Was haltet Ihr von Fahrerhaftung?

Zu Zeiten der Mitfahrzentrale (mit diesen kleinen Büros) hat man als Fahrer sogar einen Vertrag unterschrieben, in dem angedroht war, im Fall des Nichterscheinens das Bahnticket für den Mitfahrer zahlen zu müssen.

Nur bei einem dokumentierten, trifftigen Grund für den Ausfall der Fahrt war man von dieser Maßnahme befreit (Krankheit=Attest, Defekt=Werkstattrechnung usw.)

Ob diese Maßnahme jemals angewendet wurde, weiß ich nicht.

Wie man eine solche Fahrerhaftung aktuell ausgestalten könnte, möchte ich nicht ausarbeiten. Vorstellbar wäre auch eine Versicherung (vergleichbar wie in Reisebüros), für die der Fahrer den Beitrag zahlen müsste. Vorstellbar wäre auch die direkte Haftung, wobei die Vermittlerseite zwischen den Stühlen sitzen würde.

Fakt ist, dass eine Fahrerhaftung für den Fahrer nicht kostenlos sein KANN.

Ich meine, dass Mitfahren u.a. an zwei antagonistischen Faktoren leidet:
a) Zuverlässigkeit des Angebots
b ) Erwartung der Kostenlosigkeit

Beides zusammen geht leider nicht. Und die Kostenlosigkeit der Vermittlung hat IMO auch keinen rechtfertignden Wert, weil dadurch auch jeder Service um dieses Angebot fehlt.

Bei Bla gibt es gewisse „Sicherheiten“ für den Fahrer, aber NULL Sicherheit für Mitfahrer.

Diskussionswürdig ist auch, ob eine stark erhöhte Zuverlässigkeit für den Mitfahrer eine relevante Zahl von Nutzern generieren würde.

Wie auch immer - sollte der Fahrer (oder eine Versicherung) für den Ausfall der Fahrt haften müssen?

(Hugh! Ich habe abgestimmt.)

Wäre Bla daran interessiert, könnten die das ja spielend einführen! Wollen die aber nicht, denn Blaschwafel ist an der Verbesserung der Zuverlässigkeit auf Seiten der Fahrer überhaupt nicht interessiert!

Diese könnten sie schon sehr einfach - und ohne Kosten - dadurch verbessern, dass man die Bewertungsfunktion nicht nur für getätigte Fahrten sondern auch für stornierte Fahrten öffnet! Zumindest für solche, die <= 72 h vor Antritt storniert werden. Damit könnten die Mitfahrer unzuverlässige Fahrer sehr viel leichter erkennen.

Und das Ganze dann bitte auch umgekehrt! Ich hatte gestern wieder ein Päärchen, das eine Fahrt storniert hat, weil ich nicht bereit war, die Abfahrtszeit um 2 h nach hinten zu verlegen. Wie gesagt - die hatten bereits gebucht, nicht etwa vorher mal unverbindlich angefragt! Und das Gleiche haben sie dann bei mindestens einem weiteren Fahrer für die gleiche Strecke gemacht, wie ich mehr durch Zufall erfahren habe. Von solchen Leuten siehst Du keinen Cent (weil die ja > 24 h vorher stornieren), die blockieren Dir aber tagelang die Plätze - und am Ende kann man die Spacken nicht mal bewerten.

Wenn also schon kostenneutrale und leicht zu implementierende Möglichkeiten zur Steigerung der Zuverlässigkeit nicht genutzt werden, wieso sollten die BWL-Schnösel dann über ein Konzept nachdenken, was - gleich in welcher Weise - auf alle Fälle Kosten verursacht und zudem gegen Missbrauch geschützt werden muss?

EDIT: Ich habe jetzt mal mit “ja” gestimmt. Allerdings muss diese Haftung das Vermittlungsportal übernehmen!

Ein mögliches Modell: Bei einer kurzfristigen Absage (z.B. innerhalb von 72 h vor Fahrtbeginn) erhält der Mitfahrer vom Portal die Kohle für die günstigste zumutbare Ersatzverbindung und im Gegenzug erhält der Fahrer bei der Absage seitens des Mitfahrers die Kostenbeteiligung (oder 50% davon, sofern er den Platz noch ein zweites Mal los wird). Für den Fall, dass Fahrer oder Mitfahrer für das Storno einen nachvollziehbaren Grund vorweisen können (Krankheit/Erdbeben/Tod/…), übernimmt das Portal die Zahlung, andernfalls geht das zu Lasten des Stornierenden. Für diesen Service wird eine angemessene Gebühr pro Fahrt hälftig von Fahrer und Mitfahrer erhoben!

Ein solches Modell müsste natürlich irgendwie gegen Missbrauch geschützt werden.

ciao

volker

ciao

volker

Das Haftungs-Modell ist diskutierbar, im Endeffekt aber vergebliche Liebesmüh.

Mit Bla WILL ich gar keine Verbesserung. Ich kann die nicht leiden. Gerne beteilige ich mich am Niedergang von Bla, nicht an der “Verbesserung” von deren Angebot.

Der bessere Neubeginn müsste ohne Franzosen erfolgen. Hauptproblem hierbei ist, sorry Sven, dass ALLE Anbieter mit ihren Dogmen bis zum Anschlag verbohrt sind.

Hier: gegen Gebühren und gegen Bewertung
BMF : gegen Werbung, gegen Bewertung, gegen Gebühren
D2D : gegen Bewertung, gegen Gebühren
Alle: gegen Werbecampagne
Fast alle: gegen Registrierungszwang

Es BRINGT nichts, an Prinzipien festzuhalten, um aktuelle User nicht zu enttäuschen, und so unterhalb der “kritischen Masse” zu bleiben: AKA man bleibt bedeutungslos, aber die 5 User-Hanseln starten wenigstens keinen Shitstorm.

Benötigt wird Service. Ohne Service läuft nichts gut. Bla ist mit Gebühren und ohne Service. Das läuft auch nicht gut :slight_smile:

Wer Gebühren UND Service für BEIDE Seiten einführt (Fahrer und Mitfahrer), kann trotzdem eine kostenlose Seite führen (das bisherige Angebot unverändert unter fahrgemeinschaft.de), und eine erweiterte Seite mit Full Service für die Gebühr z.B. premiumfahrgemeinschaft.de (mit gegenseitiger Verlinkung und gemeinsamer Nutzung des Seitencodes wo möglich) - oder schlicht mit Premium-Unterseiten, welche die für die “alten Seiten” bestehenden Dogmen ablegen.

Wer als User dann meckert, ist schlicht ein Depp (weil sich für ihn ja nichts ändert, also gibt es auch keinen Grund zu meckern), und der Depp ist verzichtbar.

Mit “geplantem Obsoletismus” (die alten Seiten nicht mehr updaten) kann man früher oder später alle User auf die neuen Seiten überführen.

Das Thema “kostenlos vs. kostenpflichtig” ist ein schwieriges Feld.

Wenn man einen kostenpflichtigen Dienst im Netz anbieten möchte, für den es bereits kostenfreie Alternativen gibt, dann funktioniert das nur dadurch, in dem man entweder besser oder umfangreicher ist, als der kostenfreie Wettbewerb. Der Kunde ist ja grundsätzlich bereit, sein Geld im Netz auszugeben, wenn er dafür einen Mehrwert erhält!

Wenn ich an jeder Ecke 5 GB Cloudspeicher für lau bekomme, dann zahle ich trotzdem bei dem Anbieter, der mir 500 GB bietet (sofern ich die brauche).

Wenn ich an jeder Ecke eine kostenlose Mailadresse bekomme, dann zahle ich trotzdem für eine eigene Domain und anderen Schnickischnacki (sofern ich das brauche).

Was aber NICHT funktioniert, ist die Hand aufzuhalten und dann einen Service anzubieten, der sogar noch schlechter ist als das, was es anderswo für umme gibt! Genau daran scheitert Bla gerade.

Und Bla hat im Moment das Problem, dass sie jeden Cent der paar Einnahmen, die sie in DE noch generieren, in Werbe-Popups und Werbeplakate über jedem zweiten Urinal stecken müssen. Denn Bla funktioniert im Moment nur deshalb überhaupt noch halbwegs, weil >80% der Leute bei “Mitfahrportal” erstmal an BlaBlaCar denken.

Nur haben die Heinis leider außer ein paar mittelmäßig begabten Marketingschnöseln nichts aufzubieten! Vom Mitfahrmarkt hat da niemand Ahnung. Und abseits des Gestümperes unseres heißgeliebten indischen IT-Praktikanten ist auch das technische Knowhow nahe am Nullpunkt.

Dabei wäre es so einfach, auch ohne große finanzielle Investitionen ein paar elementare Verbesserungen anzubringen, die den Mitfahrmarkt in Schwung bringen würden.

Nur mal ein Beispiel: Wenn man mit Leuten spricht, die bislang mit Mitfahrportalen nichts am Hut haben und sie fragt, warum sie statt des unkomfortablen Busses oder der teuren Bundesbahn nicht auch eine Mitfahrgelegenheit in Erwägung ziehen, höre ich nicht selten das Argument mangelnder “Sicherheit” - und damit ist gar nicht in erster Linie die Sicherheit im Sinne dieses Threads gemeint, sondern eher die Frage, ob man sich nicht zu einem Serienkiller, Grabscher oder wem auch immer ins Auto setzt.

Meine Güte - für jede blöde Telefonkarte ist heute PostIdent nötig. Was hindert also Bla daran, seine Fahrer fakultativ per PostIdent zu identifizieren, diese Profile dann mit einem Sternchen als “Identität geprüft” zu versehen und so diese Fahrer gerade den Leuten anzudienen, die von der o.g. Paranoia betroffen sind. Single-Börsen bieten sowas schon seit Jahren an.

Das ist nur eines von Dutzenden möglichen Alleinstellungsmerkmalen, mit denen Blaschwafel sich vom restlichen Angebot an Mitfahrportalen abheben könnte. Das wäre genau die Art von Service den Du zurecht vermisst! Und zwar Service, dann man nutzen _kann_, aber nicht _muss_!

Und wenn man einen echten Mehrwert bietet, ohne das dies in Gängelung ausartet, hat man zum einen etwas handfestes, was man nach Außen präsentieren kann und man hat andererseits auch ein Argument, warum die eigene Dienstleistung eben nicht kostenfrei ist!

Ich weiß nicht, ob Blubberblöd das Ruder noch herumreißen könnte - vielleicht ist es dazu schon zu spät. Aber ich weiß definitiv, dass sie es nicht einmal versuchen werden! Dazu müssten sich die BWL-Schnösel nämlich Sachverstand ins Boot holen - und sei es nur die Schwarm-Intelligenz des Netzes. Aber sie machen ja seit Jahren das genaue Gegenteil.

Andererseits ist ein Neubeginn gegen Bla auch ein schwieriges Unterfangen. Das wäre nur mit entsprechendem Potential möglich, was die kostenfreien Portale aber nicht mal ansatzweise haben. Das ginge vielleicht, wenn es gelänge, einen Automobilclub oder Fahrzeughersteller ins Boot zu holen - aber deren wirtschaftliche Interessen lassen sich ja nun wahrlich nicht mit einem gut funktionierenden und wachsenden Mitfahrermarkt in Einklang bringen.

Also werden wir Bla jetzt in aller Ruhe beim Sterben zuschauen und mal sehen, was danach kommt…

ciao

volker

Deutschland ist, wie Bla festgestellt hat, ein schwieriger Markt. Man erwartet eine Gegenleistung für sein Geld - zumindest ein gutes Feeling. Dazu ist Bla nicht in der Lage.

Dein Punkt Sicherheit: in der Tat. Zum Thema Sicherheit sind Taxi und uber vorne, und trotzdem in den negativen Schlagzeilen. In 1:1-Situationen weiß man nie, wann die Bestie im (leider ausschließlich) Mann ausbricht.

Der Mitfahrer kann aber diese minimale Sicherheit auch selbst fordern: Foto vom Auto, Kennzeichen, Fahrer und Führerschein an einen Empfänger schicken, da kommt der Fahrer mit einem Überfall nicht mehr davon. Ich wäre einverstanden. Besser wäre es, wenn die Dienstleistung durch den Vermittler übernommen würde.

Eigentlich wäre das Vorzeigen des Führerscheins eine Pflichtaufgabe vor der Fahrt.

Die Sicherheit, dass die Fahrt tatsächlich stattfindet, ist dennoch ein wichtiger Punkt. Viele meine Mitfahrer nerven damit. “Ja, meine Fahrt findet statt” … wenn ich zu dem Zeitpunkt selbstbestimmt handlungsfähig bin. Punkt.

Bewertungen sind ein nur sehr mäßiger Hinweis auf die Sicherheit aller Aspekte:

  • Identität
  • Zuverlässigkeit in jeder Hinsicht
  • Fahrweise
  • Fahrzeugzustand
  • Platzverhältnisse
  • Pünktlichkeit
    …usw

Es steht ja jedem Mitfahrer frei, sich vor dem Fahrtantritt irgend einen Lichtbildausweis des Fahrers zeigen zu lassen. Habe ich allerdings in der Praxis noch nicht erlebt. Eine (optionale) Identitätsprüfung des Profils (und entsprechende Kennzeichnung) durch Bla wäre dennoch ein nettes Feature. Man könnte sogar die paar Kröten dafür auf den Fahrer abwälzen, denn das würde seine Fahrtangebote ja positiv von anderen abheben und sollte ihm einen einmaligen kleinen Obolus wert sein.

Was die andere Sicherheit angeht - also die, ob der Fahrer überhaupt erscheint - so ist diese vermutlich schwieriger zu realisieren. Zumal sich da ja auch ein weites Feld an Missbrauchsmöglichkeiten auftäte. Aber eine geprüfte Identität zusammen mit einer entsprechenden Bewertungsfunktion sollte dem Mitfahrer schon eine deutlich größere Sicherheit geben als dies aktuell der Fall ist. Denn Fahrer, die ihre Fahrten vor Antritt stornieren oder gar nicht auftauchen, wären schnell an entsprechenden Bewertungen erkennbar und könnten auch nicht einfach so ein neues Profil anlegen.

Sicher sind Bewertungen nicht die Ultima Ratio - aber sie sind besser als nichts! Würde Blubberblöd die Bewertungsfunktion mal endlich zu einem tauglichen Instrument ändern (was außer ein paar Arbeitsstunden für den indischen Praktikanten nicht mal einen Cent kosten würde), wäre das jedenfalls ein deutlicher Pluspunkt. Die Bewertungsfunktion ist ja eines der wenigen Alleinstellungsmerkmale von Bla - nur leider taugt sie in der aktuellen Form nicht besonders viel.

Aber der indische Praktikant ist ja gerade mit irgend einer tollen neuen Änderung am Buchungssystem beschäftigt (siehe https://www.facebook.com/pg/Blablacar.de/community/). Ich will gar nicht wissen, was da wieder verschlimmbessert wird. :frowning:

ciao

volker

Die bei Bla arbeiten ganz normal an ihrem Lieblingsfeature: Kommunikationsverhinderung. Insofern nichts Neues.

In der Tat war Mitfahren nie so einfach, denn am allereinfachsten ist immer das, was man GAR nicht tut :slight_smile:

Ansonsten, was Bla angeht, will ich gar nicht, dass die auch nur in EINEM Punkt besser werden. Je schlechter, desto zufriedener bin ich mit Bla. Ich will sie tot sehen. Ich will auf blablacar.de die Meldung 404. Ich will, dass der indische IT-Praktikant einen vernünftigen Job lernt. Schuhputzer vielleicht. Ich will, dass die Zensurellas ihr schleimiges, verlogenes “Lächeln” da einsetzen, wo sie mir wenigstens ETWAS Freude bereiten: als Bedienung bei Mäckes.

Aktuell hatte ich 1100 Fake-Angebotsbesuche auf meinen beiden Fahrten. Der letzte Besucher mit Profil war am 7. August drauf! Ich habe die Fahrten gelöscht und neu eingestellt. Die Zahl 1100 hat mich einfach fertig gemacht.

Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich nie einen Mitfahrer “sitzen gelassen” habe, halte die Fahrerhaftung also für überflüssig-

Es geht um die, die andere sitzen lassen.

Die Fahrerhaftung würde ja praktisch nie greifen, denn A*schfahrer würden sich dann gar nicht mehr betätigen. Aber Mitfahrer wüssten dann, dass sie die gleichen Rechte bei Fahrtausfall haben, wie bei Bus und Bahn. Das gibt dem Mitfahren den notwendigen, professionellen Touch, um im Wettbewerb einen gleichwertigen Platz zu belegen.

Das Mitfahren als Liebhaberei würde/wird gegen die aktuellen Marktbeherrschervon Bus und Bahn untergehen.

Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich nie eine Mitfahrerin erwürgt habe, halte die Fahreridentifizierung also für überflüssig.

Du erkennst den Logikbruch in beiden Aussagen? :stuck_out_tongue:

ciao

volker

Unter “Fahrerhaftung” verstehe ich die zivilrechtliche Haftung für vereinbarte, aber trotzdem mißlungene Mitfahrten. Die hätte ich nie gebraucht weil (jedenfalls meinerseits) jede vereinbarte Mitfahrt zustande kam. Als Fahrer bin ich identifizierbar, weil meine Kontaktdaten in jedem Portal hinterlegt und keine Fakes sind.

Die strafrechtliche Seite ist eine ganz andere Nummer. Die regelt das StGB - egal was zwischen Fahrer und Mitfahrer vereinbart war.

Bei Verkehrsunfällen sind Mitfahrer durch die Haftpflichtversicherung des Fahrers versichert solange der das nicht gewerbsmäßig macht… Diese Auskunft bekam ich von meiner Versicherung, als ich wegen einer zusätzlichen Insassenversicherung angefragt hatte.

Es geht nur um die Logik.

Kann folgende Aussage zutreffen: Wenn ich es bisher nie getan habe, ist dann sichergestellt, dass es nie jemand tun wird?

Wir hier im Forum sind hoffentlich normal sozialisierte Menschen. Wir würden wahrscheinlich auch bei völliger Abwesenheit von Gesetzen nichts tun, wofür es allgemein anerkannte, gesetzliche Verbote gibt (kurz gesagt: was Du nicht willst, dass man Dir tuh… usw.)

Gesetze und andere Regeln gibt es trotzdem, und sie gelten auch für uns (selbst die Schokoladen-Osterhasen-Verordnung gilt für Dich und mich).

Regeln geben Sicherheit für alle. Dafür sind sie da. Eine Symmetrie bei den Mitfahrregeln wäre meiner Ansicht nach fair. Nicht nur der unzuverlässige Mitfahrer soll “bluten” müssen, sondern auch der Fahrer. Die Hemmschwelle zu Versetzen ist zu gering.

Meine nicht maßgebliche Schlussfolgerung aus vielen Gesprächen: viele Mitfahrer geben das Mitfahren auf, weil sie versetzt wurden. Das sollte also durchaus zum Vorteil der Mitfahrer geregelt werden - WAR ja auch mal geregelt!

Eine kurze Frage zum Thema Fahrerhaftung mit etwas anderer Stoßrichtung. 

Lasst ihr euch von den Mitfahrern eine Haftungsbeschränkung bzw. verzicht vor Fahrtantritt unterschreiben? Ich hatte die letzten Tage wieder ein Gespräch mit einem Juristen, der mich darauf aufmerksam gemacht hat.

https://anwaltauskunft.de/magazin/mobilitaet/verkehr/mitfahrgelegenheit-versicherungsfragen-bei-unfaellen

https://www.adac.de/-/media/adac/pdf/jze/vertragliche-haftungsbeschraenkung.pdf?la=de-de

Ich sehe keine Phantasie in diesem Schrieb. Meine KFZ-Haftpflichtversicherung zahlt, was zu zahlen ist (ich habe die große Version), habe Rechtschutz und Privathaftpflicht. Was soll ich da noch riskieren?

Bei mir fahren extrem viele Ausländer mit, und ich fahre durch viele Länder. Wo ist Gerichtsstand? Nach welchem Recht soll der Wisch wirksam sein? Wer übersetzt mir den Mist auf Ungarisch und Englisch?

Was ist, wenn Migranten mitfahren, die die Fahrt mich Ach und Krach klargemacht haben? Wäre die Unterschrift überhaupt gültig, wenn der nachweislich nix verstanden hat?

Und dann die Aufbewahrungsfrist… Du nimmst einen Bordstein mit, und kriegst zwei Jahre später eine Zahnarztrechnung über 5000 EUR…? LOL?

Last but not least: gibt es irgendwo auf diesem Planeten EIN Urteil, dass der Fahrer einer Fahrgemeinschaft diesen Haftungsausschluss jemals gebraucht hat oder hätte?

Mein Fazit: Blödsinn.

Die schriftliche Erklärung, die sich manche Fahrer vom Mitfahrer vor der Fahrt unterschreiben lassen halte ich für unnötig und auch kontraproduktiv.

Der einigermaßen aufgeklärte Mitfahrer weiß bestimmt, daß er durch die Haftpflichtversicherung des Fahrers bereits versichert ist. Kommt es zu einem unverschuldeten Unfall - zahlt die Versicherung des Unfallgegners. Als Mitfahrer würde ich mich also fragen:

  • hat der Fahrer keine Versicherung?

  • ist seine Fahrweise so, dass er schuldhaft verursachte Unfälle bereits mit  einschließen will?

Ich würde mir einen anderen suchen…

Natürlich nicht. Warum sollte ich etwas mitfinanzieren das für mich unnötig ist, denn irgendwer muß Zeit und Geld aufbringen für die Verfolgung von Verstößen anderer Fahrer?

Ein Zettel für Haftungsbeschränkung ist doch keine Finanzierung…

Dieser Zettel wird für das kranke, deutsche Rechtssystem “gebraucht”. Niemand ist Schuld, keinesfalls Du, aber weil Du existierst, musst Du den Schaden bezahlen.

Insofern musst Du auch für Dinge zahlen, für die Du nicht schuld bist. Vorstellbar ist, dass Du den Aufsitz-Rasenmäher vorschriftsmäßig auf Deinem Privatgrund abstellst, ein Depp-Kind fährt dagegen, es ist querschnittgelähmt, und Du zahlst bis zu Deinem Lebensende: Betreiberhaftung.

Für solche Fälle “brauchst” Du den Zettel.

Im Zusammenhang mit Gartenteich, Grundstück unbefugt betreten und ertrunken, gibt es AFAIK schon solche Urteile.

Dummdeutschland wehrt sich mit legalistischen Konstrukten gegen den Darwinismus. Dafür ist die Haftungsbeschränkung erfunden worden. Dabei wäre es so einfach: kein Legalismus, keine Bürokratie.

@zzz: Etwas weniger Polemik täte dem Thema vielleicht gut. Für mich war das bislang kein Problem, allerdings weiß ich aber auch, dass in Deutschland später die Dinge genussvoll durch die Anwälte vor Gericht diskutiert werden. Und es werden die Fälle in den Links genannt, wo die Versicherung eben nicht eintritt oder womöglich auch nicht ausreicht.

Unfallszenarien, bei denen es Gott sei Dank keine Personenschäden, dafür aber Eigentumsschäden gibt. Diese sind nicht von der Haftpflicht des Fahrzeugs abgedeckt. Ein Laptop etc. kann dann auch schnell mehr als 1.000€ kosten. 

Oder eben doch, wenn es um Personenschäden geht. Viele wählen ihre KfZ-Versicherung quasi nur nach dem Preis aus. Das heißt, die Haftpflicht ist auf 7 Mio und nicht z.B. auf 50 Mio € ausgelegt. Etwaige Behandlungskosten (und Folgekosten) könnten die 7 Mio bei mehreren Insassen aber deutlich überschreiten.

Für diese Fälle wird die Beschränkung für den Fahrer für sinnvoll erachtet. Aus den gleichen Gründen wird auf der Seite https://www.jumpradio.de/thema/quicktipp/quicktipp4790.html den Mitfahrern empfohlen so eine Beschränkung nicht zu unterschreiben. 

Sorry wegen der Polemik, aber das ist die Folge dieser legalistischen “Regelungen”. Wenn die Kosten 7,5 Millionen überschreiten, und der Fahrer dafür haftbar gemacht wird, gibt es zwei Folgen:

  • der Geschädigte bleibt auf seinen Schaden ebenso sitzen, wie ohne den Fahrer haftbar gemacht zu haben

  • der Fahrer ist pleite für den Rest seines Lebens.

Der Anwalt und der Richter, die das einfädeln, kassieren aber. Fakt.

Nichts dagegen, wenn der Fahrer besoffen war, oder eine rot blinkende Schranke noch schnell passieren will. Der Fahrer wird aber ZIVILRECHTLICH   auch belangt, wenn eine Autobahn unterspült wird, und das Auto mit 130 km/h in der Grube versackt.

Ich frage mich, ob der Haftungsausschluss in der Fahrtanzeige rechtlich auch wirksam wäre (bei Onlinebuchung nachweisbarer Vertragsbestandteil).

Erspart die Zettelwirtschaft und DSGVO-Fragen.

Da hast Du mich mißverstanden.

Ich wollte vielmehr darauf hinweisen, daß das Thema “Was haltet Ihr von Fahrerhaftung” für ein kostenloses Forum kaum zu verwirklichen ist.

Fahrgemeinschaft ist mit dem Versprechen angetreten kostenlos zu sein und auch zu bleiben. Dieses würde gebrochen wenn dafür Gebühren fällig werden.

Die Rechtslage ist so, dass Fahrer und Mitfahrer gegenseitig einen Vertrag eingehen wenn sie eine Fahrt vereinbaren. Wird eine Seite vertragsbrüchig dann kann die andere Seite ihre Ansprüche geltend machen. Ich gehe davon aus, dass sich die überwiegende Mehrheit der FG-Nutzer wie zivilisierte Menschen verhalten und für die A…öcher die das nicht tun möchte ich keinen Beitrag zahlen.

Ich möchte Dir in keinem Punkt widersprechen. Meine Gedanken kreisen um die Ä*sche, die das Mitfahren unattraktiv machen, indem sie Fahrgäste versetzen.

Eine Absicherung hierzu kann nicht kostenlos sein, das ist klar.

Im anderen Thread habe ich ausgeführt, wie “kostenlos” und “kostet doch etwas” vereinbar wären: quasi durch “Inapp-Käufe”. Das bisherige Angebot bleibt vollumfänglich kostenlos, wer Service buchen will, muss einen Preis zahlen.

Die Absicherung gegen Versetztwerden, würde aber nach meiner Idee zu 100% der Mitfahrer zahlen - und NUR dann, wenn er diese Absicherung konkret bestellt. Insofern wäre dies kein Thema für den Fahrer. Er kriegt die Info, dass der Mitfahrer die Absicherung will. Daraufhin kann er auf die Bedingungen des Mitfahrers eingehen - oder die Fahrt ablehnen. Eine solche Option würde IMO helfen, als Mitfahrzentrale gegenüber Bus und Bahn vor dem Mitfahrer/Kunden besser aufgestellt zu sein.