Hallo erstmal
Ich nutze nun auch schon seit vielen Jahren verschiedene Arten von Mitfahrgemeinschaften, mal als Fahrer, mal als Mitfahrer und habe alles in allem mehr positive als negative Erfahrungen gemacht. Und genau dieser Sachverhalt hat mich immer wieder dazu bewogen, auf diese Art des Reisens zurückzugreifen.
Um das Risiko negativer Erlebnise von vornherein zu minimieren, vertraue ich vor allem auf mein Bauchgefühl und kann das auch nur allen anderen empfehlen! So kann es eben auch mal sein, dass ich jemandem, der mir bei der der Fahrt vorangehenden Kommunikation ‚nicht ganz koscher‘ erscheint, sage, dass schon alle Plätze vergeben sind, selbst wenn ich bislang keinen Mitfahrer habe. Ich selbst trage Fahrten sowieso nur ein, wenn ich ganz sicher sowieso fahren würde - egal ob ich nun Mitfahrer finde oder nicht.
Und wenn mich mein Bauch gezwickt hat, während ich mit einem potentiellen Fahrer telefoniert habe, dann habe ich auch direkt am Telefon schonmal gesagt: Sorry, aber ich glaube ich suche doch lieber noch weiter oder nehme die Bahn.
Im übrigen bestehe ich immer darauf mit dem Fahrer/ Mitfahrer direkt zu kommunizieren. Wenn jemand eine Mitfahrt im Auftrag des Freundes/Bruders/Ausländers,der kein deutsch spricht, treffen möchte, bestehe ich immer darauf die Nummer desjenigen zu bekommen, mit dem ich letzten Endes zu tun haben werde, eben um einen Eindruck von ihm zu bekommen und auch um Missverständnisse nach dem „Stille-Post-Prinzip“ auschliessen zu können.
Als Fahrer nehme ich das Geld meist bei einem Tankstop unterwegs ( wer will schon an einer Raststätte aussteigen müssen, weil er nicht zahlt?) oder aber bei Ankunft, jedoch auch vor dem Öffnen des Kofferraums. Bisher hatte ich allerdings auch noch nie Mitfahrer, die nicht zahlungswillig waren. Ganz im Gegenteil - Hatte ich mal nicht ausreichend Wechselgeld, und angeboten noch eben am Laden in der Nähe zu wechseln, rundeten die meisten auf den nächsten 5er auf.
Als Mitfahrer finde ich es allerdings auch nicht schlimm bei Abfahrt zu zahlen - muss ich bei öffentlichen Verkehrsmitteln ja auch.
Im übrigen versteht es sich für mich als Mitfahrer von selbst, das Geld abgezählt mitzubringen - immerhin weiss ich ja vorher welcher Fahrpreis abgesprochen ist und kann mir das Geld dementsprechend ns Portemonnaie stecken.
Im grossen und ganzen fände ich ein Bewertungssystem nach dem Vorbild eines grossen Internet-Auktionshauses trotzdem sinnvoll. Jedoch nur, wenn dem Bewertetem auch die Möglichkeit einer Stellungnahme eingeräumt wird. Denn häufig liesst man in o.g. Systemen als Begleittext einer negativen Bewertung " alles in Ordnung"… was meiner Meinung nach nicht stimmig scheint… .
Die unangenehmsten Mitfahrer, die ich je hatte, waren:
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Jemand, der am Vorabend feiern war und leider bei der Abfahrt am Vormittag immer noch soviel Restalkohol hatte, dass alle im Auto seine nach-party-typischen Ausdünstungen ertragen mussten und ich zweimal auf einem Parkplatz halten musste, weil er meinte, sich übergeben zu müssen
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Jemand, dem von dem Geruch eines Neuwagens schlecht wurde und Angst bekam, wenn ich auf der Autobahn schneller als 100 km/h fur… (btw, ich hatte im Inserat erwähnt, dass ich einen Mietwagen nehme, welche ja meistens recht neu sind). Was zahlreiche Stops und das langsame Fahren mit geöffneten Fenstern bei -10°C Aussentemperatur erforderte… *grummel*
Die unangenehmsten Fahrer:
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Ein älterer Herr, der sich das Auto mit 4 jungen Frauen vollud, die ganze Fahrt über anzügliche schlechte Witze machte und vor allem über eine Strecke von 480km nicht einen einzigen Schulterblick machte und mehrfach nur ganz knapp und aufgrund der Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer Unfällen entkam.
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Ein Herr, der im Inserat einen neuen Kombi als Fahrzeug angab, dann aber mit einem über 20 Jahre altem Kleinwagen, mit nicht richtig schliessender Beifahrertür, wackeligem Beifahrersitz und fehlenden Gurten auf der Rückbank am Treffpunkt stand, dieses Auto mit 4 Leuten vollud, obwohl der kleine Kofferraum durch einen nachgerüsteten Autogastank schon voll belegt war, und somit jeder sein Gepäck auf dem Schoss halten musste (300km Fahrt).Desweiteren verlangte er trotzdem den vollen Fahrtpreis von 6€/100km und wollte am Ende zu einem anderen Zielpunkt fahren, als zuvor angegeben (Ankunft war nach 0h in Berlin) und hat sich nur nach hitziger Diskussion und Androhung die Polizei zu rufen, bewegen lassen, zum zuvor vereinbarten S-Bahnhof zu fahren… .
Aber solche erlebnisse sind zum Glück wirklich nur Ausnahmen, Gegenteilige Erfahrungen und wirklich lustuge Fahrten/nette Bekanntschaften überwiegen bei weitem … Und seit ich meinem Bauchgefühl folge und mich auch nicht scheue bei entsprechendem Verdacht, ehrlich zu sagen, dass ich lieber nicht mitfahre/mitnehme, hatte ich gar keine schlechten Erfahrungen mehr machen müssen
Im übrigen habe ich das Gefühl, dass mehr Frauen Fahrgemeinschaften als Mitfahrer nutzen, Männer meist eher selbst fahren - zumindest habe ich mehr weibliche Fahrgäste, sitze aber häufiger bei Männern im Fond). Eventuell ist das der Grund, weshalb Frauen scheinbar öfter kurzfristiger absagen … ?
Ich selbst bestehe immer darauf, dass mir die Mitfahrt am Abend zuvor nochmals per sms oder Anruf bestätigt wird und sage auch, dass ich den Platz, falls dies nicht geschieht, anderweitig vergebe… Seitdem bin ich nicht mehr unangekündigt stehengelassen worden.