Das bedeutet, dass 90% meiner Mitfahrer und es sind sehr viele, wegfallen. Denn diese halten sich schon jetzt kaum an die BlaBla-Regeln, wie sie bisher galten. Geschweige denn an eine Kontonummer, Vorabbezahlung etc. Die meisten buchen erst eine halbe Stunde vor Abfahrt und erwarten, dass der Fahrer ein Smartphone hat und sofort reagieren kann. Tut er das nicht, oder verspätet, sind sie schon beim nächsten Angebot. Ich lasse mir daher jede Fahrt per SMS bestätigen, vorher ist es keine verbindliche Buchung. Und speichere sie dann in meine Kontakte ab. In der Regel kommen dann auch nur diese Mitfahrer zum Treffpunkt. Leider habe ich immer wieder Probleme mit chaotischen Mitfahrern, die nicht in der Lage sind, eine ordentliche Verabredung ohne viel Redundanz und hundert mal zurückschreiben oder telefonieren zu tätigen. Jeder geht nur von sich aus, kann sich nicht vorstellen, dass man auf einer größeren Strecke unterwegs ist und potentiell viele Einstiegsorte anfährt, sie können sich auch nicht vorstellen, dass man mehrere Annoncen geschaltet hat, also nicht nur am gleichen Tag fährt, oder, dass man mehrere Mitfahrer hat. Wo sie bei A,B,C,D einsteigen wollen und wann sie fahren wollen, muss ich ihnen meist aus der Nase ziehen. Obwohl ich sehr oft auch auf diesem und alternativen Portalen inseriere, kommen nur wenig Mitfahrer von hier, die meisten bekomme ich leider über BlaBla und früher von MG. Ich denke, dass die neue Regelung der Tod für BlaBla bedeutet.
Eine große Schwäche von BlaBla ist, dass auf dem Smartphone eine Strecke A, B, C, D nur als B-C angezeigt wird, also dem Mitfahrer suggeriert wird, dass die Fahrt ausschließlich von B nach C stattfindet. Will er mehr darüber erfahren, also dass man von weiter her kommt und sich daher auch verspäten kann, so muss er erst tiefer klicken. Das macht niemand. Und darüber denkt auch niemand nach. Ich habe ja sehr viele sehr junge Menschen und außerdem vorwiegend Migranten als Mitfahrer. Ich halte es für eine Illusion, dass man die alle zu Bankkonto-Angabe und zu weiterer Disziplin veranlassen kann. Und 50% der Buchungen sind für den Freund, die Ehefrau, den Cousin, die Tante, also für dritte Personen, was die Sache zusätzlich kompliziert macht. Es sind meist mehrere Telefonnummern im Spiel. Die Empfehlung solche Mitfahrer nicht mitzunehmen, bedeutet, dass ich alleine fahre.
Sehr schlecht ist auch die vorgeschrieben Preisgestaltung bei BlaBla, denn nicht die Anzahl der Kilometer macht die Hauptleistung einer Mitfahrg. aus, sondern das An-und-ab-fahren der Treffpunkte. Und diese Leistung ist gleich, egal, ob man 100 oder 120 km fährt. Sie ist auch vorhanden, wenn man nur 19 km fährt. Sie fällt zusätzlich an, wenn man die Fahrt unterbrechen muss, um jemanden bei B mitzunehmen und erst recht, wenn man ihn nach C fahren muss. Man fährt also A, B, C, D. Es fällt für jede Teilfahrt diese Leistung an. Zu ihr gehört ja auch die Logistik, das Verabreden, die vielen SMS und Massages etc. manchmal ist man nur noch damit beschäftigt und kann seinen eigentlichen Fahrzweck, das Business am Ort, kaum wahrnehmen. Von Telefonkosten zumal im Ausland mal abgesehen. Das kann nicht der Sinn einer Mitfahrgelegenheit sein, sondern gleicht einem Taxi-Dienst.
Ich glaube nicht, dass das durch ein bürokratisches Buchungssystem verbessert werden kann. Meine Erfahrungen sind da ganz negativ (MG) in der Vergangenheit. Vereinfachen würde BlaBla sein Portal, wenn es bei einem Mitfahrwunsch automatisch bei Knopfdruck eine SMS mit den relevanten Informationen an den Fahrer schicken würde. „Jana fährt am x.x.um x:x von A nach B. Handynummer“. das ist eine Buchung, die ich abspeichern und nachvollziehen kann, ich kann zurückrufen, wenn dem was entgegensteht oder sich was verändert. Der Mitfahrer braucht nicht nachzudenken und selber kommunizieren, er hat einfach gebucht. Solch eine SMS würde ich immer bestätigen oder eben korrigieren. Es würde sehr vieles vereinfachen. Eine Online-Zahlung benötigt niemand, denn das Geld war nie das Problem. Selbst Mitfahrer, die kein Geld dabei hatten, haben immer dafür gesorgt, dass man das Geld am Ankunftsort bekommt, entweder aus dem Automaten oder von Freunden. ich habe da keine negativen Erfahrungen. Ein Restrisiko besteht immer. Hingegen habe ich massiv negative Erfahrungen mit der Verabredung: Kilometer von Missverständnissen etc. Man ruft mich an, ich weiß nicht wer es ist, ob er schon gebucht hat oder neu ist. Die vielen Namen Mustaffa und Jamid etc kann ich mir kaum merken. Man sagt nicht um welche Fahrt es sich handelt, oder wie viele Personen etc. Die Sprache ist für viele, auch für mich, ein weiteres Problem.