@ oo marduk oo
Man muß kein Agrarwissenschaftler sein, um zu wissen, wann ein geplantes Gesetz allenfalls verquirlte Sch…*e ist und gegen unser aller Interessen richtet. Als Fürsprecher von Bayer oder Monsanto machst Du Dich vielleicht gut, bist da eventuell sogar angestellt, aber Du vergißt Deine Umwelt und das Wohl Deiner Kinder und aller anderen Mitmenschen. Falls Du keine Kinder hast, trifft´s halt die der Anderen, die mit dem verzapften Unsinn auch noch leben müssen, von Dir selbst ganz zu schweigen, wenn weder Du noch andere von uns hier noch weiter aktiv sein können. Die Verantwortung tragen wir alle und wir solten sie uns nicht nehmen lassen. Niemand hat über uns hinweg zu entscheiden. Wer es dennoch tut, gehört in die Wüste geschickt. Apropos Wüste, in ein paar Tagen solltet Ihr diese Chance nutzen, wenn Ihr in der Wahlurne steht.
Auch ein Bauer ist meist kein Agrarwissenschaftler, er weiß auch so, wann Unheil droht. Mit den Landwirten, mit denen ich sprach, sagen mir, da kommt durch die Hintertür ein neues Monopol für Saatgut. Die Geschichte mit der Kartoffel Linda läßt grüßen. Wenn selbst für kleine Saatgut-Betriebe die Hürden der Registrierung so hoch sind, daß sie es sich nicht leisten können, stirbt die derzeit vorhandene Artenvielfalt zwangsläufig. Die alten Sorten, die einige noch hegen und pflegen, sind dann bald ausgestorben. Diese sind übrigens viel robuster als die von der Industrie bevorzugten Sorten. So wird auch noch die Abhängigkeit zu Pflanzengift-Schutzmitteln (welch eine entlarvende Wortkombi?), die ja angeblich völlig unbedenklich sind, regelrecht als eine Art von legalisiertem Kopplungsgeschäft aufgezwungen. Sicherheitshalber, damit kein Schlaumeier auf die Idee kommt, aus der neuen Ernte Saatgut aufzuheben, macht man sie auch noch steril. Mit so einer Hybridsaat braucht der Konzern noch nicht mal ein Patentrecht zu verfolgen, denn der Landwirt, erst mal abhängig geworden, muß bis zur Schmerzgrenze bei ihm kaufen oder aufgeben. Damit werden die verbleibenden Sorten für Lebensmittel nicht nur auf wenige Arten reduziert, weil das für sie kostengünstiger ist, es können dann auch die Preise für Saat diktiert werden. So was meint man mit Harmonisierung, wenn auf wenige industriell gut zu händelnde Sorten beschränkt wird.
Erstaunlich ist auch, da immer mehr transgene Pflanzen auftauchen, die ursprünglichen Kultusorten verseuchen, obschon sie dort und in deren Umgebung teils gar keine genmanipulierte Satt angebaut wird. Ob da ein wenig von Konzernseite nachgeholfen wird???
Nach dem Film von Arte, den ich mir hier im Link gestern ansah, habe ich den Eindruck, daß Monsantos wie eine Krake alles unternimmt, weltweit die Vorherrschaft über die Saat zu übernehmen. Da spielen ein paar Opfer keine Rolle. Jeder andere würde wegen Mord und Körperverletzung angeklagt sein und gerade in Amiland irgendwann gegrillt werden. Wenn bei uns noch einige Firmen auf diesem Gebiet unter eigenem Namen tummeln, ahne ich schon, daß sie dem Einfluß dieser Krake unterliegen. Der Einfluß macht auch vor EU-Staaten und deren Politikern garantiert nicht halt, sonst gäbe es solche Gesetzesvorlagen erst gar nicht. Die erste Frage, die ich mir stelle, wenn mal wieder ein Gesetz gegen unsere Interessen ansteht, wem nutzt es? Damit kann einiges hinterfragt werden.
In Spiegel Online stand auch was zu, hier ein Auszug:
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Die EU-Kommission will die Hürden angeblich senken, nicht erhöhen
Dennoch trommeln Kleinzüchter, zahlreiche Umweltverbände und Initiativen wie Save our Seeds weiter gegen den Entwurf der EU-Kommission. Alte traditionelle Obst-, Gemüse- und Getreidesorten, ja die Artenvielfalt generell seien gefährdet, an ihre Stelle könnte das Einheitssaatgut der Großindustrie treten, warnen sie. Zudem sei unklar, ob Landwirte - wie bislang - weiterhin ihr eigenes Saatgut produzieren dürften oder nicht.
Schon bisher gilt: Damit Saatgut in Europa verkauft werden kann, muss es grundsätzlich registriert werden. Die Regelungen dazu hat die EU in zwölf Richtlinien festgelegt, diese müssen jeweils von den Mitgliedstaaten in nationales Recht gegossen werden. Zuständig für die Registrierung sind ebenfalls nationale Stellen, in Deutschland etwa das Bundessortenamt. Die Richtlinien wurden dabei je nach Land unterschiedlich ausgelegt.
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Und hier ein Artikel zur Kartoffel, die beinah der Gier der Saatgutkonzerne zum Opfer gefallen ist, von wegen bei uns keinen Patente auf Pflanzen und damit keine Gefahr für Europäer:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/kartoffelbauer-ellenberg-retter-der-linda-zuechtet-alte-sorten-a-846403.html
Abschließend zu Deiner Frage meiner Agrarkenntnisse, ich bin noch nicht mal Hobbygärtner, wenn man von meinen regelmäßig grobmotorisch zu erbringenden Frohndiensten im Garten, wie Gewächshaus oder Hochbeet bauen, Garten umgraben, Wege anlegen, einmal absieht. Die Frauen im Haus haben da ein besseres Händchenund auch etwas Zeit für. Vielleicht mach ich im späteren Alter da auch aktiv mit, wer weiß?
Dennoch weiß ich schon einzuschätzen, wenn kriminell handelnde, gewissenlose Konzerne die Strippen ziehen, Gesetze zu ihren Gunsten lanzieren, um Ihre Macht über uns auszuweiten, daß ich ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln wehren und auch alle vernünftig denkenden Mitbürger auf die Mißstände hinweisen muß. Handeln sollten wir alle, nicht nur zur Kenntnis nehmen, wie es leider so manche in ihrer lethargischen oder gleichgültigen Art tun und dann zur Tagesordnung übergehen. Nur wenn wir uns geschloßen an allen zugänglichen Stellen zur Wehr setzen, die Finger in die Wunden legen, haben wir einen Chance, nicht über den Tisch gezogen zu werden.
Drum nochmal der Hinweis auf die Unterschriftenliste zur Petition verbunden mit meiner Bitte, diese runter zu laden und im Euch zugänglichen Kreis unterschreiben lassen, sowie anschließend dem Initiator zukommen zu lassen. In zahlreichen Gesprächen stellte ich fest, daß die meisten bisher davon noch nichts wußten.
Liebe fahrgemeinschaft, bleibt solidarisch miteinander, einig und stark!