wie @Supernovaberlin schon schrieb, es kann immer was passieren, auch du kannst im Stau stehen und nach Abfahrt des letzten Zuges am Zielbahnhof ankommen, obwohl der Mitfahrer noch wieterfahren muß. Kann er sich nicht abholen lassen, ist ebenfalls Taxi angesagt.
Beim „fremden“ Fahrer steigt man nicht mehr oder weniger lieber in ein Auto ein, als in den Bus. Interessant wäre es aber, wenn man öfter die gleiche Strecke fährt uns sich kennt, wäre das ein Pluspunkt für uns. Bei der Bahn hast Du zB jeden Tag einen anderen Zugbegleiter der früh morgens durch den Zug rennt. Wenn die Fernbusse dieses Prinzip ebenfalls befolgen, kann der regelmäßige WE-Heimfahrer davon ausgehen, daß er Busfahrer die Strecke nicht kennt, weil jedes mal ein anderer drinsitzt. Sie sind also von zentralen Navi des Busfirma abhängig. Wer schonmal im TomTom-Stau auf der Standard-Ausweichstrecke gestanden hat, weiß wovon ich rede. Ortskenntnis ist ein Extra, was Du nur bei uns bekommst.
Ich habe auch schon einen Mitfahrer, der bis Dresden fahren wollte in Siebenlehn an der Bushaltestelle rausgeworden. Er hatte mir vorher verraten nach Döbeln zu wollen, aber keine Ahnung von der Möglichkeiten des Regionalverkehrs am Zielort.
Der perönliche Kontakt bei Verspätung ist natürlich auch ein Vorteil für uns. Der Bushfahrer dürfte seine 40 Fahrgäste rein von der Anzahl nicht kontaktieren können, wir schaffen das bei unseren dreien schon.
Saß letztens in der letzten Beratung vor Abfahrt. Danach zum Auto gehastet, 30min bis zum Treffpunkt hatt ich noch. Dann -zig Anrufe und drei SMS auf’m Handy. Alle drei Mitfahrer haben sich gemeldet. Ich wußte sofort: Da ist was mit deren U-Bahn. Was macht der Bus in so einer Situation, wenn mehrere Mitfahrer nicht erscheinen? (nehme an pünktlich losfahren, aber ich weiß es nicht). Die drei umzudisponieren und an einer anderen (dann S-Bahn, weil die fuhr gerad pünktlich) Station abzuholen war keine große Aktion.
Normalerweise nehme ich als Fahrer immer nur zwei Leute auf der Rückbank mit. Ausnahmen gibt es eigentlich nur, wenn ein mir bekannter Mitfahrer sehr kurzfristig anruft und sich meldet weil seine Fahrgemeinschaft abgesagt hat. Bei Erreichbarkeit frage ich die anderen, wer mit hinten sitzen „möchte“. Aber mit dem Angebot den „Preis für die Rückbank dann durch drei zu teilen“ konnten bisher alle leben.
Wenn also alle mitmachen, haben wir das flexiblere System, gerade wenn was außerordentliches auftritt.
Der stupide Ansatz, einer Fahrt-Ausfallversicherung die der Mitfahrer über die Hotline eines externen Partners selbst organisieren muß ist Quark. Hätten die Ideen, wäre eine selbst organisierte Pannenversicherung rausgekommen. Bei den meisten bleibt der Platz hinten-mitte ja frei. Wenn also irgenwo einer mit Panne liegen bleibt. Halten kurzerhand drei andere Fahrer, die auch auf der Strecke unterwegs sind und schon sind die Mitfahrer wieder unterwegs. Wenn der Fahrer seine Kiste dann in der Werkstatt hat, halt noch einer und er fährt ebenfalls weiter. Das einzige Portal, welches sich an die Idee wagt ist meines Erachtens Flinc. Wie gut es bereits funktioniert, kann ich nicht sagen, da der „klassische Ansatz“ manuelle Vermittlung von Langstrecken dort schlecht läuft.
Es gäbe also viel zu tun, aus den Autos auf der Autobahn einen intelligenten Ameisenhaufen zu machen. Sicher ist auch das eine oder andere Feature dabei, welches kostenpflichtig angeboten werden kann. Freiwillig sollten sie aber sein, den was gut ist, wird auch angenommen.