißt, man kann die Bewegung eines Autos mit Sommerreifen im Winter “riskieren”. Hier muss ganz klar sein, dass Gesetz und Vernunft NICHTS miteinander zu tun haben. Dem stehen die Regelungen nordischer Länder entgegen, die den Reifen mit dem Berg und der Flocke ab einem Stichtag voraussetzen - egal was draußen los ist. Unsere “Winterreifen” sind im norwegischen Winter ohnehin unbrauchbar (da kann man gleich mit Sommerreifen im Winter zum Polarkreis fahren).

Wenn man seine Mitmenschen motivieren möchte, Winterreifen (rechtzeitig) zu nutzen, finde ich es also nicht zielführend, mit Polizei, Strafe und angeblich nicht zahlender Versicherung (unter 7° C) zu “drohen” - denn diese “Drohungen” sind (für D und A) gegenstandslos. Wesentlich sinnvoller und meiner Meinung nach überzeugender sind die Fragen zur Sicherheit und Unvorhersehbarkeit der Wetterereignisse und der Straßenverhältnisse im Verlauf der Winterzeit, möglicherweise auch während der einen Fahrt, die beim Start als problemlos möglich erschien.

Wenn aber, wie am 25.11.2012 in Esslingen 20° (in der Sonne) bei strahlendem Sonnenschein vorliegt, kann man sich die “Belehrungen” sparen. Keine Winterreifen aufzuziehen heisst nicht unbedingt “verantwortungslos”, sondern man “braucht” das Auto eigentlich nicht, nutzt es aber, wenn das Wetter es zulässt. Wer sich leisten kann, das Auto jederzeit abstellen zu können, wenn die Straße winterlich wird, kann getrost auch im Winter mit Sommerreifen herumfahren, und muss keine negativen Folgen befürchten. Wer in Aschaffenburg bei trockenem Wetter startet, und nach Hagen möchte, sollte nicht darauf hoffen, keine Winterreifen zu brauchen, auch dann nicht, wenn Teile der A45 eine Fußbodenheizung haben.

Hallo zusammen,

@zzz:

Du bist nicht im Bereich der Haftreibung. Und die Gleitreibung muss “sich nicht erst aufbauen” - die ist beim Rutschen immer (!!) da. Nur der Gleitreibungskoeffizient ist bei Eisglätte halt sehr niedrig. Und rückwärts drehende Räder erhöhen diesen mit Sicherheit nicht! Also vergiss’ diese Schnapsidee einfach mal!

@zzz & miera
 

Ihr könnt davon ausgehen, dass halbwegs moderne ABS in der Lage sind, die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs zu ermitteln…

Das ist jetzt aber nicht spitzfindig von Dir oder was? Davon abgesehen, das ist allen Anwesenden bewusst (und steht auch so in der auf Seite 2 dieses Threads zitierten Regel drin).

Und auch noch mal zur Erinnerung: Du bekommst heutzutage während des Winterhalbjahres keinen Mietwagen mehr ohne Winterreifen. Selbst wenn Du beteuern würdest, nur zu fahren, wenn schönes & warmes Wetter ist. Wird wohl seinen Grund haben.

VG,

MVP
 

Bestimmt nicht das ABS. Wie soll das gehen? Wenn alle vier Räder blockiert auf dem Schneekeil bewegungslos rutschen.

Ein Bodenradar welches ständig ein Signal zwischen Bodenwanne und Straßenbelag sendet, könnte das bewerkstelligen, aber nicht das ABS selber.

Oder wie ZZZ anmerkte, über das Navigationssystem. Dies wiederum hat einen Verzögerungsfaktor der dafür nicht Sinnvoll ist. :wink:

Bezüglich Mietwagen: die Firma fordert Winterreifen vom Vermieter, da muss ich nicht darüber nachdenken.

Privat habe ich in letzter Zeit im Winter nicht gemietet. Aber noch um 2014 herum musste ich ausdrücklich Winterreifen verlangen. Beim Preisvergleich haben manche Anbieter dafür Aufpreis verlangt. Ob das rechtens war, weiß ich nicht, ich habe nicht hinterfragt, ich kenne das nicht anders.

Im Endeffekt war’s aber eh Wurscht. Das beste Angebot kam von enterprise (eine Woche Corsa um 240 EUR herum), und der hatte Ganzjahresreifen (für den Bereich Göttingen-Fulda-Luxemburg war das OK).

Ich vermute, dass mittlerweile wohl eher die Meisten Ganzjahresreifen anbieten? Vermieter verschenken nix… Auch an meinem Golf, den ich 2010 als Jahreswagen gekauft habe (6 Monate alt damals) waren Ganzjahresreifen (VW Werksfahrzeug).

Fakt ist, dass mein Rutscher letztes Wochenende bei unter 6 km/h war, die Räder blockierten. Das Auto wurde am Hang schneller. Daraufhin habe ich die Bremse gelöst, die Seitenführung war sofort da, und ABS war dann nach dem erneuten Drücken der Bremse auch da. Das Auto ist dann mit ABS zumindest nicht mehr schneller geworden. Der Hang endete in der Pasteurstr, da geht es weiter hinten zur Hauptstraße hin sogar etwas bergauf.

Die Szene war hier (Einmündung Ehrlichstr in die Pasteurstr.).

Spasseshalber Rückwärtsgang einzulegen wäre zumindest was die Sicherheit angeht folgenlos geblieben.