Hallo Robert,
erst mal herzlich willkommen!
Das mit den Mitfahrern ist so: 1, 2 3 = 100% einverstanden. Die Folge von 1. 2 und 3. ist allerdings ein gewisser Aufwand, also Planungsaufwand (zeitlich) und evtl. auch Kostenaufwand (je nach Art des Telefonanschlusses, und ob man telefoniert hat).
Ich finde, wir Fahrer sind schon (meistens) sehr zuvorkommend und bieten einen wirklich guten Service.
Die Aufnahme von Mitfahrern bedeutet einen Zeitverlust, den man wegen diverser Umwege oder Zwischenstopps hat. Wenn für eine lange Fahrt mit viel Spritgeld kulanzhalber ein Treffpunkt etwas abseits der Route vereinbart wurde, bedeutet das auch einige zusätzliche Kilometer (bis zu 20 km bin ich bereit als Umweg zu fahren, wenn der Mitfahrer von Göttingen nach Budapest möchte - auf solchen Fahrten hat man traditionell auch viel Gepäck). Also setzt sich die Aufnahme von Mitfahrern mindestens aus folgenden Schritten zusammen:
a. Abfahrt von der Autobahn ca. 2.5 min (meist ist eine Ampel vor dem Einbiegen auf die Bundesstraße)
b. parken ca. 0.5 min
c. Mitfahrer suchen ca. 2-3 min
d. evtl. telefonieren, weil der Betreffende Google nicht bedienen kann, und am anderen Ende wartet ca. 2-3 min
e. sich vorstellen ca. 2 min
f. Gepäck einladen, evtl. vorhandenes Gepäck umschichten ca. 2-3 min
g. Platz zuweisen ca. 0.5 min
h. die Fahrt besprechen, vielleicht passt sein Ziel gut in die ohnehin zu fahrende Route ca. 2 min
i. auf die Autobahn zurückfahren ca. 2 min. (meist ist die Ampel Richtung Autobahn grün oder nur kurz rot)
- Kilometer und Zeit für weitere, vereinbarte Umwege.
Wenn es gut läuft…
Wenn es weniger gut läuft, geht man ab Punkt „d.“ in die Warteschleife. Laut AGB der Mitfahrseiten hat man eine Verpflichtung zu warten, bei BlaBla AFAIK 15 Minuten. Davon sehe ich mittlerweile ab, wenn der Betreffende telefonisch nicht zu erreichen ist.
Bei drei Mitfahrern, die alle nicht erscheinen, aber direkt entlang der Route hätten zusteigen sollen, verzögert sich eine Fahrt um bis zu einer Stunde mit NULL Nutzen für den Fahrer.
Wenn nun ein Vollpfosten meint, mit uns (oder ich spreche mal besser nur von mir)… also mit mir seine Unzuverlässigkeitskarte ausspielen zu müssen, dann empfinde ich es als gerechtfertigt, darauf entsprechend negativ zu reagieren:
a. schlechte Bewertung (bei BlaBla schwierig, deswegen bewerte ich nichts mehr und lehne eigene Bewertungen auch ab)
b. Eintag im privaten Telefonbuch, damit unter dieser Nummer nichts mehr gebucht werden kann. Die Sperre ist lebenslang
c. Forderung der Vertragserfüllung, als Zahlung des Spritbeitrages, ggf. mit Anwalt (behalte ich mir vor, bisher haben die, von denen ich Schadenersatz gefordert habe, auch ohne Anwalt bezahlt).
Ich fahre sehr viel und sehr oft. Unzuverlässige Leute begegne ich demnach auch sehr oft - und die kosten mich im schlimmsten Fall eine zweistellige Zahl von Stunden im Jahr. Von daher bin ich jetzt nur noch rigoros:
-
unpünktlich + nicht erreichbar: ich fahre weg.
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will komische Treffpunkte: lehne Fahrt ab
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riecht nach Rauch, wirkt ungepflegt: lasse ich stehen und fahre ohne ihn/sie
- (edit) nennt mich „Bruder“ oder „Freund“: lehne Fahrt ab (/edit)
In die andere Richtung bin ich auch rigoros: ist jemand pünktlich, zuverlässig und bescheiden, erlasse ich bei einer gewissen Regelmäßigkeit 20% der Fahrtkosten. Mir ist lieber, ich weiß, woran ich bin, wie viel Zeit und Kilometer ich für die Person einplanen muss, und verzichte auf 5 EUR, als mich mit dem Gesocks, der sich sonst herumtreibt, auseinanderzusetzen. Wenn der Platz mit jemand Zuverlässigem besetzt ist, bin ich sehr zufrieden. Solche Mitfahrer bringe ich auch gerne bis zur Haustür, denn selbst mit diesem Service sind sie weniger zeitaufwendig und im Kilometerpreis für den möglichen Umweg billiger, als ein Mitfahrer, für den ich einen Umweg fahre, der aber nicht erscheint (oder stinkt oder dreckig ist).
FG.