>> Da haste jetzt aber schön deine Fahrzeiten „symbolisch“ in eine beliebige
>> Normalverteilung einfach mal so nach Belieben eingetragen, oder woher gibts
>> sonst die angegebene Statistik?
GENAU Mit n >> 20
Da hier die Zahl der „erlaubten Zitate“ offenbar begrenzt ist, zitiere ich jetzt ein wenig anders…
>> Wenns nur symbolisch ist, könnte ich auch einfach, die 11,5 Std auf unter +3Sigma
>> „symbolisch“ eintragen und schwupps siehts ganz anders aus
Wäre aber nicht korrekt, weil die Stichproben für 3Sigma Zeiten um 5 Stunden herum ergeben.
>> oder woher weißt Du wie häufig dieser Fall real auf der besagten Strecke vorkommt
>> (also nicht nur bei Deinen Fahrten, sondern die aller anderen Fahrer auf der selben Strecke)?
Aus den Verkehrsdurchsagen von WDR2, meinen Stammsender zur damaligen Zeit. Und aus meinen vielen Kurierfahrten, die ich als Student im Nebenjob gemacht habe (allerdings nur bis Frankfurt). Die Verkehrsdurchsagen betrafen aber die gesamte A3 bis Passau (in dem Fall SWR3 und HR1). Man hatte also einen guten Überblick über die Befahrbarkeit der Bahn insgesamt.
>> Eine beliebige Normalverteilung für die Fahrzeiten nach persönlichen Erfahrungswerten
>> für eine gegebene Strecke (unter den genannten Randbedingungen) hat einen Informationswert
>> für den höchst hypothetischen Fall, daß […]
…wenn mich jemand fragt „Du, wie lange brauche ich von Düsseldorf nach Nürnberg mit dem Auto?“ antworte ich: „Rechne mit 5 h, plusminus 1 h.“
In den meisten Fällen wird niemand zu mir kommen und berichten: „Du, ich habe aber 11:30h gebraucht!“ Ich rechne auch nicht damit, dass jemand ankommt und behauptet, weniger als 4 h gefahren zu sein. An einem Mittwoch morgen habe ich Erlangen-Wuppertal in 3:20h „geschafft“, aber dabei meinen Führerschein auf jeden cm der Fahrt riskiert (inkl. rechts überholen). Das konnte ich mir leisten, weil ich die Blitzer-Stellen alle kannte. Einen Cobra 11-Zivilpolizisten hätte ich aber nicht erkannt
>> man irgendwann mit verbundenen Augen aus dem Schlaf aufwacht (damit man nicht sieht/merkt,
>> ob es Tag oder Nacht ist und auch keine Möglichkeit hat, die genaue Uhrzeit zu erkennen,
>> die unabhängig von der Strecke für die erwartbare Fahrzeugdichte ausschlaggebend ist) und man
>> dann spontan beschließt, die Strecke zu befahren (ohne verbundene Augen hoffentlich ;-))
>> und sich in ein beliebiges Auto setzt (ohne die Leistung zu kennen) und auch ohne eigene
>> Präferenzen (bzw. mit „Durchschnittspräferenzen“) bzgl. der gewünschten Durchschnittsgeschwindigkeit,
>> dann könnte man in dem Fall evtl. diese Verteilung mit dem angegebenen Moduswert heranziehen,
>> um die zu erwartende Fahrzeit (samt Abweichungen) zu bestimmen (mal von der Frage ganz abgesehen,
>> ob Fahrzeiten generell tatsächlich einer Normalverteilung folgen). (wenn man mal die
>> subjektivistische Interpretation der Wahrscheinlichkeit zugrundelegt). Ich hoffe/vermute aber mal,
>> daß Du deine Reisen nicht so planst/durchführst ;-).
[/quote]
Doch. Kurierfahrer (als Student in den 90-ern), Mietwagenfahrer (Mietwagen überführt, und demnach auch schon immer Mietwagen gemietet) und spontane Anlässe für private Fahrten (schon immer) lassen mich zu jeder Uhrzeit mit mir bis zum Startzeitpunkt oft unbekannten Fahrzeugen fahren.
Die Sache mit der brutalen Fahrt nach Wuppertal war, weil ich bei einer Uniarbeit mit Abgabetermin ein Buch gebraucht habe, das ich vergessen hatte zu besorgen. In der Uni Erlangen (Bibliothek) konnte die das Buch in Wuppertal ausfindig machen, aber ich musste es bis 12:00h abholen (ich erinnere mich nicht mehr, warum es so knapp war). Das war kurz nach 08:00h - in Erlangen. Mit meinem Philips Fizz Mobiltelefon habe ich bei Europcar das Auto klargemacht (ich habe ja für Europcar Autos überführt, preislich lagen die für mich im 20-40 DM-Bereich pro Tag), bin mit dem Fahrrad (Peugeot PX 8 Rennrad) zu Europcar gefahren, um 08:30 h saß ich im A4 1.9 TDI und um 11:50 stand ich am Schalter der Unibib in Wuppertal. Wie gesagt - auf die Fahrt bin ich NICHT stolz. Aber ausser Rotlichtverstoß habe ich die StVO so ziemlich in allen Punkten uminterpretiert… Und diese Zeit ist auch UNGÜLTIG! Meine Fahrzeitangaben beruhen auf Einhaltung ALLER Regeln.
Die Leistung des Autos ist auf der A3 tagsüber ziemlich egal (per diverser Mietwagen festgestellt). Meine Mietwagen habe ich bei Europcar immer so bestellt: „gib mir, was geht!“. Manchmal war es Fiesta/Punto (~55 PS), manchmal war es Audi/Mondeo (~100++ PS)… Nachts ist die Leistung nur auf wenigen Teilstücken relevant.
>> Will heißen, sobald ich a priori-Kenntnisse über die Punkte Uhrzeit=zu erwartende Fahrzeugdichte,
Die Fahrzeugdichte ist bekanntermaßen bei Köln und Frankfurt zu Berufsverkehrzeiten hoch. Bekannt ist auch, dass Aschaffenburg - Würzburg meist dicht ist. Dass die GANZE Länge dicht war, ist mir nur an dem einen Tag passiert.
>> abhängig der präferierten Durchschnittsgeschwindigkeit
Wer Reisegeschwindigkeiten unter 120 km/h präferiert, wird langsamer unterwegs sein (aber auch keine 11:30 h). Könnte man die gesamte Strecke frei fahren, wäre einer, der die midnestens vorgeschriebenen 60 km/h fahren KANN 7:30h unterwegs, und einer, der die 250 km/h gnadenlos von Haustür zu Haustür fährt, wäre in knapp 2 h da. Also selbst für einen Bagger mit vmax. 60 km/h wäre noch Luft für 4 Stunden STEHEN im Stau, um auf meine 11:30h zu kommen.
Apps wie „Waze“ dürften aber die besten Daten über die durchschnittlichen Fahrzeiten haben. Wäre mal interessant, die zu fragen. Die meisten Waze-Nutzer sind übrigens LKW-Fahrer.
>> habe, würde sich der Moduswert der Verteilung z.T. gewaltig nach links oder rechts verschieben
>> und eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Fahrern auf der selben Strecke ist auf die Weise
>> schlechterdings möglich. Will ich so gleich lange Strecken auf verschiedenen Autobahnen miteinander
>> vergleichen, wirds noch problematischer und hätte ohne Kenntnis des typischen Verlaufs der
>> Fahrzeugdichte über einen typischen Tag kaum Aussagewert.
Es kommt auf die Klassenbreite an. Wenn ich die Klassen eng fasse, dann stimmt Deine Aussage. Wenn ich sie weit fasse, dann sind sie vergleichbar. Meine 3-Sigma ist willkürlich 4-6 Stunden gewählt. Das kriegst Du auch auf einer leeren Autobahn locker hin, weil die Leute nicht ZU schnell fahren (Sprit sparen) und auch nicht ZU langsam (will ankommen). Vielleicht fahren die dann 4 - 5 Stunden, statt 5-6, aber in der Klasse 4-6 oder 3-7 sind dann beide Gruppen drin - ohne Unterscheidung.
>> Vergleiche ich z.B. eine beliebige Streckenlänge des „Ruhrschleichwegs“ mit einer
>> gleich langen Streckenlänge der A20 (egal in welche Richtung)
Kannst Du machen, habe ICH aber nicht gemacht… Ich habe die A3 nicht mit der teilweise parallel verlaufenden A45 verglichen, sondern nur mit sich selbst
>> A20 […] Das dürfte DEINE Lieblingsautobahn (in Deutschland) sein/werden, wenn Du sie
>> noch nicht kennst: […]
Ich kenne sie: von Unfallmeldungen in der Presse
(Auch die A19).
Unterwegs war ich dort noch nie. Aber gerade Vollgasstrecken sind nicht meine Lieblinge (ebensowenig wie Nascar-Rennen spannend sind). Die A7 an den Kasseler Bergen ist bisher mein Favorit (ich denke, es ist eher eine Frage von Tagen, bis dort 130-er Schilder aufgestellt werden) - neben A3 um Montabaur, wobei da meist auf 130 begrenzt wurde - von daher: mag ich nimmer. Die Sauerlandlinie war auch geil - aber da sind jetzt auch schon überall Temposchilder und Baustellen.
Auch auf der A4 stehen mittlerweile überall 130-er Schilder. Wenn das mal kein Zufall ist…
>> Hab immer mehr das Gefühl, daß Du hauptberuflich Verkehrszähler/Streckenkontrolleur bist,
Privat fahre ich derzeit um die 40.000-50.000 km pro Jahr - meist auf den gleichen Strecken.
Beruflich fahre ich pro Woche 250 - 800 km auf immer den gleichen Strecken. Früher bin ich bis zu 900 km pro Tag gefahren (beruflich): Kurier, Autos überführen und IT-Serviceleistungen, ZUSÄTZLICH zu den privaten km.
Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich mir klar machen muss, wann ich wo am besten fahre…
So kann ich auch Zusagen machen, wann ich ankomme (und sie klappen in den MEISTEN Fällen). Beruflich war/ist das ein extremer Vorteil.
Manchmal sage ich die Ankunftszeit sogar auf die Minute genau an - und das auf über 1000 km Fahrstrecke. Selbstverständlich tue ich das nicht konkret, sondern sage: wir kommen zwischen 22:30 und 0:00 h an, am wahrscheinlichsten um 23:15h. Wenn es tatsächlich 23:15h wird, muss ich lachen, denn auf dem Weg essen wir z.B. zu abend, OHNE auf die Uhr zu schauen (Hunger = Fresstellensuche, meist McD => parken, Toilette, gemütlich hinsetzen, ohne Hast essen, weiterfahren). Aber da ich/wir die Strecke so brutal oft gefahren sind, sind die Zeiten für die gleichen Aktionen derart ähnlich, dass ich Fahrzeiten tatsächlich auf die Minute vorhersagen kann.
Auf 1000 km (D-A-HU) sind viele Bereiche, die WAHRSCHEINLICH frei befahrbar sind, und Bereiche, die WAHRSCHENLICH (um die Uhrzeit) verstaut sind. Unterwegs sind die freien Strecken dann teilweise weniger frei, dafür die Verstauten auch weniger verstaut - und so heben sich glückliche Zeitgewinne und unglückliche Zeitverluste gegenseitig auf, dass die geschätzte Ankunftszeit tatsächlich stimmt. Die Wahrscheinlichkeit ist vergleichbar mit Roulette. Wenn Du oft genug spielst, wirst Du bei knapp 50% rot und knapp 50% schwarz GENAU vorhersagen können, wie viel Geld Du verlierst (zwischen ~1,3 und 5,x %). Im Einzelfall kannst DU natürlich gewinnen oder eben auch alles verlieren. Du musst nur oft genug spielen, um auf diese geringe Verlustquote zu kommen.
>> so passioniert wie Du Fahrzeiten/Geschwindigkeiten auf den verschiedensten Strecken immer
>> vergleichst
Überlebensstrategie
>> oder befährst Du dieselben Strecken so oft, daß alles andere während der Fahrt langweilig wird?
Teilweise ja…
>> indem ich nach etwa gleichlangen Alternativrouten schaue und diese im unregelmäßigen Wechsel befahre
Habe ich nicht…
Die einzige Alternative, die ich mir manchmal gönne, ist DURCH Wien. Die Alternative ist IMMER mit Zeitverlust verbunden. In verkehrsarmen Zeiten ist der Zeitverlust allerdings so gering, dass die gesparten 20 km „schwerer“ wiegen, und sich damit lohnen.