Grundsätzliches zur Zukunft von Fahrgemeinschaft.de

Hallo Leute

ich glaube manches in den Diskussionen pro und kontra Buchungs- und Bewertungssystem greift einfach massiv zu kurz, vor allem von der Kontra-Seite.

Es geht nicht nur darum, ein „Schwarzes Brett“ im Internet zu haben. Es geht auch um grundlegende Mobilität. Wenn zukünftig der Individualverkehr in der Form 1 Auto = 1 Frau/Mann abgelöst werden soll, dann ist Mitfahren nur EINE Option von vielen. Auch Carsharing, Fernbusse, ÖPNV, Leihfahrräder gehören dazu. Und es sollen damit breite Bevölkerungsschichten erschlossen werden, auch solche die jetzt nicht im Traum daran denken, in ein fremdes Auto zu steigen, oder jemanden in das eigene heilige Blechle steigen zu lassen.

Wenn die Betreiber und die Community von Fahrgemeinschaft.de also den Anspruch haben, auch in Zukunft ein wichtiger Baustein für diese Zukunft der Mobilität sein zu wollen, dann muss Komfort her, Nutzungsmöglichkeit auf allen Plattformen (Apps), Anbindung an andere Dienste (zB. Autoteilen), Vertrauen durch Bewertungsssystem usw.

Ich bin sicher, bei Daimler hat man diese stategische Vision, und ist deshalb auch bei mfg.de eingestiegen. Der nächste Step wird sicher eine einheitliche Oberfläche sein, wo der geneigte Daimler-Kunde wahlweise die nächste mfg oder das car2go oder wasweißich angeboten bekommt. Der alte Artikel in der FTD beschreibt es ganz gut: http://tinyurl.com/csbfzsf (BTW: Mfg-Barnickel sieht schwer unsympathisch aus, oder geht das nur mir so?)

Ich weiß auch, dass so eine Weiterentwicklung Geld kostet, genauso wie der laufende Betrieb, daher sehe ich auch die Gefahr, dass entweder die Betreiber entweder davon überfordert werden, keine Lust mehr haben, oder irgendwann doch einen Investor an Bord holen. Auch Sven kann krank werden, oder aus sonstigen Gründen gezwungen sein, aus diesem Projekt auszusteigen.

Es führt daher aus meiner Sicht kein Weg daran vorbei, dass sich aus der Community eine Organisationsform entwickelt, die dieses Projekt absichert, weiterentwickelt und personenunabhängig den Fortbestand garantiert. Ob das ein Verein, eine Stiftung, eine Genossenschaft ist?  Keine Ahnung, das wissen Juristen besser.

Auch eine stabile finanzielle Grundlage muss her , sei es durch Ausbau des Spendenmodells, niedrige Mitgliedsbeiträge (vor allem für Fahrer) oder, wenn denn mal ein vernünftiges Micropaymentsystem verfügbar ist, durch eine niedrige (im 10-Centbereich) Pauschale pro Angebot. Eine solche Größenordnung dürfte locker ausreichen, um diese Plattform zu finanzieren. Daher ärgern mich die 11% von mfg. auch so: 3 % würden sicher auch reichen.

Das jetzt mal als Denkanstoß, vor allem auch für die Ich-will-mein-Schwarzes-Brett-wiederhaben-Fraktion.

Zur Zeit ist es ja beliebt in Deutschland auf den Kapitalismus zu schimpfen, oft mit vielen dummern Behauptungen und Vorurteilen. Hier gäbe es jedenfalls die Chance, zu beweisen, dass es auch mit alternativen Organisations- und Wirtschaftsformen sowie ohne maximale Wertschöpfung möglich ist, moderne Dienstleistungen zu erbringen.

An die Betreiber, Sven und Kollegen: ich weiß, das ich damit vielleicht etwas vorgreife, aber ich glaube, das sind Themen über die ihr euch Gedanken machen solltet. Vermutlich auch schon im Stillen oder untereinander diskutiert. Aber Mut, redet mit uns, hier finden sich sicher auch mehr Leute, die aktiv mitmachen wollen und weitere Ideen in diese Richtung haben.

Freue mich auf eure Beiträge. 

Es geht nicht nur darum, ein „Schwarzes Brett“ im Internet zu haben. Es geht auch um grundlegende Mobilität. Wenn zukünftig der Individualverkehr in der Form 1 Auto = 1 Frau/Mann abgelöst werden soll, dann ist Mitfahren nur EINE Option von vielen. Auch Carsharing, Fernbusse, ÖPNV, Leihfahrräder gehören dazu. Und es sollen damit breite Bevölkerungsschichten erschlossen werden, auch solche die jetzt nicht im Traum daran denken, in ein fremdes Auto zu steigen, oder jemanden in das eigene heilige Blechle steigen zu lassen.

Wenn die Betreiber und die Community von Fahrgemeinschaft.de also den Anspruch haben, auch in Zukunft ein wichtiger Baustein für diese Zukunft der Mobilität sein zu wollen, dann muss Komfort her, Nutzungsmöglichkeit auf allen Plattformen (Apps), Anbindung an andere Dienste (zB. Autoteilen), Vertrauen durch Bewertungsssystem usw.

Ich bin sicher, bei Daimler hat man diese stategische Vision, und ist deshalb auch bei mfg.de eingestiegen. Der nächste Step wird sicher eine einheitliche Oberfläche sein, wo der geneigte Daimler-Kunde wahlweise die nächste mfg oder das car2go oder wasweißich angeboten bekommt.

Es wird sicher Weiterentsicklungen geben. In unserem Wirtschaftssystem muß man aber als Unternehmer ins Risiko gehen, wenn man was neues hat. Also von mir aus neue Angebote und gleichzeitig Gebühren zur Finanzierung. Bisher hat MFG eine 10 Jahre alte Seite mit mittlerer Funktionalität aber Gebühren, als würde ich bebeamt. Man hat ja auch nicht 1890 die Haferpreise verdoppelt, weil die Erfindung des Autos vorfinanziert werden mußte.

Und von dieser „neuen Mobilität“ wurde schon gelabert, als 1998 der erste Smart rauskam. Bisher ist daraus nichts geworden. Es scheint, daß die Leute ganz andere Bedürfnisse als die Visionäre haben.

MFG wird eine „neue Mobilität“ aber nicht mehr erleben, die Seite ist verbrannt. Und das ist gut so.

Gruß Eike

Hallo Wienfahrer,

ich gehöre zweifelsfrei zur Fraktion des „Schwarzen Brettes“, für meine langen Strecken, da sich dieses Verfahren einfach bewährt hat. Habe diese auch bei Mitfahrgelegenheit lange Jahre inseriert. Das derzeit eingesetzte Buchungssystem dort, ist eher hinderlich, da ich keinen Bock darauf habe, ständig online zu sein. Wenn jemand mit möchte kann er anrufen und eine SMS schicken.

Hatte mehrere Jahre auch einen Arbeitsweg von 40km, bei dem ich versuchte über Mitfahrgelegenheit Fahrgemeinschaften zu gründen.

Habe selbst inseriert und auch alle auf meiner Strecke angeschrieben. Es ist nichts daraus geworden, es fuhren weiterhin 1 Person in einen Auto.

Wo also eventuell „Entwicklungsbedarf“ wäre liegt hier klar auf der Hand. Die langen Strecken funktionieren gut, daran braucht man nix ändern, womöglich zu erschweren. Im Nahbereich (50km um ein Ballungszentrum herum) dürfen sich die Programmierer meinetwegen austoben. Allerdings bitteschön nicht zu Lasten (auf Kosten) des funktionierenden Teiles.

Habe auch kein Problem damit, wenn auf den Mitfahrportalen andere Verkehrsmittel Ihre Angebote inserieren. Kann mit zwar kaum vorstellen, daß bahn.de für die Veröffentlichungs des Fahrplanes dauerhaft viele Sponsorengelder fließen läßt, aber wer es möchte kann dies gern tun. Natürlich zu einem ähnlichen Preis (zB 11% vom Fahrpreis für jede vermittelte Bahnfahrt)

Macht also einfach zwei Spendentöpfe für den Betrieb des Schwarzen Brettes und für die Erforschung von Buchungsportalen listet den Stand der beiden Töpfe auf und verbraucht das Geld zweckgebunden. Damit hätte vermutlich niemand ein Problem.

So, muß jetzt meine Fahrten rausnehmen, das Auto ist voll…

um alle Buchungs- und Mobilitätsvisionäre auf den Boden zurückzuholen. Meine Fahrt 6.5. von Ulm-Nürnberg-Chemnitz-Dresden wird auf der Teilstrecke Nürnberg-Dresden immer noch nicht gefunden. Dort liegen die Tücken im System. Wer nicht gefunden wird, fährt leer.

Bitte erst Hausaufgaben machen, dann die Visionen…

Die Vision die dir vorschwebt ist genau das was bei Mitfahrgelegenheit gerade passiert und weswegen wir geflüchtet sind.

Die meisten Mitfahrer brauchen kein System, sie schauen einfach in einem freien Portal nach und bekommen die Handy-Nummer des Fahrers, mehr bedarf es nicht.

Bevor das wieder in die Diskussion Pro und Kontra Buchungssystem abdriftet, noch paar Sätze:

Dass die operativen Probleme im Moment dringend sind, ist klar. Es wird aber sicher nicht schaden, sich mal paar Gedanken zu grundsätzlichen Fragen machen. Sonst macht es irgendwann, vielleicht nächstes Jahr oder in 2 oder 3 Jahren, „Bumm“ und fahrgemeinschaft.de ist weg, wird kommerziell, oder schläft ein, weil es überflüssig ist. Und diese Diskussion würde ich gerne mit Euch und den Leuten von fahrgemeinschaft.de führen.

An huw: Quatsch: kein Mensch ist geflüchtet, weil da auch Busfahrten oder Bahnschnäppchentickets angeboten werden, oder weil an einer integrierten Vision gearbeitet wird. Sondern weil hier paar Millionen investiert worden sind und der Betreibe jetzt recht brutal Cashflow sehen will. Ich wiederhole mich: es besteht jetzt die Chance zu zeigen, dass es auch anders geht.  

WF: stimmt niemand ist wegen der Busfahrten oder Bahntickets geflüchtet, das habe ich auch nie behauptet.

Die Leute sind wegen des Buchungssystems geflüchtet, weil niemand es einsetzen möchte. Schau dir mal die Statistiken der freien Porale an, du wirst sehen, das sie im April einen gewaltigen Schub erlebt haben.

Wir wollen schlicht und einfach die Fahrten inserieren und an die Fahrtdaten herankommen, so einfach ist das. Dazu braucht man kein kein ausgefeiltes Buchungssystem.

Hallo huw: komplett falsch. Du verwechselt Buchungssystem und Bezahlungssystem.

Das Buchungssystem gab es schon ziemlich lange, es wurde sehr rege genutzt, und hat ganz sicher nicht  die Leute vertrieben. Erst mit der Einführung der 11% sind die Leute abgewandert.

Lieber Hartmut,

natürlich machen wir zunächst unsere Hausaufgaben. Der Zwischenziel-Fehler ist so gut wie behoben. Wir testen zur Zeit noch intensiv bevor wir die Verbesserung online stellen.
 

Auch sonst gibt es noch jede Menge andere Aufgaben hier am Portal zu erledigen bevor wir uns evtl an das Thema Buchungs- und Bewertungssystem machen.

@huw:

aufmerksam lesen:
„Die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme zwischen Anbieter und Suchendem soll dabei nicht beeinflusst werden. Sie bleibt weiterhin bestehen wie bisher.“
http://www.fahrgemeinschaft.de/forum/topic/186-umfrage-zu-optionalem-buchungs-und-bewertungssystem/?p=2880

Selbst wenn es ein Buchungssystem bei uns geben sollte, wird es die ganz normale Möglichkeit der Kontaktaufnahme in keinster Weise einschränken. Du wirst immer direkt an die Fahrtdaten kommen und Kontakt aufnehmen können. Das wollen wir in keinster Weise einschränken.

@All, die ihre gute Kinderstube vergessen haben oder garkeine hatten:

Könnt ihr euch mal bitte etwas gepflegter zu den Admins äußern!

Ihr wisst ja hoffentlich, dass sie das nebenberuflich machen und deshalb auch nicht gleich alles perfekt sein kann.

MFG hat das mit vielen hauptberuflichen Mitarbeitern noch nicht mal in mehr als 10 Jahren geschafft! :wink:

Also bitte etwas Geduld! Und Eins nach dem Anderen! Und da hat das BS, glaub ich, höchstens Priorotät 10, zumal es ja optional sein soll und nix kostet!

Nein, tut er nicht. Zumindest für mich als Mitfahrer, der nur sehr selten Fahrten anbietet, hat nicht die Einführung 11% Gebühr vertriebenen, sondern der damit einhergehende Zwang das Buchungssystem zu nutzen. Ich habe keine Lust für das Nutzen einer Mitfahrgelegenheit eine Überweisung zu tätigen oder einen irgendgearteten Buchungsvorgang abzuschließen. Ich will eben einfach nur ein schwarzes Brett, was Fahrer und Mitfahrer übersichtlich zusammenbringt und mir die entsprechende Telefonnummer zur Verfügung stellt. Seite öffnen, Ziel eingeben, anrufen, mitfahren, bar zahlen - fertig. Alles was darüber hinausgeht, ist mir zuviel und zu umständlich. Außerdem geht oftmals die Spontanität verloren, wenn man erst alles über ein Buchungssystem abwickeln muss und eine Überweisung tätigen muss. Insbesondere auf den von mir genutzten Strecken, die in der Regel sehr beliebt sind und viele Mitfahrgelegenheiten bieten, rufe ich oftmals sehr spontan wenige Stunden vor Fahrtbeginn von Unterwegs an und frage, ob noch freie Plätze vorhanden sind. Eine Überweisung ist mir da von meinem Handy eh nicht möglich. Genau deshalb habe ich schon vor der neuesten Änderung der Nutzungsrichtlinien bei MFG nie Fahrten genommen, die über das Buchungssystem abgewickelt wurden. Und ich kenne viele Freunde, die genauso verfahren sind.

Also, wenn schon ein Buchungssystem, dann nur eines, was einem die Kontaktdaten trotzdem immer zur Verfügung stellt auch wenn man es nicht nutzt, damit man den Fahrer anrufen kann und mit ihm abklären kann, dass man das Buchungssystem nicht nutzen möchte. Wenn dieser einen dann nicht mitnehmen möchte, ist das ja dann ok.

Genau so, und zwar nur so!
Keinerlei Beschränkung der Kontaktmöflichkeiten. Keinerlei Kopplung mit einem Bezahlsystem.

Ich rede die ganze Zeit von nichts anderem. Optional eben!

Hoffe das war jedem klar.

Für die, die es nicht nutzen wollen ändert sich rein gar nichts.

Und die, die es nutzen wollen sind auch zufrieden.

Alles prima!

Ich bin da Optimist.

Gruß Robert

P.S. ja, ich weiß, ich wollte mich ja zu diesem Reiz-Thema eigentlich nicht mehr äußern.

Gebt mir ne 2. Chance ;-) 

Lieber Wienfahrer,

habe bestimmt nicht alles verstanden, was du über die Zukunftsvisionen geschrieben hast. 

Weiß aber, was mich und viele andere an Mobilität wie sie heute und hier vielfach auf der Straße und der Schiene stattfindet, stört bzw. davon ausschließt.

Nicht in erster Linie, dass die Bahn z.B. geringfügige Verspätungen hat  (nicht solche, die ganze Fahrtrouten kippen lassen, wohlgemerkt), sondern dass Fahrkarten immer unerschwinglicher, teurer werden, (alle Jahre wieder, aber Einkommen nicht gleichermaßen mit ansteigen). Wenn sich nicht Leute zusammentun und allerlei Angebote nutzen, die erst in Gruppennutzung wirklich sparsam sind, bedeutet das, dass sich Menschen in ihrer Mobilität extrem einschränken müssen.

Und ähnlich ist es auch mit dem Kfz-Verkehr. Viele Leute können sich ein Auto, das sie u.U. dringend brauchen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen, kaum noch leisten. Nicht alle können an den einen (einzigen) Arbeitsort umziehen, manchen haben mehrere Arbeitsorte, viele wohnen so, dass eine Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel stundenlange Fahrzeiten bedeuten und Probleme, sich ggf. um Kinder oder andere bedürftige Familienmitglieder zu kümmern etc.

Die Entwicklung der Sprit- u.a. Preise rund ums Auto ist ebenso offensichtlich wie die sich regelmäßig erhöhenden Bahn- und ÖPNV-Preise.

Fahren und dabei sparen ist m.E. das allererste Motiv. Menschen, die bei mir mitfuhren, waren zumeist Auszubildende aller Art, die nach Hause wollten oder wieder zurück zum Ausbildungsort, dazu Arbeitspendler und immer mehr ältere Frauen, denen ihr Portemonnaie kaum was zum Leben lässt und die trotzdem ihre Kinder und Freunde besuchen möchten.

Schön, wenn sich dann noch eine angenehme Atmosphäre unter den Mitfahrenden entwickelt und die Umweltbelastung gemindert wird, weil das Auto mit 3, 4 Leuten fährt statt mit einer Person. 

@Frida

Schön geschrieben, danke.

Ich finde mich in Deinem Text wieder.

Ich bin sicher, dass hier bei fahrgemeinschaft.de in diesem Sinne gehandelt und geholfen wird.

Gruß Robert

@wienfahrer: „Ich bin sicher, bei Daimler hat man diese stategische Vision, und ist deshalb auch bei mfg.de eingestiegen“.

Ich halte es bzgl. der Visionen mit Helmut Schmidt : „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“

Daimler muss Geld verdienen für seine Aktionäre und sucht dafür auch neue Betätigungsfelder. Das Kind muss natürlich noch einen Namen haben, daher das Gelaber von der neuen Mobilität. Wahrscheinlich ist dieser Begriff auf dem Mist von Hr. Barnickel gewachsen, um Daimler die 8 Millionen Euro aus dem Kreuz zu leiern.

Die eigentliche Wirklichkeit der „neuen Mobilität“ hat frida ganz gut beschrieben. Die entsteht aus der finanziellen Not der Menschen und hat überhaupt nichts mit Visionen zu tun.

Das ist auch genau der Punkt, wo sich die Katze in den Schwanz beißt: die Mitfahrer sehen nicht ein, warum ein Konzern wie Daimler an ihrem Fahrgeld prozentual mitverdienen soll. Also wechseln sie zu freien Portalen. Also verdient Daimler nichts (an ihnen).

Darüber hinaus ist der Imageschaden für Daimler enorm: Studenten und Auszubildenden fragen sich, warum ein Konzern wie Daimler es nötig hat, an ihrem Fahrgeld mitzuverdienen.

Kann ich nur unterstreichen. Ich habe nie eine Fahrt mit Buchunssystem angeboten (und dachte mir dabei schon, irgendwann wird das Pflicht …). Ich stamme eben aus Zeiten, als man zum Schwarzen Brett ging, wo die Papierangebote gesammelt lagen, offline.

Nicht vergessen: es ist ein privates Angebot, es ist nicht dazu da, riesig Kohle zu „verdienen“, aber hier kommen jetzt Kapitalisten und wollen wieder was „verwertbar“ machen, was für mich unter Allgemeinheit läuft - im letzten Jahr in die Schule ist man auch zusammen gefahren und hat sich die Kosten geteilt. Zudem ist mir aufgefallen, dass Mitfahrer zunehmend spontan sind - rufen am Abend vorher an. Auch ich bin zunehmend spontan und weiß nicht so genau, wann ich jetzt fahre, ein Angebot wird daher spät eingestellt. Ebenso kommt es vor, dass einer mal nicht auftaucht (seltenst), so what. Oder einer, der sich früh meldet, sagt dann wieder ab. Dafür soll man nun Überweisungen tätigen vorab? Demnächst dann Rechnungen für’s Finanzamt schreiben?

 Zumal ich auch so altmodisch bin: der Preis kann mal schwanken - wenn noch einer mitfährt, wenn mir einer besonders sympathisch ist, wenn ich sehe, der hat Geld, der andere nicht. Persönlich, privat,spontan - und: FLEXIBEL - wer ist das nicht heutzutage …

Achja, Visionen von der „Zukunft der Mobilität“ sind mir da schnuppe. Diese Visionen haben für mich nichts mit Auto zu tun. Gemeinhin nimmt man der Bahn Kunden weg. Umwelt würde ich insofern nicht überbewerten. Wenn es so verpflichtend ist, kann man die Bahn nehmen, mit Festlegung auf einen Zug im Voraus gebucht ist die nicht grundsätzlich wesentlich teurer, vor allem für Autobesitzer, die sich nicht weiter mit Mitfahrangelegenheiten befassen wollen als nötig. Warum fahre ich nicht Bahn bzw. erst, wenn es lang und direkt geht: genau, vor allem wegen der Zugbindung, nötig für einen annehmbaren Preis.

Nur für den Fall, dass es bald eventuell ein optionales, kostenloses Buchungssystem geben wird: Der Fahrer inseriert seine Fahrt, wählt vielleicht aus, dass er gerne das Buchungssystem nutzen würde und speichert sein Angebot ab. Seine Fahrt ist für jeden sichtbar.

Nun findet ein potentieller Mitfahrer seine Fahrt und seine Telefonnummer, und da der Mitfahrer gerade weder bei FG.de eingeloggt noch hier registriert ist, ruft er den Fahrer direkt an. Ohne Buchung. Ohne Sitzplatzanpassung bei Zusage („ein Platz weniger frei“). D.h. weder der Fahrer, der vielleicht totaler Unterstützer eines Buchungssystems ist, noch der Mitfahrer, der einfach nur mitfahren will, hat irgend einen Vorteil dadurch.

Wozu dann der Aufwand?

Da es bereits die Einstellmöglichkeit „sichtbar nur für Mitglieder“ und „nur auf Anfrage“ gibt, frage ich mich, warum Fahrer, die auf eine Buchung bestehen, nicht einfach ihre Kontaktdaten nur für registrierte Mitglieder anzeigen lassen? Da wissen sie wenigstens, dass der Mitfahrer registriert ist …

Welchen Mehrwert soll das Buchungssystem bieten? Sitzplatzanpassung? Anfrage/Zusage, wenn der Fahrer gerade nicht erreichbar ist? War’s das? Ernsthaft???

@ Frida

Ich sehe bei keiner der von dir genannten Klientel eine höhere Finanznot als früher.

Da standen die „ärmeren“ Schichten an der Autobahnauffahrt und sind dort eingestiegen, wenn irgend wann mal jemand gehalten hat.

Der Fahrer, du wirst es kaum glauben, hat diese Leute, die man „Tramper“ nannte, ganz umsonst mitgenommen, obwohl auch früher

Autofahren nicht billig war.

Da haben fast alle Autobesitzer, genau wie heute auch noch, ALLE ihre Kosten ganz allein getragen, kannst du dir das vorstellen.

Jeder Fahrer hier sollte deshalb nicht darüber maulen, wenn er sein Auto nicht ganz voll hat (Sparmaximum), sondern sich darüber freuen, dass ihm jeder Mitfahrer

Kosten abnimmt, die er selbst durch das Halten seines Autos in Kauf genommen hat.

Die Einrichtung der Mitfahrportale hat dazu geführt, das diese Spezies mittlerweile fast gänzlich ausgestorben ist.

Diese Leute heißen heute Mitfahrer und sind gern gesehene Passagiere im eigenen Auto.

Diese zahlen jetzt zwar mehr als früher, haben aber keine langen Wartezeiten, wissen halbwegs genau, wann sie am Ziel sind und die Gefährlichkeit des Mitreisens hat deutlich abgenommen,

da ein Fahrer nicht mehr anonym ist.

Und nun beschweren sich immer wieder Fahrer darüber, dass die Preise gestiegen sind…ja, das tun sie schon sehr lange und ein Ende ist nicht in Sicht…

und trotzdem leben wir noch ?!

Ich kann jedenfalls von mir behaupten, dass Auto fahren noch nie so billig für mich war seit ich MFG im Netz entdeckt hatte…

@ Robert

Nicht nur das Problem bei der Mitfahrerzählung, sondern auch das der wie vielten Chance solltest du mal ernsthaft angehen.

Da MÜSSEN Zweifel aufkommen, ob das mit 1-2-3 wirklich klappt bei dir.

Du wiederholst dich nicht nur permanent, ein einfacher Klick rechts neben einem Post hätte deinen letzzten Beitrag überflüssig gemacht (GEFÄLLT MIR).

@ wienfahrer

Das BS bei MFG gab es noch NICHT sehr lange, es wurde 2010 erst installiert.

Von einer regen Nutzung zu sprechen ist sehr mutig…etwa 90 % meiner Mitfahrer waren gar nicht registriert, wollten dies überwiegend nicht und waren deshalb

auch nicht daran interessiert.

Die meisten davon haben das BS nur dann und widerwillig genutzt, wenn es keine bessere MFG gab.

Zu den „Gebühren“:

Vielleicht hast du dich mit dem Thema noch nicht so ausführlich beschäftigt, aber so wie das zu lesen war, sind weder MFG (das jetzige Gründer-Duo oder Trio) noch Daimler

die Treiber der „Monetarisierung“ dort.

Glaubt jemand im Ernst. ein Großkonzern wie Daimler müsste sich deswegen finanziell bei MFG engagieren, um Profit zu generieren…???

Googelt doch mal zum Thema „Earlybird“, dieser Investor, der größte bei MFG, hat nur ein einziges Geschäftsziel: Kohle machen.

Deshalb war es von Anfang an müssig, Carpooling andere Finanzierungsvorschläage zu machen oder zu hoffen, das diese „zurück rudern“.

Die Seite wird bis zum Ende ausgeschlachtet, mit den Gewinnen kauft man dann ein anderes bislang kostenlos anbietendes Unternehmen…echt clevere Idee. 

Daimler muss als Autobauer einen Blick darauf haben, auch in Zukunft auf einem sich verändernden Markt ihren Kunden eine konkurrenzfähige Modellflotte  zu

präsentieren.

Deshalb ist MFG eine nette Sache, Mobilitätsverhalten vorwiegend junger Menschen kennen zu lernen.

Und dies wird eben bei MFG mit einem Aufwand der Größenordnung „Portokasse“ betrieben.

Bei meiner Firma (ähnliches Kaliber wie Daimler) sind die Heizkosten der Büros höher…

Und schon merkwürdig: Alle Leute die ich so kenne UND meine Mitfahrer wissen zum überwiegenden Teil gar nicht, dass Daimler an Carpooling beteiligt ist.

Wie friedrichw deshalb darauf kommt:

„die Mitfahrer sehen nicht ein, warum ein Konzern wie Daimler an ihrem Fahrgeld prozentual mitverdienen soll. Also wechseln sie zu freien Portalen.“

Das ist ja mal eine ganz neue Erkenntnis, bislang waren da GANZ andere Argumente anerkannt…

Übrigens, friedrichw, noch etwas zu deinem Beitrag:

Menschen in wirklich finanzieller Not haben weder ein Auto noch können sie alle Nase lang ihre Fernbeziehung beglücken.

Vielleicht solltest du mal Menschen treffen , auf die diese Bezeichnung wirklich zutrifft.

So, jetzt ist aber gut für heute.

Allen ein schönes Wochenende.

OK