Presseartikel zur 11% Abzocke bei MFG, "Zur Kasse, bitte!"

Hallo sonic2k12,

das ist der richtige Ansatz - Beratung vom Steuerfachmann !!!

Immer bedenken - was für Dich vielleicht richtig ist, kann bei anderen Fahrern völlig anders sein - z.B. selbständiger Kleinunternehmer der nebenbei als Fahrer Mitfahrgelegenheiten anbietet und momentan mit seinen Gesamtumsätzen (ohne Umsätze als Fahrer) von der Ust. befreit ist. Die Häufigkeit mit der jemand eine Fahrt anbietet -  regelmäßig wöchentlich - vielleicht über zehn Jahre lang -so etwas gibt es - kann wie Du oben schon beschrieben hast, vielleicht als " nachhaltig angesehen werden".

Also Leute, wer seine Einnahmen über die Konten von Carpool dokumentieren möchte, sollte seine persönlchen Verhältnisse besonders gründlich prüfen lassen.

Hi nochmals,

lieber SAM14, die steuerliche Abzugsfähigkeit von Fahrtaufwendungen kann man nicht in ein paar Stichpunkten darstellen und wenn man das versuchen würde, wäre man mit einem Bein schon in der haftungsbewährten Beratungstätigkeit. Deswegen ist alles, was ist schreibe nur eine unverbindliche Meinung.

Ich möchte das Problem so umschreiben: Die meisten Kilometer auf Deutschen Straßen werden aus beruflichen oder mittelbar berufsbedingten Gründen hinter sich gebracht. Ich selber nutze die das entgeltliche Mitfahren auch als Mitfahrer und bin z.B. auch mal mit einem Außendienstler einer Bank mitgefahren - der hat so die Sparschweine seiner zwei kleinen Kinder dicker gemacht.

Steuerpflichtig wirst du bei einer Gewinnerzielungsabsicht´ und einer stetig wiederkehrenden Tätigkeit´, also z.B auch wenn du jeden Freitag klasse Skat spielst und den Gewinn auf ein Urlaubskonto einzahlst.  Zudem gibt es den Grundsatz, dass wenn ein Werbungskostenansatz auch nur teilweise nicht angesetzt werden kann, dieser letztendlich ganz wegfällt. Nimmst du also Mitfahrer auf deiner Arbeitsstrecke mit, welche dir Geld bezahlen, solltest du ein Kassen- und Fahrtenbuch führen, ansonsten läufst du Gefahr, dass dir das FA sagt, du hast deine Aufwendungen durch Mitfahrer egalisiert (weil da ja letztes Jahr 11,5 € von deinem Girokonto für Buchungsgebühren von der MfG belastet worden sind- wer weiß, wieviel der sonst eingenommen hat) . Dann kannst du diese Aufwendungen wahrscheinnlich nicht mehr steuerlich geltend machen.

Dies wäre nur ein Fall. Bei steuerlich begünstigten Leasingfahrzeugen (die meisten gefahrenen km) könnte sehr wohl das Gleiche gelten. D. h. die Leasingraten für das Kfz sind nicht mehr absetzbar.

Bist du jetzt ein Außendienstler eines Unternehmens und nimmst (wie der Banker oben) Mitfahrer mit, muß man dir wohl grundsätzlich eine Gewinnerzielungsabsicht unterstellen müssen, da du ja dein Auto inkl. Kosten vom Unternehmen gestellt bekommst. Dann werden die Finanzgerichte urteilen müssen, ab wieviel Mitfahrten dies `stetig wiederkehrend´ ist. Der müßte dann evtl. sogar Umsatzsteuer und Einkommensteuer bezahlen (+kriegt eine saubere Abmahnung).

Einzig übrig bleiben die reinen Privatfahrten. Abzuklären ist immer der Einzelfall - aber deswegen eine eigentlich gute Sache kaputt machen?

Gute Fahrt auf allen Wegen.

Der Artikel hier ist gut:

http://www.mz-web.de/politik/mitfahrzentralen–die-wut-der-pendler,20642162,22276958.html

Selbst der ADAC-Mitfahrclub sucht nach Alternativen weil die weiterhin kostenlos anbieten wollen :wink: oweia!

Um einfach noch ein bischen Spass in die Sache zu bringen :

Du bist ein freiwillig versicherter Rentner bei einer gesetzlichen Krankenkasse und bietest regelmäßig über Carpool eine Mitfahrgelegenheit an (Enkelbesuch) und hast vielleicht noch einen kleinen 400,00 € Nebenjob.

Mußt du auf deine zusätzlich über Carpool ausgewiesenen Einnahmen Krankenkassenbeiträge bezahlen - ja - nein - oder vielleicht. 

Kann doch gar nicht sein - oder ?

RBB:

http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/netzfischeer/201304/187876.html

Hier könnt ihr mal eur Argumente, warum ihr das nicht so seht wie der Herr Klaus Wolfrum, vorbringen:

http://klauswolfrum.wordpress.com/2013/05/14/mitfahrzentralen-von-einem-dienst-aus-der-kostenloskultur-zur-rekommerzialisierung/

Der findet zwar immer eine Antwort, aber meiner Meinung nach immer weniger eine einleuchtende.

 https://www.facebook.com/notes/mitfahrgelegenheitde-boykott/was-soll-das-unser-handout/165860376921244

http://www.news.de/auto/855424796/mitfahrgelegenheit-kostenlose-mitfahrzentralen-einfach-finden/1/

http://www.presseportal.de/pm/67613/2500368/mitfahren-de-neue-kostenlose-mitfahrvermittlung-im-internet-zusaetzliches-angebot-des-online

„Das Geschäft mit der Fahrgemeinschaft“

http://www.ovb-online.de/wirtschaft/geschaeft-fahrgemeinschaft-3080190.html

Interview mit Markus Barnikel von mitfahrgelegenheit.de

So ein Heuchler! Zurück zu Phillip Morris soll er gehen.

Hätten die mal nicht nur Programmierer, sondern kompetente Programmierer, die programmieren könenn und sich auch mit Usability auskennen, eingestellt, dann würde sich deren Seite nicht konsequent verschlechtern (zwei Bugs, eine unsinnige „Verschlimmbesserung“ in diesem Monat).

Bei FG jetzt oder bei dem boesen Onkel mfg?

Beim bösen Onkel. Der rühmt sich doch: „Zum Beispiel haben wir weitere IT-Ingenieure und Programmierer eingestellt, die sich um Software, Datenbank und Server kümmern. Es kommt sehr viel Neues.“ Neues kommt - nur nichts besseres :slight_smile:

Beispielsweise wurd eine zeitlang dem Stornieren von Anfragen bei mir die Freie-Plätze-Angabe trotzdem runtergezählt. In der Trefferliste standen zwei Freie Plätze (korrekt), aber im Inserat stand plötzlich „ausgebucht“ - und dadurch konnte das BS nicht genutzt werden, und die Mitfahrer konnten mich gar nicht mehr erreichen. Einmal hatte ich auch „3 von 2 Plätze frei“ (ich hatte die Zahl auf 2 reduziert, da ein Mitfahrer direkt angerufen hatte).

Und auch bei der Usability: Jetzt werden automatisch 25km Radius vorausgesetzt (intern noch mehr) - bei meinem Startpunkt hätten die Mitfahrer locker 1 Stunde Anfahrt mit den Öffis. Aber es ist doch gut, dass MFG das für einen entscheidet, statt dem User die Wahl gleich zu überlassen…

nee, hier ist es diesbezüglich deutlich besser :slight_smile:

 Ich habe heute mal folgendes dazu geschrieben:

Sehr geehrter Herr Wolfrum,

ich habe mein Augenmerk weitestgehend auf Ihren Hauptartikel gelegt und nicht alle Kommentare verfolgt. Natürlich sehe ich die Dinge etwas anders, aber es gibt auch ein paar Grundsätzlichkeiten, die Sie leider etwas verdreht darstellten.

Zunächst ist Carpooling nicht seit über 10 Jahren der Betreiber. Zuvor war es Mikini aus München und davor war es eben der bekannte dreier Studentenverbund. Vater des Gedankens, bzw. der Plattform ist und war Sven D., der nun eine alternative Seite (fahrgemeinschaft.de) anbietet. 

Ich denke, um fair mit der Angelegenheit umzugehen, sollte man sich fragen was man eigentlich für so eine Vermittlungsseite braucht. Im Prinzip nur eine Datenbank und eine Domain. Beides ist weder schwierig noch Kostenintensiv, wie uns ja deutlich die vielen Alternativportale zeigen, die seit Einführung der 11%-Abgabe bei der MFG wie Pilze aus dem Boden schießen.

Ferner finden sich in meiner Schülerschaft viele Menschen wieder, die selber einen Server und Datenbänke, wenn auch mit anderem Hintergrund, betreiben. Der Kostenaufwand ist wirklich als gering einzustufen, da sich diese selbst mit Taschengeld finanzieren lassen.

Was zu den Kosten beiträgt sind Dinge wie Strom, Internetverbindung und nicht zu vergessen, der sogenannte Traffic, also die Menge an Daten, die verschickt und versendet werden.

Und genau hier fangen schon die ersten Ungereimtheiten an. Denn für das Inserat an sich ist es völlig irrelevant, ob die Reise nun 10, 100 oder 1000 km beträgt. Vergleichbar wäre dies mit einer dreizeiligen Fließtext-Anzeige in der Zeitung. Allein die Zeilen kosten Geld, unabhängig davon was da nun drin steht.

Somit ist es auch nicht nachvollziehbar, warum jemand bei der MFG der von München nach Hamburg fährt mehr Kosten verursachen soll, als jemand der von Hannover nach Bielefeld reist.

Zwischendurch darf ich erwähnen, dass ich, der dieses Portal schon seit dem Millennium nutzt, sicherlich mit zu den alten Hasen gehört. So habe ich damals auch versucht nach meinen Möglichkeiten dieses Portal bekannt zu machen, z.B. durch Werbeaufkleber oder einem Interview beim Stern. Aber das war noch die Zeit, wo dieses Portal im studentischen Besitz war.

Kommen wir aber zurück zu den angeblichen Kosten der MFG und deren Gebühren. Obwohl selbst Informatikschüler wissen, dass sich über Online-Werbung einige hundert bis viele tausend Euro verdienen lassen, beklagte das MFG-Team die steigenden Kosten. Seltsamerweise aber erst, als der Laden Mikini und später Carpooling gehörte und mit Features aufgeblasen wurde, die die Mehrzahl der Nutzer weder wollte, noch brauchte.

Es lässt sich sicherlich diskutieren, ob man nun unbedingt die Reisestrecke als Google-Maps angezeigt bekommen muss oder ob subjektive Bewertungen einen Nährwert haben, wenn sie die eigene Reisestrecke gar nicht betreffen.

Der überwiegende Tenor der damaligen Nutzer war eben: „Bläht euch nicht auf, produziert bitte keine Kosten für Schnickschnack, wir regeln unsere Bedürfnisse lieber selbst.“

Und zunächst schien es auch auf wohlwollende Ohren zu treffen. Denn es gab scheinbar immer irgendwie Menschen, die nicht in der Lage waren simpelste Kommunikation zu führen, versetzt wurden oder ihrem Obolus hinterher liefen. Das war aber eindeutig die Minderheit und vieles ließ sich auch mit eigener Dummheit erklären. Nur dafür kann die breite Masse nichts.

Jedenfalls bot man gegen Gebühr ein Premiumsystem an, wo sich alle „Unfähigen“ und „Sicherheitsfanatiker“ wiederfinden konnten. Nur ging eben die Rechnung nicht auf, denn der Großteil war durchaus in der Lage seine Belange selbst zu organisieren.

Fazit: Es wurde mutwillig mehr Traffic geschaffen als erforderlich und so mit die Kosten nach oben getrieben. Aber rechtfertigt das die 11%?

Wie in vielen Forum zu lesen war, hätte die Mehrheit der Nutzer nichts gegen einen Monats- oder Jahresbeitrag gehabt. Und Ihre Argumentation, die ich gleich nochmals aufführe, hingt. Besonders deshalb, weil Sie, wenn es ihnen passt, gerne auf andere Online-Modelle zurückgreifen. Sie schrieben:

"Mitgliedsgebühr: Fixer, unflexibler Betrag, auch bei Nichtinspruchnahme des Dienstes. Keine Alternative für mich

Anzeigengebühr: Zahlen auch bei Nichterfolgsfall. Nicht wirklich, oder? Auch: Die Analogwelt würde grüßen lassen."

Ich erwähnte schon anfangs das Inserat in der Zeitung. Sie bezahlen die Anzeige, egal ob Sie etwas verkaufen oder nicht, und egal wie hoch der Preis Ihres Artikels ist. Warum das so ist, entspricht ja auch der Logik, da es dem Setzer oder der Druckerschwärze egal ist was da steht – drei Zeilen sind eben drei Zeilen.

Gleiches Prinzip hat auch Ebay. Ein Angebot zu erstellen kostet einen  Beitrag, egal ob Sie Ihren Artikel nun verkaufen oder nicht. Ich könnte hier noch Seitenweise Beispiele aufzeigen, die zeigen, dass eigentlich Ihre Anschauung doch eher unrealistisch und weltfremd ist.

Kommen wir nun zur Höhe des Beitrags. 11% sind mehr als happig. Ich könnte nun wieder hunderte Beispiele bringen, nehme aber mal meinen eigenen Fall. Als Beziehungspendler fahre ich meine Strecke ca. 45 mal pro Jahr hin und zurück. Im Durchschnitt habe ich 2,5 Gäste an Bord, die sich mit 20,- Euro pro Person an den Benzinkosten beteiligen.

Damit komme ich auch gut hin, denn ich vertanke nach jeder Reise ca. 70,- Euro an Kraftstoff und habe somit auch einen Eigenanteil von 20,- Euro oder auf eine klassische Woche gerechnet: 40 Euro trage ich, 100 meine Mitfahrgäste. Von letzterem Betrag will nun die MFG 11% haben, als 11 Euro, was im Jahr sich auf 495 Euro summieren würde.

Da stellt sich nun wirklich die Frage: „Für was?“ Für ein Buchungssystem, was mehr Nach- als Vorteile aufweist. Allein zu diesem Thema könnte ich seitenlange Referate halten. Nur soviel: Barzahlung bei der Fahrt ist für beide Seiten immer noch das Beste. Falls das nicht verstanden wird, werde ich dies gerne in einem weiteren Statement erörtern.

Ferner ist das Buchungssystem der MFG nicht kompatibel. D.h.: es weiß nicht, ob von anderen Quellen eventuell Mitfahrer stammen. Es könnte nämlich auch sein, dass jemand einfach Ihre Nummer abgespeichert hat und Sie auf gut Glück anruft. Aber das erörtere ich bei Bedarf gerne nochmals später.

Abschließend nur noch soviel: Mit dem Stand vom September 2013 wirbt das Portal mit über 5 Millionen User. Wenn jeder pro Jahr nur einen Euro zahlen würde, täte dies niemanden weh und selbst Carpooling könnte prima leben und arbeiten.

Grüße Micha v. O.

Hallo Micha v. O.,

Wirklich sehr gut, Deine beiden letzten Einträge hier bei Fahrgemeinschaft. Das trifft die ganze Problematik mit MFG ganz genau.

Herzliche Grüße von Manfred (auch Wochenendpendler)