Meine Erfahrungen der ersten Jahreshälfte: Ja, es ist deutlich schwieriger geworden, Mitfahrer zu finden. Durch Flexibilität läßt sich dies in gewissem Umfang wieder ausgleichen. Mitfahrer findet man dann vor allem mit Sonderwünschen in Bezug auf Ein- oder Ausstieg (sprich irgendwo an der Strecke).
Aber: Es kann nicht allein an den Bussen liegen, denn das gilt auch für Strecken, auf denen überhaupt keine Busse fahren (zB Chemnitz <-> Magdeburg, Schweinfurt <-> Hannover) oder bis vor kurzem noch nicht gefahren sind (Dresden <-> München).
Die Sicht meiner Mitfahrer läßt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Es fehlen die Fahrangebote bzw. zuverlässige Fahrer.
Aufgrund der halbprofessionellen Massenfahrtenanbieter bei MFG haben die Mitfahrer das Vertrauen in das Prinzip ‚Mitfahren‘ verloren. Wohin jene Mitfahrer abgewandert sind, die deshalb das Mitfahren komplett aufgegeben haben, konnte mir aber auch niemand sagen.
Nach wie vor bleibt daher für mich aber nur ein Fazit: Hätten die seriösen Fahrer MFG frühzeitig und geschlossen den Rücken gekehrt, hätte die Mitfahrergemeinde vielleicht die Chance gehabt, frühzeitig zu folgen, anstatt sich von MFG auf die Busse umleiten zu lassen (die sich vor 1 1/2 Jahren noch nicht etabliert hatten).
Im Moment scheint das Kind in den Brunnen gefallen.
Wenn das etwas aussagen soll, müßte man die Anzahl der Reisenden über die einzelnen Verkehrsmittel berücksichtigen. Und das sind wiederum Daten, die sich nicht so einfach einsehen lassen (ich wüßte im Moment zumindest nicht wo).
So sind zB bei den 9 Toten pro Tag auch Fußgänger und Radfahrer mit eingerechnet…
Die Mehrzahl der Verkehrstoten stirbt jedenfalls nicht auf Autobahnen - so viel kann man sagen.
Richtig ist, dass die Autobahnen statistisch die sicherste Straßenart ist.
Ebenso richtig ist aber auch, dass gerade jüngere Fahrer, die hier überproportional vertreten sind, in den Unfallstatistiken weit vorn liegen.
Und Radfahrer oder Fußgänger können sowohl vom Bus oder PKW erledigt werden (was eigentlich ganz im Sinne der Fahrer ist, schließlich soll der Verkehr fließen…), denn beide fahren auf allen Straßen.
Und es ist auch so, wie Robert schrieb:
Ein stinknormaler Unfall wird normaler weise nicht in den überregionalen Nachrichten erscheinen, und schon gar nicht wird gesagt, ob die Insassen Mitfahrer über ein Mitfahrportal waren.
Und zu Miera:
Die schrieb schon im alten GB viel dummes Zeug, und das mit Absicht.
Die User, die schon länger dabei sind, werden sich erinnern.
Wenn du mir nicht glaubst, sende ich dir gern einiges davon per PN.
Dann merkst du recht schnell, dass dies nicht meiner Arroganz entspringt, sondern Tatsachen.
Ich sehe das ganz gelassen. Wenn Mitfahrer meinen, dass sie lieber mit dem Bus fahren wollen, bitte sehr. Ich gehöre zu den Fahrern, die nicht auf jeden Cent angewiesen sind und sich nicht wegen irgendwelcher Zwänge verbiegen. Dazu gehören Dumpingpreise oder irgendwelche schwer erfüllbaren Sonderwünsche. Ehe ich von Malmö nach Berlin keine 20 € vom Mitfahrer angeboten bekomme, fahre ich doch lieber allein.
Wieder gibt es vom Fernbus-Papst Wolfgang Steinbrück ein Interview darüber:
ganz interessent finde ich, folgendes:
Was ist ein realistischer Preis auf einer Strecke wie Berlin–Hamburg?
Wenn der Bus zur Hälfte besetzt ist, ist auf einer Strecke von rund 300 Kilometern ein Fahrpreis von 25 bis 30 Euro realistisch. Dann kann ich als Unternehmer meine Kosten decken und habe noch eine Gewinnspanne von fünf bis zehn Prozent.
So schnell wird es keine Änderung der jetzigen Situation geben, ich bin da eher skeptisch.
Auch wenn dem Verdrängungswettkampf irgend wann einmal die Kleinen zum Opfer fallen, bedeutet dies wohl eine dadurch bedingte höhere Auslastung bei den
großen Anbietern, die dann umso länger günstige Preise bieten können.
Für mich klingt das Interview mit dem Fernbus-Präsiein ein wenig resignierend, ist er doch selbst ein kleinerer Busunternehmer, der die Konkurrenz fürchten muss.
Und die Abwanderung vieler vom Privatfahrer zum Bus haben wir auch den Fahrern zu verdanken, die rasen, 3 hinten mitnehmen oder gar nicht erst erscheinen !
Das treibt solche betroffenen Mitfahrer in die Arme der Busse.
Und kaum einem Mitfahrer ist das noch nicht passiert.
Und dann spielen ein paar Euro keine große Rolle, wenn hier die Zuverlässigkeit nicht gegeben ist.
Aufgepasst, einige vollbesetzte Fernbusse transportieren gar keine Fahrgäste, das sieht nur so aus. Da werden auch keine aufblasbaren Beate Uhse puppen rein gesetzt , lieber SOUPA. Nein es sind einfache Pauschalreisende, die in den Urlaub z.B. nach Italien fahren.
Die Busbetreiber nutzen nämlich ihre Busse auch mal für solche Fahrten.
Dann steht halt mal FLIX BUS drann.:-))
Weiss ich aus erster Holzhand.!!!
Ich sehe auch den Punkt „Zuverlässigkeit“ als Grund für die abgewanderten Mitfahrer.
Viele meiner Mitfahrer wurden in der Vergangenheit schon mal von Fahrern versetzt, das ist für Mitfahrer deutlich schlechter, als es Nichterscheiner für Fahrer sind.
Du solltest auch nicht den Fehler machen, von deiner auf alle Strecken zu schließen.
Eine Schwalbe wie dein reumütiger Mitfahrer macht noch lange keinen Sommer.
Da ich Ende Oktober mein Bike wieder nach Haus hole, benötige ich dann eine Mitfahrgelegenheit.
Diese kann ich zur Zeit für ab schlappen 9 € bei BerlinLinienBus buchen !
Noch gibt es da auch deutlich mehr Platz als in jedem PKW…auch für Gepäck.
Da viele Mitfahrer wenig Geld haben, ist es schon ein Unterschied, ob man da meinen Standardpreis von 15 € oder auch deutlich mehr bei anderen zahlt.
Die Fahrt mit dem Bus dauert zwar etwas länger, aber Zeit haben die meisten mehr als Geld.
Kein Betreiber ist bis jetzt kaputt gegangen, die Fahrgastzahlen steigen weiter.
Deshalb halte ich deine Ansicht eher für Wunschdenken, denn die Fakten sehen ganz anders aus.
Ich empfinde die Fernbusse auch als ökologisch sinnvolle, komfortable und zuverlässige Fahrgemeinschaften. Die Angebote der Fernbusse sollten hier bei Fahrgemeinschaft.de auch aufgeführt werden, z.B. in einem separaten Reiter im Suchergebnis, analog zum Fahrtfinder-Reiter.
…ich sehe das mit den Bussen auf meiner Hausstrecke (etwas > 250km, was die Fernbusse betrifft!!!) mittlerweile ziemlich tiefenentspannt: die meisten Fernbusse nehmen anstatt meiner € 15,-- mittlerweile schon € 20,-- und mehr… Nun, nicht nur das werden auch die Busumsteiger mittelfristig feststellen müssen und wir Privatfahrer werden wohl bald wieder interessanter werden… :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Meine Güte, Ihr müsst ja alle unglaublich Zeit haben, wenn Ihr Euch so ausgiebig mir der Preisrecherche bei der Konkurrenz auseinandersetzen könnt
Ganz ehrlich, wäre doch ein super Preis wenn das so bleibt, 20 Euro für eine Strecke von über 250 km, da würde ich zumindest von Hbf zu Hbf immer den Bus nehmen, wenn der nur läppische 5 Euro mehr kostet.
Der Bus hat so viele Vorteile, der einzige „Vorteil“ der MFG ist für mich das „Aussteigen auf freier Strecke“, wenn jemand z.B. weit weg von der Grossstadt nahe einer Autobahnausfahrt wohnt. Aber auch dann braucht er noch einen „Abholer“ in der Regel.
Hier ein Auszug aus der aktuellen FlixBus-Werbung, zu finden bei sonnenklar.tv:
„Teure Bahnpreise, enge Sitzreihen – nicht mit FlixBus! Holen Sie sich Ihr deutschlandweites Fernbusticket für 14,90 € pro Strecke. Mit dem Kauf des Gutscheins können Sie einen garantierten Sitzplatz buchen und mit extra viel Beinfreiheit erholt ans Ziel kommen. Der FlixBus bietet ausreichend Platz für Ihr Gepäck ( 2 Stk. + Handgepäck ) sowie kostenloses WLAN u nd um Ihre Reise richtig angenehm zu gestalten, gibt es günstige Snacks, Getränke und eine Bordtoilette im Bus.“
Bietest du diese Vorteile auch ?
Vor allem die, die weiter als 250-300 km fahren, werden die Wirkung eines solchen Angebotes zu spüren bekommen.
Auch dir nehme ich deshalb das "tiefenentspannt " nicht so ganz ab.
Ich muss Ende Oktober erneut fahren, die Fahrt von knapp 300 km bekomme ich beim Bus für 9 (!) € !!!
Warum sollte ich da das Risiko eingehen, von einem Privatfahrer versetzt zu werden ?