Umfrage zum Einbruch des Mitfahrmarktes

Du wolltest also wohl mit dieser Bemerkung den Verfasser des vorstehenden Eintrags erfreuen?

So lange, er die möglichen Zwischenhalte in seiner Fahrtbeschreibung genau angibt, kann jeder so viele Umwege fahren, wie er will, zumal wenn er meint bzw. offensichtlich die persönliche Erfahrung gemacht hat, nur dadurch mehr Mitfahrer für seine Angebote zu interessieren, die dann auch wirklich bei ihm mitfahren. Mitfahrer, die solche Umwege - incl. der damit verbundenen, wesentlich längeren Fahrzeiten - stören, müssen diese Mitfahrgelegenheit doch nicht auswählen, oder?

Ich selbst fahre - wie Du - keine  Umwege mehr, sondern wähle als Zwischenhalt ebenfalls Stationen des ÖPNV in Autobahnnähe, falls ich überhaupt noch irgendwelche Zwischenhalte anbiete. 

Auf meiner seit langer Zeit monatlich befahrenen Strecke ca. 550km von Halle (Saale) nach Aachen hatte ich vor mehreren Jahren mal einen Mitfahrer, der mich (vor der Fahrt) bat, ihn in Wuppertal rauszulassen. Ich antwortete, kein Problem, max. aber 2km Umweg von meiner Route. So fuhr ich dann kurz von der A1 runter und wollte ihn an der erstbesten Bushaltestelle des Wuppertaler Stadtverkehrs absetzen. Am Ende hat der Typ aber solange gebettelt, bis ich ihn doch bis zum Hauptbahnhof gefahren habe.

Ihr könnt Euch denken, was folgte: um wieder zur A1 zurückzugelangen, benötigte ich 75min im Feierabendverkehr, meine beiden anderen Mitfahrer nach Aachen waren vollauf bedient und sauer. Schließlich drückte ich jedem einen 5-Euro-Schein als Entschädigung in die Hand.

Dies als kleine Geschichte zum Thema Umwege-Fahren. Es gibt Gegenden, wo man das machen kann, in Ballungsgebieten sollte man es tunlichst lassen!

Natürlich kann er das. Aber er kann mit dieser Einstellung sicher nicht als typischer Fahrtanbieter herhalten und wenn er seinen Kleinbus regelmäßig gefüllt hat, ist das eben _kein_ Hinweis darauf, dass der hier postulierte Mitfahrermarkt nicht eingebrochen ist. Wenn man die Mitfahrer nur ausreichend pampert, hat man das Auto immer voll. Genauso wie jemand, der Köln-Berlin für einen Zehner anbietet.

Die spannendere Frage ist die nach den Durchschnittswerten - also danach, wie sich insgesamt die Nachfrage und das Angebot verändert. Und da wohl niemand hier zu dieser Frage verlässliche Statistiken liefern kann, sind wir schlicht darauf angewiesen, es bei den Erfahrungen Einzelner zu belassen. Ich sehe jedenfalls auf meinen Strecken tendenziell eher eine Abnahme des Angebots aber auch eine Abnahme der Nachfrage. Als Fahrer ist mir das weitgehend egal, da kompensieren sich beide Effekte. Aber als Mitfahrer ist es nervig, wenn man gerade auf wenig frequentierten Strecken oder zu eher ungewöhnlichen Zeiten gar keine Mitfahrgelegenheiten mehr findet.

Und wenn man selbst erst einmal den (sicher nicht repräsentativen) Eindruck hat, dass der Mitfahrermarkt rückläufig ist, dann liegt es auch nicht fern, einen der Gründe dafür in dem Verhalten des sogen. “Marktführers” zu sehen. Dass die Heinis ihre Aktionäre füttern wollen, ist ja okay und nachvollziehbar, aber es wäre eben schön - und langfristig für alle Seiten besser - wenn das zumindest mit rudimentärem Know-How gepaart wäre, statt mit dem Gestümpere der letzten 24 Monate.

ciao

volker

Aha, Du bestimmst also, wer als typischer Fahrtanbieter herhalten kann, weil er persönlich eben keinen Einbruch des “Mitfahrmarktes” festgestellt hat.

Wer bietet denn Köln - Berlin für EUR 10,00 an? Es gibt aber hier Anbieter, die mit  “Haustürservice” Mitfahrer anzulocken versuchen. Das dürfen sie natürlich gerne, auch wenn sie selbst schreiben, dass sie trotzdem kaum erfolgreich sind.

Ansonsten sind Deine vielfach verwendeten Begriffe wie Heinis , Gestümpere etc. eben beredter Ausdruck dafür, wie Du gegen BBC hetzt. Das vorgenannte Vokabular ist hier eben üblich und von vielen Lesern gerne gesehen.

Das wirst Du jetzt sicher als Angriff gegen Deine Person betrachten. Du kannst ja auch gerne ein eigenes Portal eröffnen und bekannt machen. Das wird dann sicher überaus erfolgreich sein. Mitstreiter mit grandiosen Ideen und dem erforderlichen Kapital findest Du hier bestimmt genügend.

Ich lasse mich _während_ der Fahrt auf keine Diskussionen ein! Schon deswegen nicht, weil ich nicht überall ortskundig bin und daher selbst gar nicht abschätzen kann, ob der gewünschte “kleine Umweg” nun 10 Minuten oder doch eine Stunde kostet. Wunschziele kann man mir gerne einen Tag vorher mitteilen und ich kann dann checken, ob ich dort hin fahre oder nicht. Das hat für alle Beteiligten den Vorteil, dass bei Fahrtbeginn die Strecke bis auf den letzten Kilometer im voraus geplant ist - mal von den seltenen Fällen unvorhersehbarer Ereignisse abgesehen.

Das heisst nicht, dass ich grundsätzlich keine Umwege fahre - speziell am späten Abend fahre ich auch schon mal 15 km Umweg, vor allem wenn jemand sonst nicht vernünftig an sein Ziel käme. Aber ich mache sicher keinen Shuttleservice von Hbf. zu Hbf. oder fahre mit der U-Bahn im Berufsverkehr um die Wette. Aber in jedem Fall wird das _vorher_ kommuniziert!

Was Wuppertal angeht: 1,3 km neben der A1 liegt der S-Bahnhof Wuppertal Langerfeld, da kommt man selbst im Berufsverkehr noch halbwegs anständig hin und wieder auf die A1 zurück - und der Mitfahrer kommt von da zeitnah und problemlos weiter.

ciao

volker

Nein, das tue ich gerade nicht - und das habe ich oben auch geschrieben! Ich habe im Gegenteil ausdrücklich betont, dass hier niemand über verlässliche Statistiken oder Durchschnittswerte verfügt. Vielleicht liest Du meine Beiträge einfach zukünftig etwas sorgfältiger, das würde der Diskussion sicher gut tun und Missverständnisse vermeiden.

Und was das “Gestümpere” angeht, das habe ich in diesem Forum an anderer Stelle ja wohl ausführlich und häufig genug mit Inhalt gefüllt! Angefangen von der kaputten Suchfunktion über die völlig unflexible Software, dem gruseligen Zensursystem, den unverschämten Provisionszahlungen, der Bevormundung von Fahrern und Mitfahrern, den Lügen und leeren Werbeversprechen und so weiter und so fort… Da wirst Du es mir nachsehen, dass ich das ab und an unter “Gestümpere” subsumiere ohne mich jedes Mal in Einzelheiten zu ergießen. Und selbstverständlich zeige ich meine ablehnende Haltung gegen dieses Unternehmen auch gerne und jederzeit durch die Verballhornung des Namens und durch Begriffe wie “Heinis”. Das sind aber gerade _keine_ persönlichen Angriffe. Weil sie keine Person treffen! Ich würde z.B. niemals einen der Jubelperser hier - sofern er sich hier irgendwann als Mitarbeiter von blaschwafel outen würde - als “Heini” bezeichnen. So wie ich hier auch nicht gegen einzelne User hetze, aber das ist vielleicht eine Frage der persönlichen Sozialisierung.

In Bezug auf ein Unternehmen, dass sich ohne Rücksicht auf Verluste in den Mitfahrermarkt drängt und nur mit geballter Marketingpower - dafür aber leider ohne Sachkenntnis - den Mitfahrermarkt mittelfristig an die Wand fährt,um kurzfristige Aktionärsinteressen zu befriedigen, gebietet mir meine gute Kinderstube hingegen deutlich weniger Zurückhaltung. Wowereit!

ciao

volker

Also, “Er” liest hier mit… :wink:

@Volker
Wenn du meine Vorposts nochmal genau liest, wirst du feststellen, dass 27 km resp. 35 min Fahrzeit vor und nach der eigentlichen Strecke entstehen, um überhaupt Mitfahrer zu finden. Geht auf Fahrten Richtung Süden nicht anders. Mein Heimatort ist leider kein Hotspot. 50% Zeitaufschlag für die Mitfahrer ist deshalb falsch, der gilt nur für mich.
Darüber hinaus kann ich auch mitdenken und frage vor den Fahrten zum Beispiel ab, ob jemand evtl von Chemnitz noch mit ÖPNV weiter ins Gebirge fährt. Das kommt häufiger mal vor. In solchen Fällen warte ich dann auch nicht auf unpünktliche Mitfahrer.

Zur Fahrzeit: Meiner Erfahrung nach sind viele Mitfahrer gar nicht so nicht so für´s “auf die Tube drücken”. Ich hatte auch auf Anhängerfahrten immer Mitfahrer, die längste Strecke war Berlin-Karlsruhe (4 MF), zurück über Frankfurt (5 / 1 MF). Ihr könnt euch vorstellen, wie lange man da unterwegs ist. Das war selbstverständlich vorab alles in der Fahrtbeschreibung angegeben, den Preis hab ich entsprechend angepasst. 

@olive65
Danke für die Unterstützung, aber das ist nicht nötig. Ich bin alt genug und auch lange genug dabei. Meine erste MFG hab ich 2004 auf der Strecke B-HRO-HST angeboten.

@zzz
Für “Vorbeiflüge” Nürnberg kann ich den S-Bhf Fischbach empfehlen. Der liegt günstig - allerdings am Kreuz A9/A6 - und ist unter Mitfahrern bekannt und auch akzeptiert.

Zurück zum Thema:
Einige Seiten zuvor habe ich unabhängige (!) Dokumente verlinkt, die MFG in die Kontext “Share Economy” und “Mobilität” einordnen und mit anderen Angeboten vergleichen. Irgendwo dort steht auch, dass im Vergleich zu MFZ/MFG - Zeiten doppelt so viele Menschen MFG nutzen,  allerdings die Zahl der MFG- Angebote um den Faktor 2,7 zugenommen hat. Das heißt pro Fahrer eine durchschnittlich geringere Auslastung (= Wahrnehmung), objektiv jedoch ist das eine Zunahme. 

VG Thomas

 

Das muss man allerdings sehr vorsichtig interpretieren! Aus der Zahl der Nutzer eines Dienstes kann man nicht automatisch auf dessen Auslastung schließen. Es mag beispielsweise durchaus eine Folge der inflationär geklebten Urinalplakte von blubberblöd sein, dass die Nutzerzahl dieses Dienstes in die Höhe schnellt - was aber nicht unbedingt mit der Zahl der angebotenen (bzw. nachgefragten) Fahrten korrelieren muss. “Karteileichen” oder one-time-per-year-Nutzer werden da schließlich genauso gezählt, wie regelmäßige Nutzer. Wenn man also der Annahme zuneigt, dass blubberblöd Vielfahrer in einer Weise vergrault, dass von diesen deutlich weniger Fahrten angeboten werden, wiederspricht das nicht grundsätzlich der Beobachtung insgesamt steigender Nutzerzahlen. Wie gesagt, ich behaupte nicht, dass dies so ist, weil ich dafür natürlich keinen Nachweis habe und meine persönliche Einschätzung alles andere als repräsentativ ist. Ich mahne lediglich die nötige Vorsicht bei der Betrachtung derartiger Statistiken an. :wink:

ciao

volker

Thx! Das dachte ich mir irgendwie, aber danke für den konkreten Hinweis! :slight_smile:

Was die Faktoren (Fahrer zu Mitfahrer) angeht: 2,7 zu 2 mag den Effekt teilweise erklären, aber warum ist der Faktor nicht 2,7 zu 2,7 oder gar 2,7 zu 3?

Antwortmöglichkeit 1: weil die Spritpreise so teuer wurden, dass mehr Fahrer bereit sind, diverse Stinker :wink: im eigenen Wagen mitzunehmen. Andererseits… Die Spritpreise sind eigentlich gesunken… Die Reallöhne im mittleren bis unteren Sektor aber auch…

Antwortmöglichkeit 2: weil Bla ein massiver Hemmnisfaktor ist.

Antwortmöglichkeit 3: Tzätz Leif (alles Weitere als Möglichkeit inkuldierend, wie den Busmarkt, die Bahnpreise, das Wetter, die Sternenkonstellation und die Farben von Merkels diversen Kostümchen)

Ich tendiere nach wie vor dahin, die Verantwortung zum Großteil bei Bla zu sehen, also Antwortmöglichkeit 2.

Ansonsten: mit Volkers Argument auch einverstanden…

Die einzige, belastbare Zahl wäre eine repräsentative Umfrage, wie sich die Mitfahrerzahlen entwickelt haben. Allerdings können wir langsam davon ausgehen, dass die Umfragen von noch so rennomierten Instituten auch alle Fakes sind.

Dies dürfte nicht jetzt erst so sein. Als Student habe ich auch mal Umfragen durchgeführt. Den “Soll” habe ich geschafft (ebenso alle Kommilitonen, die mit mir zusammen das Stadtviertel befragt haben, war ne gute Gaudi). Andere Befrager haben aber viel mehr geschafft, als jeder Beliebige von uns, die wir alle gewissenhaft gearbeitet haben… Wenn ich mich recht entsinne, gab es 20 Pfennig pro Bogen. Bei normalem Arbeitstempo waren das ca. 8 - 10 DM pro Stunde (die Befragung betraf den Bekanntheistgrad diverser Geschäfte in diversen Einkaufszonen, mit A, B-Lagen, die Nettobearbeitunsgzeit des Fragebogens war ca. 30 s, heutzutage mit Tablet wären es wohl 20s). Andere Studenten haben lockere 13 - 15 DM pro Stunde “vorweisen” können. Faszinierend!

@all

Die erste Buchung für meine nächste Reise in ca. drei Wochen (insgesamt ca. 1700 km, davon ca. 1400 km in mehreren Etappen an diversen Tagen zum Mitfahren inseriert) ist bereits eingetrudelt. Ob sie Bestand hat, sei mal dahingestellt - aber sie ist schon da. Ein statistischer Ausreißer. Buchung ist über Bla. Fahrpreis: [EDIT: Preis bei Bla explizit gefunden, und auch den Gesamtpreis nach dem Ausloggen ermittelt] 4 EUR über FG/MFG… Beim Einstellen der Fahrt habe ich die Preise von Bla nicht “angefasst”. Die Denkresistenz von Bla verbietet JEGLICHEN Änderungswunsch oder Eingriff in deren System.

Zudem: ich werde Mitfahrer NICHT mehr vorab oder sofort bei Antritt der Fahrt über die Alternativen oder über Metasuchmaschinen informieren.

Das tue ich nur noch, wenn der Mitfahrer sympathisch ist, und als zuverlässiger Mensch erscheint, folgerichtig erst gegen Ende der gemeinsamen Fahrt.

Alles andere ist praktisch eine offene Aufforderung, für Bla-Fakes (AKA “technische Fehler”) oder unzuverlässige Zeitgenossen ein Wirkungsfeld zu öffnen.

Wir werden darüber nur spekulieren können, belastbare Zahlen gibt es dazu ja eher nicht und was ein oder zwei Hände voll User hier berichten, ist statistisch auch irrelevant. Aber es gibt immerhin ein paar Ansatzpunkte dafür, dass Antwort 2 zumindest ein paar gute Argumente auf seine Seite ziehen kann:

  • Blaschwafel ist für Fahrer unflexibel und umständlich!
  • deswegen ist es plausibel, wenn Fahrten (vor allem kürzere) immer häufiger erst gar nicht angeboten werden.
  • Blaschwafel drängt konzeptionell bessere Plattformen aus dem Markt!
  • deswegen werden dort weniger Fahrten angeboten und weniger Nachfrage erzeugt (“Ebay-Effekt”)
  • Blaschwafel ist für Mitfahrer unflexibel und umständlich!
  • deswegen verliert die MFG gegenüber anderen Angeboten an Attraktivität
  • Blaschwafel verteuert die MFG um ca. 20%
  • deswegen schrumpft der Preisvorteil gegenüber anderen Angeboten
  • Blaschwafel nimmt der MFG die Spontanität
  • s.o. :wink:

Das sind alles mögliche Gründe, warum der Mitfahrermarkt unter blaschwafel leidet. Nun mag man sicher auch Dinge finden, die blablöd sich als positiven Effekt auf die Fahne schreiben darf. Das ist zum einen die Rekrutierung von neuen Fahrern und Mitfahrern über die massive Werbung. Es werden also Leute auf MFGen aufmerksam, die vorher nicht mal wussten, dass es sowas gibt. Und zum anderen ist es die hier schon erwähnte “Sicherheit” des Fahrers gegen kurzfristige Absager und Nichterscheiner.

Nur sind diese beiden Punkte eben recht unbedeutende Vorzüge, denn zum einen nützen potentiell geworbene Neuinteressenten wenig, wenn man einen großen Teil durch das kaputte System gleich wieder abschreckt und was die genannte Fahrpreisgarantie (bzw. 50%-Regel) angeht, so ist das ja kein Verdienst von blubberblöd, sondern geht voll auf Kosten der Mitfahrer, die diese Zahlung abdrücken dürfen. So sehr es einen Fahrer auch freuen mag, so sehr wird es einen potentiellen Mitfahrer abschrecken, wenn er weiß, dass er 50% Fahrkosten plus 100% Provision zahlen muss, falls ihm im Laufe des Vormittags klar wird, dass er die für den nächsten Morgen gebuchte MFG nun doch nicht wahrnehmen kann.

Letztendlich werden wir diesen Thread in 1-2 Jahren wieder hervorkramen und dann mal schauen, ob blaschwafel die Sache endgültig an die Wand gefahren hat… :huh:

ciao

volker

@zzz
Gerne, den Tipp hab ich von einem Mitfahrer bekommen, als ich mal von Neckargmünd nach Chemnitz schon unterwegs war. Mit meiner Liebsten und ihren Kindern übrigens, aber das Auto ist ja groß genug… Kann ich übrigens wärmstens empfehlen - wer mit Kindern unterwegs ist und noch jemanden mitnehmen kann - tut es! Die Kids sind dann beschäftigt … ;-) 

@Volker
Stimmt schon mit den Karteileichen oder Selten-MF, aber ich würde zu der Hypothese tendieren, dass das früher nicht so anders war. Ich hätte auch gerne einige ausführlichere Statistiken verlinkt, aber um die hier geposteten überhaupt zu finden, musste ich schon einigermaßen kreative Suchbegriffe nutzen.
Ich denke, dass sie den derzeitigen Gesamtmarkt und den Trend recht gut abbilden, aber die tatsächliche Nutzung ist ganz stark streckenabhängig, Ich nehme Aussagen von Fahrern, die auf ihrer Strecke einen Einbruch wahrnehmen, deshalb auch durchaus ernst.

Und ich bin - anders als du - sicher, das man Flixbus zumindest auf Strecken zwischen Hotspots in die Betrachtung einbeziehen muss.
Warum sollte jemand von Leipzig nach Berlin für 10 - 12 € (inkl. Blablacar-Gebühr) mitfahren, wenn er eine halbe Stunde später für 7,90 € - 9,90 € mit Flix von Zentrum zu Zentrum gefahren wird? Die Verbindung wird auf Fahrtfinder.net direkt mit angezeigt… :slight_smile: Der Bus ist auf dieser Strecke gerade mal 20 min langsamer. Und das trifft bestimmt auch auf andere Routen zu.

 

Für einige spezielle Strecken mag ich Dir zustimmen, da ist der Bus möglicherweise tatsächlich eine Konkurrenz. Aber sicher nicht in der Breite, dafür sind die angebotenen Verbindungen einfach zu unflexibel, zu langsam und vom Preis her auch nicht besonders attraktiv.

Wenn die eigene Hauptfahrstrecke auch direkt vom Flixbus bedient wird, ist das eben Pech. Und da tut es dann doppelt weh, wenn blaschwafel auf die acht Euro, die man für die Fahrt gerne hätte, noch 25% Provision aufsattelt, denn dann verliert man die Schnäppchenjäger vielleicht wirklich an den Bus.

ciao

volker
 

Flix verwendet eine Software, die den Fahrpreis in Abhängigkeit von der Auslastung berechnet. Am kommenden Freitag kann man mit denen auf der angesprochenen Strecke schon jetzt nicht mehr ganz so günstig reisen. Das ist natürlich einerseits gut für MFG-Anbieter, die an diesem Tag die Strecke fahren, weist aber andererseits auch auf eine bereits jetzt gute Auslastung der Busse hin.

Blablacar scheint ein ähnliches System zu verwenden. Es gab schon Freitage, an denen die Preisempfehlung bei 6 € auf “orange” wechselte, und ab 8 € wurdest der Preis rot angezeigt … an anderen Freitagen waren noch 9 € im grünen Bereich. Zur Erinnerung: Das sind 170 km. Bitte jetzt keine ausschweifenden Anti-Blablacar-Tiraden, die Ambivalenzen dieser Firma gegenüber sind mir hinreichend bekannt und ich teile sie auch.
 

Warum soll man nach dieser Info irgend etwas gegen Bla sagen? Es ist ja nicht pauschal verkehrt, “marktgerechte” Preise vorzuschlagen, ich begrüße das sogar.

Wie sagt man das immer so schön (bezogen auf beliebige, “ambivalente” Strukturen in der Gesellschaft und Politik): es ist ja nicht ALLES schlecht, was die machen (gemacht haben).

Dass unabhängig von der möglichen Nachrage ÜBERHAUPT Mindest- und Höchstpreise vorgeschrieben sind, IST jedoch “ambivalent”. Und der Sachverhalt ist bekannt :slight_smile: Ein kaltes, trockenes Brötchen also…

P.S.: meine letzten Fahrtanzeigen mit genauen Uhrzeiten (stark abweichend von Bla) sind schnell (unter 30 min) freigeschaltet worden, und jede (auch zahlenhaltige) Textoptimierung danach war sofort online. Deutet das auf bessere Prozesse oder weniger Inserate (dadurch mehr Zeit für die Zensurellas)? Dass Vieles automatisiert abläuft ist klar - wirkt sich aber nur bei sofortiger Freischaltung aus. Automaten sollten keine Stunden zur Bewertung eines Textes brauchen…

Wenn Bla die ganze Zeit so funktioniert hätte, wie derzeit, und die ganze Fakerei (AKA “technische Fehler”) nicht zum Geschäftsmodell gehören würden, würde ich Bla als alternatives Geschäftsmodell mit einigen aus meiner Sicht unschönen Lösungen uneingeschränkt akzeptieren.

Auch die Raubkapitalistische Vorgehensweise ist für mich akzeptabel (ich bin kein Sozi, und Bla hat im Rahmen der aktuellen Wirtschaftsordnung, die wir genau so haben wollen, weil wir sie wählen, 100% korrekt gehandelt).

Das Wissen, wozu Bla FÄHIG ist, die Fake-Aktionen in der Vergangenheit bis heute (seufz - die “Technischen Fehler”) - die sind unverzeihlich und bedeuten für mich jeden Moment, dass es zu schlimmen Zuständen mit und um Bla kommen kann. Von daher ist und bleibt Bla für mich der größte Übel, den ich in meinem privaten Umfeld gerade noch so bereit bin, hinzunehmen, weil nur durch dieses Übel durch kann man vielen normalen Menschen eine Freude bereiten, indem man ihnen eine gute, bequeme (mal vom Einstieg ins Auto abgesehen, aber ist man erst drin, ist das Auto auch auf den Rücksitzen SEHR bequem) und günstige Reisemöglichkeit bietet.

Ist Schriftgröße 8 für OT-Anteile i.O. für Dich? :slight_smile:

Muss ja keiner Lesen - aber vielleicht findet das der Eine oder andere unterhaltsam, deswegen schreibe ich sie… Für sich selbst vergrößern geht immer, wen der Text nicht interessiert wird sich an den kleinen Buchstaben hoffentlich nicht stören… Im übrigen war das eine öffentliche “Hilfsmoderation” Deinerseits, in manchen Foren ist das tödlicher Selbstmord :wink:

Ja, Schriftgröße 8 passt.

VG,
MVP
 

PS: Danke übrigens an alle - der Thread hat wieder zum Thema zurück gefunden. :wink:

Hallo zusammen,

ich möchte auch gerne zum ursprünglichen Thema meine Senf dazu geben:

  • seit 2009 fahre ich die gleiche Strecke (ca. 260 km mit Mitfahrer + 20 km Restweg von/nach zu Hause) mehr oder weniger wöchentlich zu den geichen Zeiten

  • aktuell nutze ich insgesamt 5 Portale für meine Fahrangebote, Anfragen über ein kostenpflichtiges Portal werden von mir nachrangig bedient

  • 95% der Mitfahrer sind Studenten oder junge menschen in Ausbildung, der Rest pendelt zur Arbeit oder Famile und zieht spätestens nach einem Jahr um oder die Beziehung ist nicht mehr existent

  • Stamm-Mitfahrer sind i.d.R im oben genannten Zeitraum oder bis zu 3 Jahren mit dabei (Bachelor/Master-Dauer)

  • über alle Jahre hinweg deutlicher Nachfrageanstieg vor Brücktagen/ langen Wochenende/ Feiertagen und an einem Wochenende im Sommer wegen eines Festvials in der Nähe der Heimat

  • Strecke geht liegt im süddeutschen Raum

  • zur Vorlesungsfreien Zeit (Februar- März und August bis Oktober) starker Rückgang von Angebot und Nachfrage

  • bis ins Jahr 2016 waren Angebot und Nachfrage, abgesehen von den saisonalen Schwankungen, recht stabil

  • problematische (unzuverlässige) Mitfahrer waren bis dahin kein Problem, zumal für mich bei gewissen Verhalten klar ist, dass die Leute dann sowieso nicht mitkommen

  • seit Einführung der Gebühren/Buchungssystems und der massiven Werbung eines Portals ist das Angebot an Fahrten leicht gestiegen, aber die Kostenbeteiligung (je nach Streckenabschnitt) um bis zu 30% gesunken => habe die entsprechenden Zahlen meiner Fahrten vorliegen

  • seit 2016 gibt es eine signifikante, sukzessive Abnahme der Nachfrage

  • Mitfahrer sind nachweislich auf Bahn oder Bus umgestiegen, auch aktive fahrer bieten keine Mitfahrgelegenheiten mehr an, Stamm-Mitfahrer fahren nur noch bei mir mit sonst ÖPNV

  • in 2018 ist es seit 8 Jahren das erste mal passiert, dass ich überhaupt keine Mtfahrer finden konnte, obwohl ich mind. 1 Woche vorher inseriert habe

  • Mitfahrer werden auf allen Portalen unzuverlässiger, neuerdings nimmt die Anzahl der >24h Stornierungen auch zu

  • Subjektiv hat sich auch das Verhalten der Mitfahrer geändert (kann auch sein, dass ich es mittlerweile anders wahr nehme, man wird ja auch älter): Grundsätzlich wird nicht mehr gefragt ob man im Auto essen oder trinken darf; alles vollsauen mit Krümmeln, Müll (nicht vergessen, in die Türablage gestopft!) und Schlamm (ich frag mich wo man in der Stadt sowas überhaupt geht?!); Mitfahrer erwarten, dass man Sie von Haustür zu Haustür fährt und irgendwo in der Pampa abholt/absetzt; Inserate werden nicht gelesen; wenn überhaupt vorher fragen gestellt werden, passiert das in vielen Fällen in einer unmöglichen Art und Weise; Mitfahrer erwarten das man Dienste wie Whats-App benutzt und schreiben am Treffpunkt noch irgendwelche Nachrichten, die sowieso nicht frei gegeben oder übertragen werden, anstatt anzurufen; wenn man sich verspätet wird nicht bescheid gesagt und hinterher noch rum gemault wieso die restlichen Mitfahrer schlechte Laune haben… zum Glück gibt es auch noch ein paar normale Mitfahrer

Auch für die Anstifter scheint es nicht so gut zu laufen, da ab dem 13.03. eine Pauschale ,für die MItfahrer, testweise die Abzock-Gebühr ersetzen soll. Fahrer können dann wieder das Geld direkt von den Mitfahrern erhalten (Paypal will Geld sehen?) womit dann vermutlich auch die Ersatzzahlungen ausbleiben werden…

Schaun wir mal wo die shared economie noch hin führt…

Dabei steht in den Bla-Statuten, dass man das Auto des Fahrers nicht vollzumüllen hat :slight_smile:

Aber - lesen ist Glücksache.

Naja, wenn man sich als Fahrer das Recht heraus nimmt, Teile der AGB von Blaschwafel zu ignorieren, muss man das dem Mitfahrer auch zugestehen. :stuck_out_tongue: :stuck_out_tongue: :stuck_out_tongue:

Im Ernst: Wer mein Auto nicht tipptop verlässt, hat beim Aussteigen ein massives Problem! So freundlich wie die erste Aufforderung zur Müllentsorgung ist, so nachdrücklich werde ich, falls diese ignoriert würde. Ich hatte erst einmal einen Fall, wo ich sowas nicht bemerkt habe, weil ich auch nicht an jedem Ausstiegspunkt unter die Sitze schaue - aber grundsätzlich sind meine Mitfahrer eigentlich ordentlich.

Was das Essen angeht: Ich halte es für eine Form der Höflichkeit, danach zu fragen - mache ich in fremden Autos ja auch. Aber ich erlaube es ja auf Nachfrage ohnehin, also tangiert es mich wenig, ob ich höfliche oder unhöfliche Mitfahrer im Auto habe. Und falls jemand tatsächlich versuchen würde, mit den berühmten Pommes rot/weiß oder einem Softeis einzusteigen, bin ich schon noch in der Lage, dieses Ansinnen abzulehnen.

ciao

volker

Kleiiiiner Unterschied… Ich kenne die AGB und beziehe mich darauf in der Absprache mit dem Mitfahrer (dass die 15 min zum vergessen sind). Wenn er nicht einverstanden WÄRE, müsste er nicht buchen - oder im Buchungsfall würde ich für ihn stornieren und der Drops ist gelutscht.

Nun stelle man sich vor, ein Mitfahrer meldet an, seinen Müll bei mir im Auto entsorgen zu wollen…  :P  :P  :stuck_out_tongue: